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Baubeschreibung
Die Traufhöhe der Friedenskirchefügt sich in die umgebende vorwiegend zweigeschossige Wohnbebauung nahtlos ein. Im Straßenzug nach Nordosten zurückgesetzt, sticht der zweigeschossige Kirchen-Kubus zugleich deutlich hervor: Statt Putz und Satteldach prägen ihn Flachdach, Betonraster und Backsteingefache. Ein niedrigerer zweigeschossiger Verbindungsbau leitet zum Glockenturm über. An der Straßenecke „Am Eschbachtal“ und „Am Wetterhahn“ nach Südwesten vorgerückt, überragt der Turm die Siedlung. Eine Außentreppe führt zum Hauptportal im Turm. Im Verbindungsbau erschließt dann ein Treppenhaus die übrige Kirche: die Gemeinderäume im Erd- und Untergeschoss, die Sakristei und den Gottesdienstraum im Obergeschoss. Auch innen bedient sich der materialsichtige Kirchsaal der Quadratform – von der kassettierten Betondecke bis zu den Farbflächen des umlaufenden Fensterbands. Diese Ordnung wird nach Südosten im Altarraum durchbrochen: Die Hauptstücke sind wie der Fußboden in Schiefer gehalten. Doch ruhen sie auf versilberten Stäben in einer Kiesschüttung, zudem teilt der Kamin nach Süden eine Orgelnische ab.
Geschichte
Im katholischen Harheim wurden die Protestanten liturgisch zunächst von Niedererlenbach versorgt. Als am südlichen Rand Harheims eine Nachkriegssiedlung entstand, konnte die Gemeinde hier 1958 ein Grundstück erwerben. Im Jahr ihrer Selbständigkeit, 1962, beschloss sie, eine eigene Kirche zu errichten. Obwohl Harheim erst 1972 nach Frankfurt eingemeindet wurde, wählte man einen in der nahen Großstadt bewährten Architekten. Der Schwarz-Mitarbeiter Karl Wimmenauer hatte sich hier durch die Epiphaniaskirche (1956) und Mitarbeit an St. Michael (1954/62) bekannt gemacht. Auf dem begrenzten Harheimer Baugrund gestaltete er den Typus der, von Bartning und Langmaack um 1950 propagierten, multifunktionalen Diasporakirche gezielt modern. Die fast gotisch anmutende Betonkonstruktion der St. Michael- und Epiphaniaskirche überführte Wimmenauer nun ins Kubische. Auch rückte der nur um eine Stufe erhöhte Altarraum näher an die Gemeinde. Auf quadratischem Grundriss flexibel bestuhlt, erhielt der Saal dennoch durch besonders gestaltete Hauptstücke – deren Taufschale und -deckel 1972 Erwin Heerich entwarf – eine Richtung. Auch die abstrakten Bleigläser von Ursula Graeff-Hirsch steigerten sich über dem Altar zum intensiven Rot. Bis auf Beton- und Fenstersanierungen, das Vordach, die Glockenstuhlverkleidung sowie das spätere Holzkreuz und -pult hat sich die Friedenskirche bis heute fast unverändert erhalten.
Bewertung
Die weitgehend original überlieferte Friedenskirche bezeugt geschichtlich die Nachkriegserweiterung Harheims. Im heutigen Stadtgebiet blieb sie die einzige modern interpretierte evangelische Diasporakirche. Hierfür entwickelte Wimmenauer sein Altarraumkonzept weiter: gemeindenah und liturgisch gerichtet zugleich. Für die Niederweimarer Adventskirche (1974) sollte Wimmenauer schließlich bewegliche Hauptstücke wählen. Künstlerisch auf der Höhe ihrer Zeit, erweist sich die Friedenskirche als im besten Wortsinn bescheiden, materialgerecht und detailsicher. (g, k)
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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