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Der von Linden bestandene Kirchplatz in der Ortsmitte, früher Friedhof, bildet gegen Kirchgasse und Martinsthaler Straße (ehemals Unter- und Hintergasse) eine durch Mauern begrenzte, erhöhte Terrasse. Wie aus Ablassbriefen hervorgeht, war die jetzige, dritte Kirche an dieser Stelle 1459 bereits begonnen und wurde 1492 vollendet. Zahlreiche Veränderungen und Erneuerungsmaßnahmen kennzeichnen die Geschichte des bei einem Dorfbrand 1558 beschädigten Kirchenbaues: 1687 Erneuerung des Sandsteinbodens, Versetzung der Orgel aus dem Triumphbogen an die nördliche Langhauswand. 1691-1720 Stiftungen von Hochaltar, Seitenaltären und Gestühl, Verkauf der gotischen Altäre. 1702 Versetzung der Kanzel, Neuausmalung des Innenraumes, Fensterrenovierung, neue Fenster. Renovierungen: 1864 (Neuausmalung, Erneuerung des Bodens unter Entfernung von Grabplatten der bis 1797 hier bestatteten Pfarrer und Bürger); 1884 (Freilegung von Chorfresken aus der Bauzeit – Darstellung des Lebensweges des hl. Antonius in 16 Bildern, kurz nach Freilegung wieder übermalt); 1890 (Innenausstattung durch Maler Anton Marx, Bocholt), 1919 (Freilegung der Gewölbeausmalungen, Neuübermalung, Durchbruch zur Turmhalle). 1953/54 Wiederherstellung, Erweiterung nach Norden durch Anbau und Öffnung der Chorwand. Dabei Abbruch der nördlich gelegenen ehemaligen Michaelskapelle. Öffnung der Südwand zur Sakristei für eine Orgelbühne. 1954 Entfernung eines Großteils der barocken Ausstattung (dreiseitige Empore des 17. Jh., Gestühl, Stiftung Münch 1719, Kanzel 17. Jh., zwei Beichtstühle, Stiftung Münch 1706, Gerichts- und Ratsstühle) und der tonnengewölbten Vorhalle des Südeinganges, in der sich ein Stein mit Datum 1464 befunden haben soll.
Aus der 1. Hälfte des 14. Jhs. stammender Westturm aus verputztem Bruchsteinmauerwerk, gekrönt von achteckigem, von einer Laterne unterbrochenem Pyramidenhelm mit vier Wichhäuschen (nach Brand 1558 und1983 erneuert), darauf Wetterfahne mit dem Kirchenpatron Hl. Antonius. Eckquader und Kaffgesimse aus Sandstein, Spitzbogenfenster mit einfachem Maßwerk. In der 1920 in den Kirchenraum einbezogenen Turmhalle ein Kreuzrippengewölbe mit Wappenschlussstein (Rauenthaler Wappen, Antoniusstab und Mainzer Doppelrad; Wappen der Zivilgemeinde). Die Fenster zeigen den hl. Urban und hl. Johannes. In einer Fensternische Rest einer gotischen Wandfassung. Das zweite Geschoss mit eisenbeschlagener Tür diente früher der Aufbewahrung von Akten und der Gemeindekasse.
Spätgotisches, dreijochiges Langhaus mit schmalerem Chor; letzterer mit äußeren, abgetreppten Strebepfeilern. Fenster mit Fischblasenmaßwerk. Schiff mit innenliegenden, durch Gurtbögen verbundenen, unterhalb der Kämpfer abgerundeten Strebepfeilern, darüber Stern- oder Strahlennetzgewölbe mit doppelt gekehlten Rippen auf Wappenkonsolen. Errichtung der Gewölbe unter Beteiligung des Kiedricher Meisters (Wolfgang Tenc?), dessen Wappenschild mit Meisterzeichen sich am Gewölbe findet. Der westliche Schlussstein trägt das Datum 1492 der Fertigstellung und den Namen des Pfarrers Wilhelm Wilhelmi von Bärstadt.
Im zweijochigen Chor Sterngewölbe mit einfach gekehlten Rippen, auf Kopfkonsolen ruhend. An der Südseite schließt sich die Sakristei mit Sterngewölbe an.
Ausstattung: Empore von 1954 mit 14 Heiligenbildern des 17. Jhs. von der alten Empore.
Hochaltar, 1691, Nussbaumholz, Stifter Johann Adam Münch. Retabel durch Rundsäulen flankiert, Ölgemälde auf Leinwand: Mariä Himmelfahrt, darüber in der Bekrönung hl. Franziskus. Beidseitig des Retabels Holzfiguren des Hl. Antonius und Johannes Bapt. Tabernakelaufbau mit reicher geschnitzter Verdachung. Figuren und Ornament von Christian Rosaler, Mainz, Schreinerarbeit von Balthasar Seydel, Mainz.
Rechter Seitenaltar, Stiftung 1720 anstelle eines älteren, nach Presberg verkauften Altares. Bildnis der hl. Anna mit Tochter Maria, hl. Joachim und hl. Josef mit Jesuskind. Linker Seitenaltar, 1710, geweiht der Muttergottes, mit Bildnissen der hl. Barbara und Katharina. Stiftung des in Rauenthal gebürtigen Mainzer Domorganisten Johann Gerhard Münch. Verkauf des alten Altares nach Bretzenheim.
Taufstein mit Maßwerk, Sandstein, um 1490.
Schmiedeeiserner Leuchtertisch, 2. Hälfte des 15. Jhs.; ein ähnlicher Leuchter in Kiedrich. Im Triumphbogen großes Holzkreuz, 1691 von Christian Rosaler.
Im Chor stehende Muttergottes mit Traube, um 1500, Werk des Meisters mit dem Brustlatz. Madonna auf der Weltkugel, Holz, im Sockel Datum 1742 und Allianzwappen der Stifter Anselm Franz Serger, und Ursula geb. Walmenacherin. Serger war Hofgerichtsrat in Mainz und Grundbesitzer in Rauenthal. Pieta, 1654 gestiftet von Hans Eschbach, in einer Wandnische, flankiert von Gedenktafeln für die Gefallenen beider Weltkriege. An den Wänden des Seitenschiffes weitere Heiligenfiguren, Stiftungen Rauenthaler Bürger zwischen 1740 und 1780.
Epitaphien: Louis Joseph Francois Graf von Sartiges, verstorben in Schlangenbad 1837, dunkelgrauer Marmor, mit Wappenkartusche. Wendelin Butzfeld (†1743), Schultheiß; schwarzer Marmor, in Form einer Wappenkartusche, mit Allianzwappen der Familien Butzfeld und Hepp.
Sieben Ölbilder, 1681, aus der Brüstung der 1956 entfernten Kanzel, an der Ostwand der Apsis: hl. Antonius, Christus, hl. Johannes, vier Evangelisten. Kreuzweg 1923 von August Martin. Glocke an der Sakristei, vielleicht Ende 15. Jh.
Außen an der Kirche aufgestellte, von anderen Standorten hierher verbrachte Objekte:
Immaculata
Am Chorhaupt, aus rotem Sandstein, auf hohem, quadratischem Sockel mit Inschrift und Datum 1763.
Kruzifix
An der Südseite, Holz. Stiftung des Johann Georg Münch von 1689 zum Gedächtnis seines Vaters (Inschrift).
Grabsteine
Drei Grabsteine aus Sandstein in Kreuzform, für Johann Valentin Butzfeld (†1690) und Elisabeth Catharina Butzfeld (†1682); ein weiterer Stein datiert 1702.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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