Schleifergasse 5
Lade Kartenmaterial...
Frankfurt, Stadt
Frankfurt
Höchst
  • Schleifergasse 5
Hochbunker
Flur: 1
Flurstück: 334/223

Teil der Gesamtanlage:
Gesamtanlage 112

Kulturdenkmal in einer Gesamtanlage; südlich Rest der spätgotischen Stadtmauer um 1360. (s. Antoniterstraße 7-8)

Im Rahmen des NS-Führerprogramms von Friedrich Karl Kurz errichteter Hochbunker von 1940-42

Der Bunker (NS-Führerprogramm No. 2) liegt im sehr kleinteilig bebauten Ortskern und imitiert eine Scheune, ein fast gleichartiges Gebäude liegt direkt parallel anschließend nach Süden. Folgerichtig hat das Dach auch keine Gauben. Die Ähnlichkeit beider Gebäude wird besonders im Luftbild deutlich.

Der Architekt ist Friedrich Karl Kurz, die ausführende Firma die ARGE Jobst & Milch. Für 1940 werden 30 Zwangsarbeiter und keine Kriegsgefangene auf der Baustelle genannt. Am 1. Juli wird der Bunker 1942 endgültig übergeben.

Die Erdarbeiten beginnen am 21. November 1940, die Betonarbeiten am 10. Dezember 1940. Der Betonaufwand pro Schutzplatz beträgt 4,86 Kubikmeter. Der Bunker ist 30 m lang und 12 m breit und hat damit eine Grundfläche von 360 qm. Auf drei Etagen verteilen sich 434 Schutzplätze. Der Bunker hat Einzelräume für 12 Personen, Heizung, Notwasserbehälter und eine Notstromversorgung für die Belüftung. Der Bunker steht mit seiner Schmalseite etwas zurückgesetzt am Marktplatz am heutigen Ettinghausenplatz.

Der Bunker trägt ein steiles Satteldach; Sockel und Ecken sind durch Muschelkalkfassungen betont, ebenfalls die Lüftungsöffnungen und die rechteckigen Eingänge nach Osten. Hinter den originalen hölzernen Tarntüren folgen die üblichen Luftschutztüren mit der Gasschleuse. Im Inneren sind fast alle Elemente erhalten, u.a. auch bauzeitliche Motoren, da keine Modernisierung der Ausstattung stattgefunden hat. Das Gebäude hat keine Anbauten, ist aber über einen gemauerten Torbogen mit der Nachbarscheune verbunden. In der südlichen, dem Platz zugewandten Fassade ist neben den Eingängen und den Lüftungsöffnungen eine Rundbogenöffnung vorhanden. Entlang der Schleifergasse ist die Fassade im Anschluss an die Nachbarbebauung flächig aufwändig mit Muschelkalk verkleidet. Die Rückseite zeigt außer Lüftungsöffnungen ein rundes Lüftungsrohr und einen Dachzugang über eine Eisenleiter, ein Treppenturm war nicht angebaut.

Nach dem Krieg ist der Bunker dem Landratsamt Höchst als Flüchtlingsunterkunft übergeben. Vom 1. Juli 1947 bis September 1948 ist er an das Ministerium für Arbeit und Wohlfahrt, Leitstelle für Ruhrbergbau, Wiesbaden vermietet. Im Juni 1966 wird eine Gedenktafel angebracht, die 1976 durch eine andere Tafel mit verändertem Text ersetzt wurde. Heute wird er im Rahmen der Zivilschutzbindung durch das Rote Kreuz genutzt. Durch diese eher schonende Nutzung sind zahlreiche originale bauzeitliche Elemente erhalten geblieben, die an anderer Stelle bereits durch moderne Einbauten und Ausstattungen ersetzt wurden. Das Gebäude wird 1989 im Zuge der Denkmalerfassung der Stadt Frankfurt am Main im Rahmen einer Gesamtanlage mit der Höchster Altstadt unter Denkmalschutz gestellt.

Der Hochbunker steht als Einzelkulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.

Literatur

Hampel, Andrea: Hochbunker in Frankfurt am Main. Denkmaltopografie Stadt Frankfurt am Main. (Beiträge zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main; 17), Frankfurt am Main 2012.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.