Pfarrgasse 15, ev. Kirche von Süden
Ev. Kirche von Westen
Wappen über dem Portal
Ev. Kirche, Innenraum nach Osten
Innenraum nach Westen
Ev. Kirche, hist. Aufnahme
Kanzel
Kanzel, Chor mit Emporeneinbauten, historische Aufnahme
Chorgewölbe
Taufstein
Kruzifix
Sakristeibrüstung, Szene aus Judith 13
Wandbild, hl. Georg
Kirchhofmauer und Grabsteine
Kirchhofmauer, Datumsstein
Abschnitt der Kirchhofmauer
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Vogelsbergkreis
Wartenberg
Angersbach
  • Pfarrgasse 15
  • Kirchgasse
  • Pfarrgasse
  • Pfarrgasse 17
Ev. Kirche und Kirchhof
Flur: 1
Flurstück: 1, 30/2, 7/3, 90/2

Teil der Gesamtanlage:
Angersbach I, Dorfkern

Die ursprünglich dem hl. Alban von Mainz geweihte Kirche, am Ostrand des Dorfkerns auf leichter Erhebung errichtet, besteht aus dem markanten, weit in das Tal der Lauter wirksamen spätgotischen Chorturm und dem 1763 daran angefügten Neubau des Kirchenschiffs. Im Osten, Süden, Westen und teilweise auch im Norden blieb die den unregelmäßig dreieckigen Kirchhof umgebende Mauer erhalten. Ein wohl nachträglich in die Mauer eingefügter Stein zeigt die Jahreszahl 1664. Im Norden deuten – wiederverwendete – Buckelquader auf einen deutlich älteren Ursprung hin, der wohl mit dem Sitz der Herren von Angersbach in Verbindung zu bringen ist: 1491 existierte vor dem Kirchhof ein "Müherschedel", Mauerreste also, in denen ein "Eisenbachshof" angesiedelt war. 1438 werden mehrere Gaden auf dem Kirchhof genannt; dies lässt auf eine regelrechte Kirchenburg schließen. Der Mauer war, erkennbar zumindest noch im Süden, auch ein Graben vorgelagert. Die Pforte zum Stangenweg hin wurde erst um 1960 eingebrochen. Auf dem bis 1833 als Begräbnisplatz genutzten Kirchhof sind geringe Reste von Grabsteinen erhalten, ein solcher aus der Barockzeit ist in die Kirchhofmauer neben der Pforte zum Stangenweg außen eingesetzt.

Der wuchtige Kirchturm mit seinen drei Geschossen ist kurz vor 1498 (laut Urkunde im Turmknauf) aufgeführt worden. Die oberen Geschosse sind jeweils leicht eingezogen. Das untere öffnen hohe Fenster, von denen allein das östliche ein regelrechtes Spitzbogengewände hat. Von Süden führt eine kleine Pforte in den Chor. Das mittlere Geschoss des Turms ist hoch und hat nur kleine Luken. Das niedrige obere Stockwerk öffnen kleine Fenster der Bauzeit mit einfachem Maßwerk. Darüber erhebt sich der steile achtseitige Turmhelm von 1497 (d), ergänzt von kleinen runden, ebenfalls spitz abschließenden Ecktürmchen. Der gesamte Dachaufbau ist mit Schiefer verkleidet. Das Schiff entstand 1762/63 an Stelle eines älteren (von dem 1953 Grundmauern freigelegt, aber nicht dokumentiert wurden) durch die "Steinhauermeister" Georg Veit Koch und Nicolaus Koch aus Rodach bei Coburg. Es ist ein längsgerichteter Rechteckbau von drei zu fünf Achsen mit hohen Segmentbogenfenstern, Ecklisenen und Eingängen jeweils in der Mitte der Seiten (der südliche ist jetzt geschlossen). Über dem Haupteingang im Westen ist das Wappen der Riedesel zu Eisenbach angebracht, sonst fehlt Bauschmuck.

Zum Inneren: Den Chor schließt ein etwas schiefes Kreuzgewölbe, dessen ausgekehlte Rippen von einfachen Konsolen ausgehen und an einem Schlussstein mit Rosenrelief zusammentreffen. In den Gewölbekappen, den Fenstergewänden und der Triumphbogenlaibung sind 1927 freigelegte Malereien (Jüngstes Gericht, Evangelistensymbole, Rankenwerk, Heilige) erhalten, in der Nordwand eine kleine Sakramentsnische. Das weite, flachgedeckte Schiff wird bestimmt durch die dreiseitige, auf Holzsäulen ruhende Empore, die im Westen die große Orgel trägt. Deren spätbarocker Prospekt wurde 1786 von Johann Schlotmann aus Spangenberg gebaut und ist mit zwei musizierenden Engeln versehen. Das Orgelwerk ist 1894 von Adam Eifert in Stadtilm erneuert worden. Zu beiden Seiten des Triumphbogens befinden sich Logen für Pfarrer und Patronatsfamilie, am Bogen selbst sind rechts die reiche Kanzel und ihr Schalldeckel mit riedeselischem Wappen und bekrönender Mosesfigur angebracht. Die Emporen- und Logenbrüstungen, die Brüstung des Gestühls im Chor sowie die Kanzel, die noch aus dem späten 17. Jahrhundert stammen soll, sind 1786 von Johann Friedrich Hoffmann bemalt worden. Dargestellt sind an den Emporen biblische Szenen, an der Kanzel Kreuzigung und Evangelisten, vor den Logen und im Chor aber zeigen monochrome blaue Malereien Landschaften und schwer zu deutende, teilweise emblematische Szenen unter anderem aus dem Buch Judith. Ein weiteres Gemälde bildet das letzte Abendmahl Christi ab, es war ursprünglich Teil der Brüstung der bis 1926 im Chor aufgebauten Empore. Zur älteren Ausstattung gehört der anspruchsvolle Taufstein aus 1502 mit Heiligen- (Anna Selbdritt, Katharina, Johannes d. T. und Alban von Mainz) sowie Wappendarstellungen (Fulda, Riedesel). Ein lebensgroßes hölzernes Kruzifix entstammt der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Vor dem Altar liegen zwei barocke Grabplatten aus 1723 und 1758 für eine Pfarrerfamilie; ein weiterer Grabstein aus 1723 steht an der Südwand, wo auch eine Tafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs angebracht ist. Ein Gedenkstein erinnert außerdem an zwei 1870 bei Gravelotte gefallene Angersbacher.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
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