Ruine Wartenbach, Hof der Kernburg nach Südosten
Ruine Wartenbach, Kernburg von Südwesten
Ruine Wartenbach, Tor und Bergfried aus der Vorburg gesehen
Ruine Wartenbach, Hof der Kernburg nach Nordwesten
Ruine Wartenbach von Süden
Ruine Wartenberg, Fundstücke
Ruine Wartenberg, Grundriss (1959)
Lade Kartenmaterial...
Vogelsbergkreis
Wartenberg
Angersbach
  • Wartenbach
Ruine Wartenbach
Flur: 10
Flurstück: 131

Auf einem Bergausläufer östlich des Dorfs, der ursprünglich ein Umlaufberg der Lauter war, errichteten sich die nunmehrigen Herren von Wartenberg, die vorher im Dorf ihren Sitz gehabt hatten, im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts eine Burg über älteren, teilweise wohl karolingischen Siedlungsrudimenten. Nach der Beteiligung der aufstrebenden Herren an der Erhebung des regionalen Adels gegen den Abt von Fulda, wurde die Burg bereits um 1265 von Fulda aus zerstört und in der Folgezeit nicht wieder aufgebaut. Mit dem Aussterben der Familie von Wartenberg 1353 gelangte die Ruine in eisenbachischen und schließlich 1429 in riedeselischen Besitz. Das Baumaterial verschwand nach und nach, aber die Erinnerung an die Burg blieb deutlich bestehen. So wird um 1600 berichtet: "Es liegt nahe dem Dorf Angersbach das Wasser hinab ein alter Mauernschedel, so ein altes Schloss gewesen, daruff ein adlig Geschlecht genannt die von Wartenberg gewohnet ..." Aus 1828 werden erste forschende Grabungen durch die Gemeinde Angersbach überliefert. In den 1880er Jahren wurde der Bereich der Vorburg mit Linden bepflanzt und zu einem Festplatz gestaltet.

Georg Landau hatte sich die Ruine um 1830 angesehen und einen Rekonstruktionsversuch unternommen. Etwa zwei Jahrzehnte später fand Johann Philipp Dieffenbach "nur noch den Rest eines alten Kellers und einen Türpfosten mit einer Türangel" vor. 1914 schließlich wurde eine Mauer mit einem Strebepfeiler freigelegt, wobei auch einiges Fundmaterial anfiel. Weitere Ausgrabungen folgten 1938/40 durch den Studienrat Karl Maurer, die damals gewonnenen, zumeist stauferzeitlichen Funde bewahrt das Hohhaus-Museum in Lauterbach.

1976 gründete sich die "Fördergemeinschaft zur Rettung der Burgruine Wartenberg", die bis heute weitere Freilegungen sowie die verdeutlichende Höherführung der Mauerreste und insbesondere des früheren Bergfrieds in Angriff nahm.

Die Kernburg bildet ein unregelmäßiges Oval von etwa 100 mal 80 Metern, das von einer Schmalseite im Süden her erschlossen ist. Die Innenseite der Ringmauer war bis auf einen Abschnitt im Nordwesten - wo sich ein Brunnen und ein zweites Tor befanden - bebaut: Westlich des Haupttors stand ein Bergfried über quadratischem Grundriss, der 1983 und 2002 wieder in eine Höhe von etwa 10 m gebracht wurde. Ihm folgte ein rechteckiger Bau, der den Funden entsprechend als Küchen-Kapellen-Bau bezeichnet wird. Östlich des Haupttors sind Kellerräume von einem Palas erhalten, daran anschließend an der Ost- und Nordmauer die Reste weiterer Bauten, zu denen ein zweiter Palas, ein Stall und ein Wirtschaftsgebäude zu zählen sind.

Um die Kernburg zeigt eine gegen acht Meter tiefer liegende, einigermaßen ebene Fläche die Ausdehnung der Vorburg an. Ihr im Süden befindliches Tor und ein Abschnitt der Ringmauer wurden zur Verdeutlichung skizzenhaft nachgebildet.

Die Ruine mit ihrer unmittelbaren Umgebung ist aus geschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen zu schützen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.