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Auf einem 241 m hohen Bergsporn südlich der Altstadt Wetzlars erhebt sich die Ruine der Reichsburg Kalsmunt, die ehemals zu einem Burgenring gehörte, den die Staufer errichteten, um ihre Besitzungen in der Wetterau zu sichern. Die Burg bildete eines der zwei, seit 1180 drei reichsunmittelbaren Machtzentren - Stift, Stadt und Burg, - die sich in diesem kleinen, eng umgrenzten Gebiet gegenseitig kontrollierten und zugleich die Macht des Herrschers sicherten. Nach den Untersuchungen von Schoenwerk konnte der ehemalige Bestand der Gebäude auf dem Kalsmunt rekonstruiert werden. Das Zentrum und auch den ältesten Teil der Burg bildet der bergfriedartige Wohn- und Wehrturm, der wohl noch aus der Zeit Friedrich I. stammt. Noch heute zeugt ein über 11 m hoher quadratischer Stumpf mit 3 m dicken Mauern aus Buckelquadern von dem einst ca. 18 m hohen Wohn- und Wehrturm. Laut Schoenwerk verfügte der Turm ehemals über vier Geschosse, die durch Balkendecken voneinander getrennt waren. Nur das dritte Geschoss soll demnach zu Wohnzwecken nutzbar gewesen sein, während die anderen ausschließlich Wehrzwecken dienten. Im direkten Anschluss an den Turm sollen sich ehemals Wohngebäude und die 1269 erstmals erwähnte Kapelle befunden haben. Der gesamte Bereich war von einer Ringmauer umgeben, der im Süden auf der flachsten Seite noch eine zweite zur Verstärkung vorgelagert war und so einen Zwinger bildete. Der gesamte Bereich der Burg soll im 14. Jahrhundert weitgehend vollständig ausgebaut gewesen sein. Seit dem 13. Jahrhundert finden sich verschiedene Burgmannenfamilien auf dem Kalsmunt. Zunächst hatten die Herren von Münzenberg die Burg als Mannlehen inne, später im 15. Jahrhundert versuchten die Grafen von Solms im Zuge ihres Territorienausbaus auch in den Besitz des Kalsmunt zu gelangen, um eine feste Position im direkten Vorfeld der Stadt Wetzlar, ihres Dauergegners in unzähligen Fehden, zu erhalten. Sie verloren die Burg jedoch an die Grafen von Nassau-Weilburg und im 16. Jahrhundert ging sie an die Landgrafen von Hessen über. Im Zuge einer Bestandsaufnahme, die letztere erstellen ließen, waren die verschiedenen Besitzerwechsel der beiden vorangegangenen Jahrhunderte an der Burg nicht spurlos vorübergegangen. Die Anlage wird als stark verfallen beschrieben. Die Mehrzahl der Häuser verfügte schon im 16. Jahrhundert nicht mehr über Dächer und auch der Turm war um 1609 weitgehend verfallen. Rund um die Kuppe des Kalsmunt zeigen noch heute Mauerreste die frühere Ausdehnung des Burgbereiches an. Größere Reste finden sich noch am stadtseitigen Burgtor und am Bergfried. Noch heute führt der ansteigende Weg durch ein rundbogiges Tor, über dem sich die Überbleibsel eines Torturms erheben. Dem Tor vorgelagert sind Fundamente der ehemaligen Ringmauer, die den Zugang zum Tor einige Meter weit flankieren. Größtes Relikt der alten Reichsburg ist jedoch der ehemalige Bergfried, dessen untere zwei Geschosse noch weitgehend erhalten sind. In einigen Bereichen ist hier noch die Außenschale des ehemals zweischaligen Mauerwerks vorhanden. Ein regelmäßiges Mauerwerk aus Buckelquadern prägt noch die Optik des Turms. Nur wenige schmale Schießscharten durchbrechen das Handquadermauerwerk des staufischen Burgturms, der noch immer einen dominanten Punkt in der Stadtsilhouette bildet.
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