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Mit Gründung der ev. Johannesgemeinde im Jahr 1919 war der Wunsch nach einem eigenen Kirchenbau verknüpft, der jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg, in den Jahren 1963-65, realisiert werden konnte. Der evangelische Gemeindeverband beauftragte nach einem Wettbewerb den Wiesbadener Architekten Rainer Schell mit dem Bau eines neuen Gotteshauses. Schell hat zwischen 1962 und 1965 drei weitere Kirchenbauten erstellt, und zwar in Wiesbaden, Richard-Wagner-Str. 88, Mainz-Kastel, Paulusplatz 5, und Mainz-Kostheim, Linzer-Str. 7/9, die alle drei wegen ihrer künstlerischen Bedeutung inzwischen als Kulturdenkmäler gem. § 2.1 Hess. Denkmalschutzgesetz eingestuft wurden.
Wie die erwähnten Wiesbadener Bauten zeichnet sich auch der Offenbacher Kirchenbau durch seine klare, kubische Großform, die an romanische Vorbilder erinnert, aus. Über quadratischem Grundriss errichtet, steht der Flachbau hart am Straßenrand, wo er sich unmittelbar loggienartig mit einer zweiläufigen Treppe öffnet. Die Wände sind aus regelmäßig gesetzten Klinkersteinen so aufgebaut, dass sie eine ästhetisch anspruchsvoll gestaltete Struktur ergeben. Der Eingangsbereich ist durch schalungsrauen Sichtbeton betont, mit zentralem Massivkreuz und Glasbausteinen zur Belichtung des Vorraumes. Ansonsten ermöglichen nur schlichte Fensterbänder unter der Traufe der Seitenwände eine Belichtung des Innenraumes. Nur durch eine Wandscheibe angebunden erhebt sich ein im Grundriss quadratischer Campanile, mit 42 Metern der höchste Kirchturm Offenbachs, der im oberen Drittel regelmäßig gesetzte, kleine quadratische Schallöffnungen aufweist. Der Turm enthält vier Glocken.
Auch im Inneren zeigt die Kirche die ansprechende Kombination von strukturierter Klinkerwand und durch Schalungsbretter strukturierte Betonflächen. Zusätzlich kommt noch das Material Holz hinzu, am Altar, der Kanzel und der Taufe, vor allem aber an der Rückwand der Empore und an der Orgel, deren Pfeifen sich in drei geschickt über- und hintereinander gestaffelten Schreinen befinden. Die schweren hölzernen Kirchenbänke, die in ihrer Schwere und Kantigkeit zum Raum passten, sind heute leider durch Stühle ersetzt. Über dem Altar eine runde, lampenartig abhängende Lichtöffnung.
An der Wand über dem Altar hängt noch seit der Bauzeit der Wandteppich der Künstlerin Helga Portig-Sitka, der u.a. die Figur von Christus auf einer Kugel (Erde) zeigt.
Unter dem Kirchenraum, im Kellergeschoss, ein großer Gemeindesaal mit Zugang zu einem gestalteten Hofbereich, außerdem ein Raum für Besprechungen usw.
Der auf kleinem Raum neben dem älteren Gemeindehaus platzierte Kirchenbau ist innerhalb der umgebenden Wohnbebauung ein konsequent durchgestalteter Solitär von hohem künstlerischem Wert sowohl im Äußeren als auch im Inneren. Zusammen mit den anderen Kirchenbauten Rainer Schells ist er typisch für eine Bauphase des evangelischen Kirchenbaus in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Kulturdenkmal aus architekturgeschichtlichen und künstlerischen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
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