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Größtes, die Südseite des Löwenplatzes begrenzendes Traditionshotel Zwingenbergs, in seinem Ursprung wahrscheinlich im Jahr 1609 erbaut, zu einer Zeit, als an der schon damals verkehrsreichen Bergstraße erheblicher Mangel an Unterkunftsstätten für Fuhrleute und Händler herrschte. Zunächst als "Neue Herberge", dann als "Zum bunten Löwen" bezeichnet, wurde das von der Stadt erbaute Gasthaus zunächst an verschiedene Wirte verpachtet, 1751 jedoch an den aus Auerbach stammenden Christian Heinrich Dieffenbach verkauft. In dessen Familie verblieb das Haus über fünf Generationen, 147 Jahre lang, und erlebte unter Johann Georg Dieffenbach (1787-1848) seine Blütezeit. Dieser, unter dem Spitznamen "Zeitgeist" berühmt, erhielt vom Hauslehrer des in Zwingenberg lebenden Grafen Ernst von Erbach-Schönberg Schulunterricht und avancierte 1832 zum Abgeordneten der Hessischen Volkskammer. Zuvor hatte er mit an der Spitze der großen, auf Erlass einer landständischen Verfassung gerichteten Volksbewegung gestanden, für die der "Löwe" in Zwingenberg ab 1819 ein Hauptzentrum geworden war. Sein Sohn Christian Dieffenbach übernahm 1848 das Gasthaus und gliederte zusätzlich eine "Thurn- und Taxis''sche Postexpedition" und eine international agierende Weinhandlung an. Auch wurde der "Löwe" nun durch Um- und Anbauten zu einem komfortablen, anspruchsvollen Hotel, das spätestens seit 1868 von diversen studentischen Landsmannschaften zu jährlichen Treffen genutzt wird.
Das Gebäude präsentiert sich heute als langgestreckter, zweigeschossiger Massivbau von 14 zu 2 Fensterachsen, mit Satteldach und westlichem Schweifgiebel. Aufgrund jüngerer dendrochronologischer Untersuchungen des erhaltenen Dachstuhls wahrscheinlich 1609 in einem Zug errichtet mit dem für die hessen-darmstädtische Baukunst typischen Schweifgiebel. 1970/71 wurde das einst lisenengegliederte Gebäude wegen der Verbreiterung der Bundesstraße um eine Achse verkürzt, damit wurde auch der Giebel versetzt. Das Traufgesims mit Zahnschnitt, im Dach kleine Satteldachgaupen; Biberschwanzdeckung. Die Fenster im Mitteltrakt teilweise mit gekoppelten Sandsteingewänden und Volutenornamentik (vgl. Amtsgebäude), die übrigen Fenster meist mit historisierender Zementgussrahmung. Das westlich gelegene Hauptportal mit horizontaler Verdachung auf Konsolen, ursprünglich mit zweiflügeliger Oberlichttür.
Das Gasthaus "Zum Löwen" ist als bauliches Zeugnis hessischer Geschichte und als überregional bekannte Unterkunft an der Bergstraße von besonderer historischer Bedeutung, durch seine exponierte Lage spielt es für Zwingenberg darüber hinaus eine eminent wichtige städtebauliche Rolle.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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