Sassen 1, Brunnen
Sassen 1, Südflügel
Sassen 1, Hof Sassen von Süden
Sassen 1, Ostflügel
Sassen von Westen
Sassen 1, Pächterhaus
Sassen 1, Ostflügel
Lade Kartenmaterial...
Vogelsbergkreis
Wartenberg
Angersbach
  • Sassen 1
Hof Sassen
Flur: 22
Flurstück: 1

Sassen liegt in einem schmalen Seitental der Lauter etwa 3 km nördlich von Angersbach. Ein Lösshang hat hier in der Rodungszeit zur Anlage einer Siedlung motiviert: Der Platz wird erstmals 1341 als Ort im Gericht Lauterbach genannt. Er gehörte zunächst den Herren von Wartenberg und gelangte vor 1500 in die Hand der Riedesel zu Eisenbach, die 1536 die wustenung zun Sachsen an vier Bauern verliehen. Noch länger blieben diese vier Familien ansässig, gegen 1600 jedoch wurde Sassen ein Vorwerk des riedeselischen Hofguts in Sickendorf. Hof Sassen bildet eine vierseitige, offene Rechteckanlage, wesentlich aus dem späten 18. und dem 19. Jahrhundert und den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts stammend. Im Westen steht das Pächterwohnhaus mit massivem, verputztem Hauptgeschoss und Fachwerk-obergeschoss unter Krüppelwalmdach. Zwei Jahreszahlen lassen auf Bauphasen schließen: Ein gewölbter Keller ist mit 1739 datiert; damals dürfte er mit dem Erdgeschoss des Wohnhauses entstanden sein. Das Gefüge darüber ist konstruktiv und beachtet wie das Erdgeschoss eine symmetrische Fassadengliederung. In die Futtermauer der Terrasse vor dem Haus ist ein Stein mit der Jahreszahl 1770 eingemauert, in jenem Jahr sind wohl der Vorbau und auch das Fachwerkgeschoss entstanden. Rechts ist dem Pächterhaus ein jüngerer, massiver und eingeschossiger Ökonomiebau angefügt. Im Süden schließt der Hof mit einem langgestreckten Scheunentrakt, dessen schmuckloses, über niedrigem Sandsteinsockel errichtetes Balkengefüge mehrere Bauphasen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erkennen lässt. Älter erscheint die äußerste westliche Zone mit langen konvexen Streben und einer rundbogigen Öffnung im Sockel. Letztere hat in ihrem Schlussstein eine nicht mehr lesbare Datierung, die in das 16. Jahrhundert zurückreichen dürfte. Daneben erinnert eine Transformatorenstation von etwa 1923 an die Einführung der Elektrizität in Sassen. Der östliche Flügel des Hofgevierts hat ein massives Erdgeschoss, in dem teilweise Ställe und Werkstätten untergebracht waren, während das konstruktiv gefügte Fachwerkobergeschoss zum Teil auch Wohnräume umfasste. Der Flügel schließt nach Norden mit einem gestalterisch bemerkenswerten Kopfbau, der auf einen auf den Hof führenden Weg ausgerichtet wurde. Er ist vielleicht noch vor 1800 entstanden und diente wohl als herrschaftliche Unterkunft bei Jagden. Sein Erdgeschoss gliedern Ecklisenen und sandsteinerne Rundbogen über Pfeilern mit profilierten Kämpfern. Darüber ist eine Loggia ausgebildet. Sie schließt mit einem Dreiecksgiebel, den – in der Art einer Tempelfront – vier hölzerne kannelierte Säulen mit steinernen dorischen Kapitellen tragen. Im Norden begrenzt die Hoffläche ein breiter massiver Stalltrakt, der nur im Kern noch dem 19. Jahrhundert angehört und nach dem Zweiten Weltkrieg erneuert wurde. Vom Gut in Sickendorf stammt der den Hof schmückende Brunnen: Ein beinahe nackter Knabe steht auf dem Rand eines breiten barocken Wasserbeckens, dieses mit einem Krug füllend. Das gefällige Werk aus der Zeit um 1770 dürfte entstehungsgeschichtlich zusammen mit den kleinen Skulpturen im Schlosspark von Stockhausen zu betrachten sein. Hof Sassen ist Kulturdenkmal aus orts- und agrargeschichtlichen sowie künstlerischen Gründen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.