Außenbau von Südwesten (Foto: C. Krienke, LfDH)
Bauzeitlicher Grundriss (Foto: M. Göddel, LfDH)
Kirchenraum nach Norden (Foto: C. Krienke, LfDH)
Kirchenraum nach Süden (Foto: C. Krienke, LfDH)
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Frankfurt, Stadt
Frankfurt
Nordend
  • Holzhausenstraße 6
Ev. Epiphaniaskirche
Flur: 296
Flurstück: 15/4

Baubeschreibung

Im Nordend bilden fünf Straßen eine Insellage aus. Von Süden nach Norden erstreckt sich hier die Epiphaniaskirche auf längsrechteckigem Grundriss. Der Turm zeigt sich mit spitzem Helm in den Baukörper eingebunden. Den Außenbau prägt der Wechsel von sandsteinsichtigen Flächen mit den verputzten Seitenwänden des Hauptschiffs. Nach Westen und Osten von kleinteilig gerasterten Öffnungen durchbrochen, überragt das Hauptschiff die Seitenschiffe. Das Faltdach schließt etwa auf Traufhöhe der umgebenden mehrgeschossigen Wohnbebauung. Die Seitenschiffe nach Süden fortsetzend, rahmen zwei vorkragende Bauglieder die hohe Treppe zum Hauptportal. Darüber zeichnet sich noch das ehem. Südfenster der Vorgängerkirche ab. Im Inneren bilden Betonrippen eine gewölbeähnliche Decke aus. Über die verputzten Wände des Obergadens läuft die Deckenstruktur in Stützen aus. Der eingezogene langgestreckte Chor wird im Norden unter dem Turm ausgebildet. Um zwei bzw. vier Stufen erhöht, finden sich hier die schiefernen Hauptstücke: Den Altar rahmen Kanzel und Taufe. Farbliche Akzente setzen die Bleiglasfenster in den Seitenschiffen und der Altarwand. Die Kirche wird nach Norden durch eine Sakristei, nach Süden – in den vorkragenden Baugliedern – durch die „Kinderkirche“ und Funktionsräume ergänzt.

Geschichte

Nach Entwürfen von Aage von Kaufmann errichtete der „Kirchliche Hilfsverein“ im wachsenden Nordend 1903 die Immanuelskirche. Im Krieg zerstört, wurde die Ruine an die Landeskirche abgegeben. Der Hilfsverein, inzwischen zur Personalgemeinde umstrukturiert, baute in der Nibelungenallee neu. Die landeskirchliche Gemeinde hingegen, die sich von St. Peter abspaltete, beauftragte mit dem Wiederaufbau der Ruine nun Karl Wimmenauer. Als langjähriger Schwarz-Mitarbeiter hatte er an St. Michael (1954/62) mitgewirkt und am Wettbewerb für die Weißfrauenkirche (1953) teilgenommen. Sein Bau bezog Teile der Ruine ein und erhielt einen neuen Namen: Epiphaniaskirche. Für seine modernen Zusätze ließ sich Wimmenauer – von der gewölbeähnlichen Deckenstruktur bis zur basilikalen Lichtführung – durch den neugotischen Vorgängerbau anregen. Als Übergang zum Altarraum stellte er den neugotischen Triumphbogen frei. Die starkfarbig-gegenständliche Fenstergestaltung entwarf Ilselore Bezzenberger. Als man 1963 das nach Norden anschließende Gemeindehaus einweihte, wurde der ehem. Gemeindesaal im Süden der Kirche zur Kapelle umgenutzt. Die jüngste Kirchenrenovierung orientierte sich 2003 an der Farbigkeit der Nachkriegszeit, so dass sich die Seitenwände des Hauptschiffs heute wieder sandsteinfarben zeigen.

Bewertung

In städtebaulich prominenter Lage bildet die Epiphaniaskirche eine Dominante aus. Neugotische und moderne Bauteile verbindend, bezeugt sie geschichtlich das Wachstum und den Wiederaufbau des Nordends. Darüber hinaus steht der Bau für die strukturelle Vielfalt von Kirche im Frankfurt des 20. Jahrhunderts – von der Personal- bis zur Ortsgemeinde. Die Ruine modern interpretierend, glückte Wimmenauer künstlerisch ein Akt schöpferischer Denkmalpflege von bundesweitem Rang. (g, s, k)


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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