Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Seit 1773 war hier, am ehemaligen Kapellengarten, der Standort des Zehnthofs des Mainzer Domkapitels. Das Gut ging zu Anfang des 19. Jhs. an die herzoglich-nassauische Generaldomänendirektion über, war 1808 Wohnung des Oberforstmeisters und wurde dann verpachtet. Unter dem mit drei Press- und zwei Baumkeltern ausgestatteten Kelterhaus ließ 1838 die Geisenheimer Weinhandlung Lade einen Gewölbekeller für 1000 Stück Wein bauen. 1850 wurde das Anwesen an Nikolaus Burgeff verkauft. Das nun Haus Burgeff genannte Weingut war Geburtshaus des Prof. Dr. phil., Dr. rer. nat. h.c. Hans Burgeff (*1883), Ordinarius für Botanik in Würzburg. Später Weingut Ohlig, zeitweilig Weingut Graf von Franckensierstorpff, jetzt Gutsausschank Kapellengarten.
Der ausgedehnte, gründerzeitliche Baukomplex von 1899 umschließt dreiseitig einen Hof und integriert das aus dem 18. Jh. stammende Kelterhaus des ehemaligen Zehnthofs. Dort im Scheitel der rundbogigen Einfahrt das Wappen des Mainzer Domkapitels.
Wohn- und Verwaltungsgebäude mit der Hauptfassade zur Müller-Thurgau-Straße orientiert, die Eckpunkte durch Eckerker mit Haubendächern markiert. Sockel- und Erdgeschosszonen sowie Ecken des verputzten Gebäudes durch Fugenschnitt abgesetzt. Die aufwendige, detailreiche Architektur mit plastischer Werksteinverzierung der Giebel und anderen schmückenden Details in neubarocken Formen ist in Einzelheiten, die Innenausstattung zum Teil erhalten.
Zugehörige große Kelleranlagen liegen unter dem Kelterhaus. Etwa in der Mitte des tonnengewölbten Kellers weist ein 1838 datierter Schlussstein auf den Bauherrn Friedrich August Lade hin. In der Müller-Thurgau-Straße schließt sich östlich an das Hauptgebäude die nach 1873 errichtete große Halle der ehem. Sektfabrik Hoehl (gegründet 1868 in Mittelheim, seit 1871 in Geisenheim) als Backsteinbau mit verputztem Giebel an. Im darunter gelegenen zweiläufigen Keller mit Kreuzgratgewölben auf Mittelpfeilern wird der Raum jetzt größtenteils durch nachträglich eingebaute Betontanks eingenommen. Ein ehemals zugehöriger Wasserturm steht am Nordende der Halle (Rheinstraße 5).
Der nach Süden vorgelagerte zugehörige Garten mit erhöhter, von einer Balustrade umsäumter Terrasse ist mit dem Hauptbau durch eine filigrane, gewölbte Brücke mit reichverziertem, schmiedeeisernem Geländer über der Müller-Thurgau-Straße verbunden. An der südwestlichen Ecke der Mauereinfriedung massiver, quadratischer Pavillon. Im Weingarten ein traditioneller Spaliergang.
Die umfangreiche Anlage mit wohlerhaltenen Einzelheiten verschiedener Epochen ist sowohl städtebaulich wichtige Komponente am Rand des alten Ortskerns als auch repräsentatives Beispiel einer traditionsreichen Rheingauer Weinkellerei.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |