Bereich Schlossberg
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Bereich Wilhelmstraße
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Lahn-Dill-Kreis
Dillenburg
  • Gesamtanlage Dillenburg
Gesamtanlage

Bereich Schlossberg mit Kirchberg, Hauptstraße, Marbachstraße, Hintergasse und Marktstraße

Der südliche Bereich des Schlossberges ist seit der letzten Jahrhundertwende Wohngebiet miteiner villenartigen Bebauung. Herausragender Bau unter diesen Villen, die sich die bevorzugte Lage des Schlossbergs zu eigen machten, ist die neobarocke Grün'sche Villa, die auch als Kulturdenkmal geschützt ist. Zur Stadt hin ist neben dem bereits erwähnten Wilhelmsturm das unmittelbar mit einer Stützmauer aufsteigende Stockhaus aus der 1. Hälfte des 19. Jhs. von Bedeutung. Ebenfalls schon angeführt wurde die fortdauernde städtebauliche Funktion der Stützmauern des Burgbergs und des Kirchbergs. An die Stützmauer des Kirchberges lehnt sich eine Bebauung unmittelbar an. Wohl auf die Zeit um 1900 geht der Treppenweg zurück, der Kirchberg und mittlere Hauptstraße miteinander verbindet. An der Einmündung des Treppenwegs in die Hauptstraße befindet sich ein Rohziegelbau derselben Zeit, der sich maßstäblich gut einfügt. Die Hauptstraße zeichnet sich durch ihren gewundenen, dem Schlossberg folgenden Verlauf aus, der einzelnen Bauten immer wieder eine besondere Funktion als Blickfang zuweist. Besonders zu erwähnen in diesem Zusammenhang ist die Baugruppe Hauptstraße 53-63. Die Gesamtanlage reicht im Bereich der Hintergasse bis ans Dill-Ufer vor. Es sind hier noch Teile der historischen Uferbefestigung erhalten. Seinen Abschluss findet dieser Bereich der Gesamtanlage in dem an der Dill gelegenen Rundturm der Stadtbefestigung. Der folgende Uferbereich ist aufgrund zahlreicher Störungen durch unmaßstäbliche Bauten aus der Gesamtanlage ausgespart. Bis zur Dill reicht allerdings der Bereich Marktstraße innerhalb der Gesamtanlage. In der Blickrichtung von Nordosten liegt der 1595 datierte Bau Kirchberg 24 in der verlängerten Achse der Marktstraße und unterstreicht dessen Wichtigkeit im Stadtbild.

Schlossruine

Die Dillenburg gilt als eine Gründung des nassauischen Grafen Heinrich des Reichen noch vor 1200. Für die Zeit der „Dernbacher Fehde" wird eine erste Zerstörung im frühen 14. Jh. angenommen. Der Wiederaufbau muss sich unmittelbar angeschlossen haben, denn 1344 erhielten die Burg und der sie umgebende kleine Ort Stadtrechte. Über die um den oberen Schloßhof angesiedelte Kernburg erfolgte 1450-70 unter der Regentschaft Johann IV. eine bedeutende Erweiterung nach Süden, die sog. Neue Burg. Der Ausbau wurde unter Johann V. fortgesetzt, in dessen Zeit der Katzenelnbogensche Erbstreit fiel und die Möglichkeit eines hessischen Angriffs gegeben war. 1536 wurde schließlich unter Wilhelm dem Reichen die das Stadtbild Dillenburgs heute noch prägende Hohe Mauer fertiggestellt. Ebenfalls noch ins 16. Jh. fiel die Errichtung starker Bastionen: nach Süden das Rondell, nach Westen das Jägergemach, nach Osten das Junkergemach und nach Norden das Scharfe Eck. Das Schloss war über drei Tore zugänglich: das Feldtor im Südosten, das Kirchtor am „Scharfen Eck" und das Grabentor unter dem Junkergemach hindurch. Zu Beginn des 30jährigen Krieges ließ der niederländische Festungsingenieur Johann von Valckenburg die bedrohte Südseite vor dem Rondell weiter befestigen. Von Valckenburg fertigte auch die abgebildete Situationsskizze von 1619 an, die die genannten Elemente der Burg bzw. des Schlosses anschaulich zusammenfasst. Die Zerstörung des Schlosses erfolgte 1760 während des 7jährigen Krieges. In der Folge wurde das Gelände als Steinbruch genutzt, vor der Errichtung des Wilhelmsturms 1875 schließlich eingeebnet. Heute sind erhalten die Stützmauern zur Stadt hin (Hohe Mauer), die Bastionen und die unterirdischen, z. T. mehrgeschossigen Kasematten, ferner das im Wilhelmsturm gelegene Portal zur sog. Löwengrube. Der Bereich der Burg bzw. des Schlosses Dillenburg mit den erhaltenen baulichen Resten ist Kulturdenkmal aufgrund seiner geschichtlichen und auch städtebaulichen Bedeutung.

Bereich Hüttenplatz

Sowohl die historische Bedeutung des Hüttenplatzes als ältestes städtisches Siedlungsgebiet in der Talniederung als auch die Dichte herausragender Fachwerkbauten wurden bereits dargestellt. Besonderer Sorgfalt bedarf neben der Instandsetzung von Einzelbauten die Behandlung der Übergänge zur Hauptstraße und zum Wilhelmsplatz nach Westen, nach Osten zur Maibachstraße, die mit Scheunen, Gewerbebetrieben und schlichten Wohnbauten am ehesten Gefahr läuft, ihre historische Charakteristik zu verlieren.

Bereich Wilhelmstraße mit Wilhelmsplatz und Untertor, Sachgesamtheit Wilhelmstraße 4-28

Der letzte Teilbereich der zusammenhängenden Gesamtanlage Dillenburg des rechten Dillufers umfasst barocke Stadterweiterungen. Die ursprüngliche Bebauung des dreiseitigen Wilhelmplatzes wird durch eine qualitätvolle Bebauung des frühen 20 Jhs. ergänzt, die den Platzraum geschlossen begrenzt oder als Solitär z. B. den Übergang zur unteren Hauptstraße prägt. Die Gesamtanlage am Untertor schließt die 1902 neu errichtete Dillbrücke mit ein. In der Wilhelmstraße ist besonders auf die Behandlung der Gartenflächen hinzuweisen. Das sind einmal die sich der ursprünglichen Bebauung der Wilhelmstraße anschließenden Gärten sowie der Bereich des ehemaligen Hofgartens, der trotz der teilweisen Überbauung mit Schulbauten um 1900 noch als solcher erkennbar ist. Der südöstliche Grenzbereich war früher der Platz der Fasanerie und hat heute die Flurbezeichnung "Am Fasanenberg". Er bildet eine sinnvolle topografische und stadtbaugeschichtliche Einheit mit dem Areal des barocken Hofgartens und eine Funktionseinheit mit dem heutigen Hessischen Landgestüt Dillenburg. Die Sachgesamtheit Wilhelmstraße 4-24 umfasst die Reihe der insgesamt elf Typenbauten, die nach einem Entwurf von Johann Friedrich Sckell von 1768 auf der westlichen Seite der Wilhelmstraße errichtet wurden, und den südlich sich anschließenden nassau-oranischen Marstall, heute Hessisches Landesgestüt, der zu derselben Zeit errichtet wurde und eine gestalterische Einheit mit den übrigen Bauten der Wilhelmstraße bildet. Letztere sind traufständige, in Bruchstein errichtete und ursprünglich verputzte Bauten, die in ihrer Breite mit fünf, sieben und neun Achsen variieren. Die Gebäudemitte ist durch einen flachen Mittelrisalit, Dreiecksgiebel oder Zwerchhaus hervorgehoben. Die Zugänge werden über dreistufige Freitreppen erreicht, unter den Türen sticht Nr. 6 mit reichen Rokokoformen her vor. Von den äußeren Bauteilen sind noch besonders zu erwähnen die teilweise erhaltenen Fensterkörbe oder auch der Brunnen an der Rückfront von Nr. 16. Im Inneren sind fast alle der für Regierungsbeamte errichteten Gebäude mit Stuckdekorationen versehen, wobei die Gebäude Nr. 16, 20 und 24 durch ihren Formenreichtum des Spätrokoko hervorstechen. Die zugehörige Gartengestaltung der Bauten, von der noch Terrassierungen, Einfriedungen oder Pavillons erhalten sind, ist auch Teil der Gesamtanlage Wilhelmstraße. Das Zentrum des ehemaligen nassau-oranischen Marstalls ist die über einem T-förmigen Grundriss errichtete Reithalle von 1769. Die Straßenfront wird von einem Portalrisalit mit Quaderlisenen und einem abschließenden Dreiecksgiebel dominiert. Zwischen Reithalle und Wilhelmstraße 24 das langgestreckte eingeschossige Stallgebäude des späten 18. Jhs., das ebenfalls Teil der Sachgesamtheit ist. Zusammen mit einem Flügelbau von Wilhelmstraße 24 entsteht ein Hof von eindrucksvoller Geschlossenheit. Wilhelmstraße 4-24 und Marstall sind zudem Kulturdenkmale aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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