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Der 1491 geweihte Neubau der Dillenburger Pfarrkirche geht auf eine ältere, 1454 erstmals genannte Marienkapelle zurück. Der Neubau zeigt das Bild eines einschiffigen spätgotischen Kirchenbaus mit gewölbtem Chor, flachgedecktem Schiff und Westturm. Der Chor besitzt ein Sterngewölbe mit einfachen hohlprofilierten Rippen, die auf Konsolen aufliegen. Der Chor liegt erhöht zum Schiff. Unter dem Chorboden befindet sich eine Begräbnisstätte für zahlreiche Herrscher des nassauischen Hauses, darunter die bedeutenden Grafen Wilhelm der Reiche und Johann VI. An der Südseite des Chores wurde um 1680 eine Gruftkapelle angebaut; darüber befindet sich die von außen ebenerdig zugängliche Fürstenloge. Im Chor befinden sich weitere Grabmäler des 16. und 17. Jh.; besonders hervorzuheben ist ein spätgotisches Epitaph von 1479 für das Herz Graf Johanns von Nassau. Das Schiff mit Spitzbogenfenstern und flachen Strebepfeilern wird im Inneren bestimmt von den zweistöckigen Emporen, die im Zuge der von Conrad Rosbach 1594-97 durchgeführten Umgestaltung zu einer protestantischen Predigtkirche errichtet wurden. Die oberen Emporen setzten sich in den Chor hinein fort. Die Pfeiler der Emporenbrüstungen tragen Beschlagwerkschnitzereien. Auf der Südseite des Schiffs wurde Ende des 18. Jh. eine weitere Empore aufgestockt. Zur Ausstattung des Schiffs gehören die neugotische Kanzel mit einem Schalldeckel des 17. Jh., sowie Gestühl und Chorgitter aus dem frühen 19. Jh.
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