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1561-63 auf Veranlassung von Landgraf Philipp dem Großmütigen errichtetes Gebäude, wohl als Ersatz für das alte, in der Südwestecke der Stadt gelegene Wasserschloss der Grafen von Katzenelnbogen. Der Landgraf nutzte das Gebäude als Jagdschloss und Absteigequartier. Bereits 1578 wurde das Gebäude Sitz der Amtskellerei, die bis dahin auf dem Auerbacher Schloss untergebracht war. Im Kellereihof befand sich 1649 auch das Zent- bzw. Landgericht.
Während der Kriegsereignisse von 1693 brannte auch das herrschaftliche Verwaltungsgebäude aus, wurde jedoch spätestens zu Beginn des 18. Jhs. auf den alten Grundmauern wiedererrichtet. Von 1803 bis 1934 diente es als Amtshaus, d. h. bis 1934 war hier das Land- bzw. Amtsgericht untergebracht und von 1821 bis 1900 auch das vorher in Seeheim angesiedelte Rentamt. Diese beiden Institutionen fanden im Erdgeschoss ihren Platz, im Obergeschoss waren die Wohnräume der Beamten. Im Kellereihof standen zwei Zehntscheunen, die 1822 und 1843 abgebrochen wurden. Der westlich, parallel zum Hauptbau stehende Marstall mit kreuzgewölbten Kellereiräumen verschwand 1846. Als Ersatz wurde ein Jahr später die heute für kulturelle Veranstaltungen umgenutzte Remise errichtet. Die Ökonomiegebäude auf der Nordseite des Hofes stammen von 1882.
Mit Einführung der öffentlichen Schöffengerichte wurde ein großer Sitzungssaal notwendig, den man 1879 in einem eigenständigen, stilistisch angepassten Neubau südwestlich des Hauptgebäudes unterbrachte.
Ab 1934 diente das Amtsgebäude nur noch Wohnzwecken. Nach einer grundlegenden Sanierung in den Jahren 1986-88 wurden hier zehn Sozialwohnungen, die Zwingenberger Seniorenbegegnungsstätte sowie öffentliche, kulturell genutzte Räumlichkeiten installiert.
Das ehemalige fürstliche Amtsgebäude ist ein langgestreckter, zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Satteldach und auffälligem, nach Süden weisendem Schweifgiebel. Die Putzfassade durch rechteckige Fenster mit gekehlten Sandsteingewänden gegliedert, außerdem hölzerne Klappläden. Am Südgiebel horizontale Gesimse, seitlich kleine Obeliskenaufsätze. Im Dach kleine Gaupen mit spitzen Helmen. An der Westseite Treppenturm mit rundbogigem Kellerportal, die Hauseingänge an der Obergasse mit zweiflügeligen Türen und Oberlichtern; wohl 19. Jh.
Der Amtsgerichtssaal ist durch einen niedrigen Eingangsflügel mit dem Hauptgebäude verbunden. Das kleine Gebäude ist eingeschossig mit großen gekoppelten Fenstern, ebenfalls verputzt und mit obeliskenbekrönten Schweifgiebeln geschmückt. Kräftiges, umlaufendes Traufgesims. Der hofartige Winkel zwischen Haupt- und Nebengebäude ist durch einen Eisenzaun zwischen hohen Sandsteinpfosten zur Straße abgegrenzt.
Vor dem Treppenturm erstreckt sich die Remise, ein langgestreckter, eingeschossiger, unverputzter Bruchsteinbau mit Satteldach und sandsteingerahmten Tür- und Fensteröffnungen. Davor, im Hof, ein Sandsteinbrunnen mit hohem, vierseitigem Stock, profilierter Abschlussplatte und erneuertem, rundem Wasserbecken.
Das ehemals herrschaftliche Anwesen und spätere Verwaltungsgebäude ist von besonderer orts- und regionalgeschichtlicher Bedeutung, darüber hinaus als Bau der späten Renaissance auch von kunsthistorischem und baukünstlerischem Wert. Als mächtiger Baukörper mit dem bewusst nach außen weisenden Giebel prägt er entscheidend den südlichen Eingang der Zwingenberger Altstadt.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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