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Main-Kinzig-Kreis
Freigericht
Altenmittlau
  • Kegelbahnstraße 60
Katholische Kirche mit Pfarrhaus
Flur: 14
Flurstück: 93

Altenmittlau gehörte seit 1184 als Filiale zur Pfarrei Somborn. Nachdem die 1749 umgebaute Kapelle des Klosters Meerholz im 19. Jahrhundert aufgrund des starken Bevölkerungswachstums wieder zu klein geworden war, diskutierte die Gemeinde seit ca. 1850 den Bau einer neuen Kirche.1899 wurde ein Baugrundstück gekauft, die Baugenehmigung erteilt und der Auftrag an den Frankfurter Architekten Stephan Simon zum Bau der neuen Kirche erteilt. Als Bausumme standen 60 000,00 Goldmark zur Verfügung, weitere Spenden, Schenkungen und Eigenleistungen wurden in die Finanzierung eingeplant. Die Grundsteinlegung erfolgte am 29.April 1900, die Einweihung am 23. 9. 1902. 1904 wurde endlich eine eigene Pfarrei in Altenmittlau eingerichtet.

Auf einem künstlich geschaffenen, mit Stützmauern befestigtem Plateau in Sichtachse oberhalb der Hauptstraße die neue katholische Kirche St. Markus von 1900/02. Die Stützmauer und die große, zweiläufige Treppenanlage aus Sandstein, akzentuiert mit wuchtigen Bossenquadern, der schmiedeeiserne Zaun zwischen quadratischen, halbhohen Sandsteinpfosten mit plastisch hervortretenden Kreuzen. Geländer und Einfriedung inschriftlich auf 1902 datiert, die alten Linden stammen ebenfalls aus dieser Zeit.

Große Hallenkirche mit Westturm und eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor im neugotischen Stil. Dreischiffige, dreijochige Stufenhalle mit Rippengewölbe; Chor mit, prächtigen Glasmalereien (Heiligendarstellungen). Die originale Inneneinrichtung im neugotischen Stil mit aufwendig geschnitztem Flügelaltar (Fa. Busch, Groß-Steinheim), Gestühl mit Flachschnitzerei an den Wangen und Heiligenstatuen erhalten. Vor dem Altar eine Muttergottesstatue aus der alten Kapelle, ca. 1780.

Pneumatische Orgel mit neugotischem Orgelprospekt, 1905 von W. Ratzmann, 1973 elektrifiziert und 2002 wieder zur pneumatischen Orgel zurück gebaut. Sehr homogen gestaltetes und qualitätvolles Beispiel einer neugotischen Kirche. Da auf keine alte Bausubstanz Rücksicht genommen werden mußte, konnte der Plan konsequent durchgeführt werden.

Neben der Kirche ein großzügiges Pfarrhaus im Heimatschutzstil aus der ersten Hälfte des 20. Jh. Zweigeschossiger, giebelständiger Putzbau auf Sandsteinsockel unter hohem Krüppelwalmdach. Traufseitige Erschliessung in einem leicht vorspringenden Mittelrisalit über ein rundbogiges Eingangsportal unter einem geschwungenen Vordach. Belichtung des Treppenhauses durch ein hochrechteckiges, kleinteiliges Sprossenfenster. Fortsetzung des Risalits in der Dachzone als Zwerchhaus mit Walmdach und zwei kleinen Fenstern.

Sehr schönes und gepflegtes Ensemble, das die Bedeutung der Kirche in den Ortsteilen des Freigerichtes zeigt.

Wegekreuz aus dem späten 19. Jh., häufig vorkommender Typ mit quadratischem, gestuftem Postament und Kreuz aus Sandstein. Christusfigur farblich hell abgesetzt. Auf Postament Inschrift "Gekreuzigter Herr Jesu Christe erbarme dich unser! Mein Jesu Barmherzigkeit!“ Dieser Typ wurde offenbar in Serie fabriziert, da er in der gesamten Gemeinde Freigericht oft vorkommt.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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