Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm im ehem. Henschel-Werk Eschwege das Unternehmen Orion seine Arbeit auf. Der Betrieb stellte innovative Omni- und Schienenbuskarosserien her. Dem erhöhten Raumbedarf der Produktion wurde 1946 durch den Umzug auf das Gelände der ehem. Kaserne im Stadtteil Niederhohne Rechnung getragen. Dort entstand bis in die 1950er-Jahre eine moderne Fabrikanlage. Besonders das mit seiner Hauptfassade zur Landstraße ausgerichtete frühere Verwaltungsgebäude zeigt in zeittypischer Formensprache den Repräsentationsanspruch des Unternehmens, das allerdings schon 1957 zahlungsunfähig wurde. Der symmetrische Verwaltungsbau von 1951-53 knüpft in seiner strengen Baugestaltung mit Eingangsportikus und rückwärtig konchenartig hervortretendem Treppenhaus an Vorbilder des neuen Bauens der 1920er/30er-Jahre an. Entwurfsverfasser war der Eschweger Architekt Oskar Luther. Im Innern ist besonders das halbrund aus der Rückfassade heraustretende Treppenhaus mit seinem geschwungenen Lauf und den figural gestalteten Geländern bemerkenswert.

Das ehem. Veraltungsgebäude des Orion-Werks ist aus geschichtlichen Gründen als Dokument der Wirtschaftsgeschichte von Eschwege sowie aufgrund seines künstlerischen Wertes inklusive der zur Landstraße orientierten Außenanlage mit Fontänenbecken Kulturdenkmal.