Außenansicht (2015) (Foto: C. Krienke, LfDH)
Außenansicht (2023) (Foto: C. Krienke, LfDH)
Außenaufnahme Detail (2015) (Foto: C. Krienke, LfDH)
Eingangshalle mit Mosaik (2023) (Foto: C. Krienke, LfDH)
Mosaik von Gerhard Matzat (2023) (Foto: C. Krienke, LfDH)
Inneres, Foyer (2015) (Foto: C. Krienke, LfDH)
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Main-Taunus-Kreis
Hattersheim
  • Karl-Eckel-Weg 21
Stadthalle Hattersheim
Flur: 23
Flurstück: 32/4

Nordöstlich des alten Ortskerns von Hattersheim auf freiem Gelände platzierte Stadthalle. Geplant und errichtet durch das renommierte Offenbacher Architekturbüro Novotny und Mähner, das seit Ende der fünfziger Jahre bereits mehrere Gemeinschaftshäuser geplant und erbaut hatte, u.a. in Nauheim, Kriftel, Hofheim/Ried, Bruchköbel, Brensbach und Nieder-Beerbach.

Der im Jahre 1968 im Rahmen eines Wettbewerbes entstandene Entwurf für Hattersheim, der den 1. Preis erhielt, ging über das allgemeine hessische Gemeinschaftshausprogramm weit hinaus. Neben den üblichen Einrichtungen der Volksbildung - u.a. eine Bücherei - entwickelten Fritz Novotny und Arthur Mähner vielfältig nutzbare, variable Räume und Säle für Vorträge, Musikveranstaltungen, Theater, Feste und Bankette. Das kreisförmig in konzentrisch angeordneten Segmenten konzipierte Gebäude wurde bewusst in einen Raum gestellt, an den die neuen Grün-, Freizeit- und Sportanlagen angebunden waren. Damit folgten sie in kleinem Rahmen einer Idee, die bereits 1918 von Bruno Taut entwickelt ("Volksbauten auf dem freien Land“ ) und schließlich von Walter Gropius in seinem Wettbewerbsentwurf von 1931 für den Moskauer Palast der Sowjets umgesetzt, aber nie realisiert wurde. Das soziokulturelle Leben in der Gemeinde sollte durch die Architektur auf breiter Basis gefördert werde.

Das 1971/72 ausgeführte Gebäude ist ein Stahlskelettbau, dessen äußere Unterzugsringe über radial angeordnete Binder mit den inneren Unterzugsringen verspannt sind. Die Raumhöhen variieren entsprechend der Größe und Nutzung der Räume. Die Außenverkleidung, Fenster, Türen und Einbauten bestehen aus dunkelbraun eloxierten Metallelementen, die neben dem Glas und den silberfarbigen Jalousien das Erscheinungsbild des Baukörpers bestimmen. "In dem vielfach aufgefächerten, flachen Zylinder ist die Vorstellung von einem Bau realisiert, dessen Aussehen eins ist mit der Aufgabe, die er zu erfüllen hat, und dem Ort, an dem er steht.“ (B. und E. Kimmel)

Im Inneren ist neben der Beleuchtungstechnik und dem Stirnholzboden vor allem das hochovale Mosaik der runden Eingangshalle zu nennen, das von dem nicht unbedeutenden Hattersheimer Künstler Gerhard Matzat geschaffen wurde. Von Matzat stammt auch der Entwurf des Hessischen Landeswappens von 1949.

Das Gebäude der Hattersheimer Stadthalle ist als singulärer und in seiner Zeit innovativer Bau des Büros Novotny und Mähner von hohem architekturgeschichtlichen und baukünstlerischen Wert. Es ist darüber hinaus als Bau der späten sechziger Jahre von sozial- und kulturgeschichtlicher Bedeutung, dem Werk von Gerhard Matzat als Ausstattungsteil des Baus ist zudem ein hoher künstlerischer Wert zuzusprechen.

Die Stadthalle mit der dazu gehörigen Außengestaltung ist Kulturdenkmal.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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