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Auf dem Kirchhof, von der tiefer gelegenen Straße zurückgesetzt und durch Hofanlagen getrennt, erhebt sich der nach Ostnordost ausgerichtete Fachwerkbau. Er wurde in jüngster Zeit insgesamt verschindelt und hat einen nicht ganz regelmäßigen dreiseitigen Schluss. Das steile Dach trägt im Osten einen schlichten achtseitigen Dachreiter; er ist wie sein leicht geschweifter Helm schieferverkleidet. Unter dem Wetterhahn sind die Jahreszahlen 1737 und 1966 angezeigt; der Bau gehört jedoch zu den frühesten Fachwerkkirchen des Vogelsbergs. Nachdem der Vorgängerbau im September 1671 abgebrannt war, entstand der Kirchenbau der Überlieferung zufolge 1672/73, was durch dendrochronologische Untersuchung bestätigt werden konnte (vgl. bauhistorische Untersuchung, Büro für bauhistorische Gutachten, Dr. Reck, 01/2016). Er hat entsprechend ein sehr einfaches Gefüge mit wandhohen Ständern, sparsam eingesetzten langen Streben und zwei- bis vierfacher Verriegelung. In diesem Raster sind Rechteckfenster unregelmäßig eingesetzt. Das exponierte Giebeldreieck über der Eingangsseite lässt zwei Geschossvorkragungen vermuten. Zudem ergab die bauhistorische Untersuchung, dass der Dachfirstturm, der völlig unabhängig vom Dachtragwerk konstruiert wurde, ebenfalls bauzeitlich 1672/73 errichtet wurde.
Das Innere öffnet sich als auffallend weiter und hoher Raum, der mit flacher Decke abschließt. Zwei Längsunterzüge werden durch je vier hohe, braun und grau marmorierte Stützen mit kräftig ausgebildeten Sattelhölzern unterfangen. Bemerkenswert sind die vier westlichen auf Grund ihres besonders wuchtigen Auftretens und wegen ihrer gleichsam zweigeschossigen Gestaltung: Sie sind rund, ihre unteren Teile haben hohe polygonale, die oberen auskragende, vierseitige Postamente; im Zusammenhang mit kubischen "Kapitellen" und den Sattelhölzern haben die Stützen die Wirkung von Säulen, die mit den östlichen, einfacheren und vierseitigen Raumstützen durch den Deckenunterzug - der quasi die Funktion eines Architravs annimmt - zusammengefasst werden. Ein Chorbereich ist durch kurze Querwände, die von den Seitenwänden zu den vorletzten Stützen reichen und möglicherweise die Last des Dachreiters mit abfangen sollen, abgetrennt.
Die Stützen tragen an vier Seiten des Kirchenraums Emporen, deren Brüstungsfelder nur im Osten (mit floralen Motiven) und im Westen (mit den Namen der Kriegsgefallenen des Dorfs) bemalt sind. Im Chorbereich trägt die Empore eine große Orgel (1857 von F. W. Bernhard) mit dreiteiligem Prospekt in romanisierendem Habitus. An der Südseite des Schiffs lässt die Empore Raum für die Kanzel. Diese entstand mit dem inneren Ausbau der Kirche, der 1685 abgeschlossen war, und stellt eine individualistische Variation der durch architektonische Elemente gegliederten Kanzelform dar: Sehr dünne gedrehte Säulen über Piedestalen und mit dem Gebälk verkröpft stehen nicht vor den Ecken der polygonalen Konstruktion, sondern vor den Flächen und den dort angedeuteten gerahmten Rundbogennischen. Die zurückhaltende Ornamentik zeigt Motive der Renaissance (Roll- und Beschlagwerk)und des frühen Barock.
Zur Ausstattung der Kirche gehört ein barockes Holzkruzifix mit sehr kleinem Korpus.
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