Evangelische Kirche, Innenraum nach Südwesten
Evangelische Kirche, Innenraum nach Nordosten
Pelikandarstellung an der Orgel
Brunnenstraße 1, evangelische Kirche
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Vogelsbergkreis
Schotten
Eschenrod
  • Brunnenstraße 1
Ev. Kirche
Flur: 2
Flurstück: 2

Eine lange vorher bestehende Kirche in Eschenrod war gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs zerstört worden. Etwa 1679 errichtete man einen für jene Zeit typisch schlichten rechteckigen Neubau aus Fachwerk, der wohl im Zusammenhang mit der Entstehung einer eigenen Pfarrei Eschenrod 1681 zu sehen ist. Er wurde vor dem Ersten Weltkrieg als baufällig bezeichnet und nicht mehr genutzt. Unmittelbar neben ihm am Eichelbach entstand 1914 bis 1920 die erhaltene neue Kirche. Der Fachwerkbau, der einen kubischen, mit gestaffelter Haube abschließenden Dachreiter trug, wurde dann 1920 abgebrochen.

Die neue Kirche ist ein ansprechender, erst seit 1971 verputzter Saalbau mit dreiseitigem Schluss. Das Dach und der achtseitige Haubendachreiter, der kräftig ausgebildet über dem Krüppelwalm oberhalb des Haupteingangs aufragt, sind verschiefert. In ihrer inneren wie äußeren Ausgestaltung ist die Kirche, wohl unter Einfluss Heinrich Walbes, barocken Beispielen aus der Region angepasst (nicht aber dem Vorgängerbau!). Sie stellt so ein anschauliches Beispiel des dem Heimatstil verpflichteten Sakralbaus dar.

Die Wände werden geöffnet durch Fenster und zwei Eingänge, jeweils mit barockisierenden Gewänden; dort, wo eingebaute Emporen es verlangen, sind die Fenster zweigeschossig angeordnet, wobei die unteren - in der dem Bach zugewandten Längswand und zu Seiten des Haupteingangs - queroval ausgebildet sind. Die Umrahmungen der Fenster und der beiden Eingänge sind wie die Eckquaderungen aus gelbem Sandstein hergestellt. Der Haupteingang hat über einer Freitreppe ein auf Holzstützen ruhendes geschweiftes und mit Schiefer verkleidetes Vordach.

Das flach gedeckte Innere der Kirche wird bestimmt durch den schweren zweiseitigen Emporeneinbau, der wie das Gestühl aus dunkel gebeiztem Holz ausgeführt ist und im Chor durch eine Orgelempore ergänzt wird. Unter dieser befinden sich holzvergittert die Sakristei und die Pfarrerloge, davor ist seitlich des ebenfalls hölzernen Altars die 1667 geschaffene Kanzel aus der Vorgängerkirche angebracht. Ihr Korb hat eine zurückhaltende Pilastergliederung. Der mit der Emporenbrüstung verbundene Orgelprospekt reicht bis zur Decke der Kirche, während über den auf kräftigen vierseitigen und gebauchten Stützen ruhenden Männeremporen weitere gleichartige Stützen zwei kurze Unterzüge und damit den Dachreiteraufbau tragen. Die Gestühlswangen sind mit in Kreisflächen einbeschriebenen floralen Reliefs versehen. Die dunklen, vornehm-schlicht gehaltenen hölzernen Einbauten schaffen im gut belichteten, weiß gefassten Raum eine bemerkenswerte gemessene Atmosphäre.

Zur Ausstattung der Kirche gehören zwei Epitaphien: Eines entstand für Magister Philipp Heinrich Stannarius, "PASTOR ESCHENRODENSIS", gestorben 1744, dessen Lebensgeschichte in einen säulengerahmten Blendbogen unter Engeln, die einen Kelch präsentieren, eingetragen ist. Das zweite ist einer 1739 früh verstorbenen Tochter des Pfarrers gewidmet und hat zwei ovale Flächen mit Frakturinschriften, gerahmt von Akanthuswerk und Symbolen (Palmwedel, Stundenglas, Kerze und Krone). Aus der alten Kirche wurde auch die Plastik eines seine Jungen nährenden Pelikans übernommen und am Orgelprospekt angebracht. Den Gefallenen des Zweiten Weltkriegs ist eine bemalte Tafel mit aufgelegtem Holzkreuz gewidmet.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
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Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Jüdischer Friedhof
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