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Baubeschreibung
In der Nordweststadt erstreckt sich das Pfarrzentrum St. Sebastian an einem östlichen Ausläufer der Ernst-Kahn-Straße. Die Anlage bildet den Gegenpol zur evangelischen Cantate Domino-Kirche. Inmitten verputzter flachgedeckter Gemeindebauten sticht die St. Sebastian-Kirche hervor. Ihre Quaderform wird durch nach innen geknickte Stirnwände ausgezeichnet. Nach Norden schließt sich an den Kirchenbau eine gerundete Kapelle an. Durch eine Mauer verbunden, erhebt sich westlich der Kirche der niedrige Campanile. Nach außen und innen wird der Kirchenbau durch seine Materialien geprägt: die Stirnwände und die Kapelle aus Beton, die Seitenwände bruchsteinverkleidet. Von Westen erschließt das Hauptportal den Kirchenraum. Eine umlaufende Glasfuge stellt die Wandscheiben in den vier Grundrissecken und zur holzverkleideten Decke hin frei. Zudem ruhen die Seitenwände auf Stützen, zwischen denen Wandelemente und Beichtstühle eingestellt sind. Im Schiff zielen zwei Bankblöcke mit Mittelgang nach Osten auf den erhöhten Altarraum. Der Altartisch wird nach Norden durch einen Ambo, nach Süden durch eine Tabernakelstele und einen Taufstein gerahmt. Beim Altarraum führt ein Zugang nach Norden zur Marienkapelle.
Geschichte
Für die Nordweststadt waren von Baubeginn (1961) an auch zwei römisch-katholische Kirchen vorgesehen. Nachdem 1963 die St. Matthias-Gemeinde begründet worden war, erhob man die St. Sebastian-Gemeinde 1964 zur Pfarrvikarie. So konnten 1964 erste Gottesdienste im Musiksaal einer Realschule, 1965 im neuen Gemeindehaus gefeiert werden. Für St. Matthias hatte man die bewährten Kirchenbauer Giefer und Mäckler beauftragt. Auch für St. Sebastian fiel die Wahl auf einen reüssierten Architekten: Johannes Krahn. Mit St. Wendel (1957) hatte er bereits eine bruchsteinsichtige längsgerichtete Kirche gestaltet, deren Wände zu schweben scheinen. In der Nordweststadt übersetzte Krahn dieses Konzept nun ins Städtebauliche. Der in die geknickte Quaderform überführte Kirchenraum wurde mit Gemeindebauten und einem Campanile zum Pfarrzentrum gruppiert. Noch unter Stadtpfarrer Alois Eckert begonnen, fand die Einweihung 1966 unter seinem Nachfolger Walter Adlhoch statt. Während die Planungen den Tabernakel auf dem Altar verortet hatten, konnte zur Einweihung nachkonziliar bereits eine seitliche Tabernakelstele ausgeführt werden.
Bewertung
Städtebaulich markiert St. Sebastian mit der evangelischen Cantate Domino-Kirche ein Unterzentrum der Nordweststadt. Damit steht St. Sebastian stadtteilgeschichtlich für die bereits mit der Gesamtplanung vorgesehene Verortung der neuen katholischen Bewohner in der Modellsiedlung. Kirchenbaugeschichtlich bildete St. Sebastian mit St. Matthias eine späte Blüte des liturgisch bewegten Kirchenbaus unter Stadtpfarrer Eckert. Für die Nordweststadt überführte Krahn die geschwungeneForm von St. Wendel künstlerisch gekonnt in die aufgebrochene Quaderform. (s, g, k)
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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