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Baubeschreibung
In die Flucht der dreigeschossigen flachgedeckten Siedlungshäuser reiht sich die kubische Christkönig-Kirche ein. Zugleich ist der rot gefasste Kirchenbau an einer Straßenbiegung leicht erhöht und vorgerückt verortet. Eine Treppenanlage führt zur Westfassade der Kirche, die ein Mosaik und der eingebundene Glockenträger auszeichnen. An die Kirche schließen sich nach Westen und Süden flachgedeckte kalksteinsichtige Gemeinderäume an. Von Westen erschließen zwei Eingänge das weitläufige Raumgefüge liturgischer und gemeindlicher Funktionen.
Der nach Nordwesten quergerichtete Kirchenraum wird durch die Holzelemente von Decke und Empore geprägt. Hinter dem freistehenden Altartisch öffnet sich eine wandhohe Glasfläche nach Nordwesten zum Innenhof. Die um eine Stufe erhöhte Altarinsel wird hufeisenförmig von der losen Bestuhlung umfangen. Weiter nach Norden birgt ein Nebenraum eine Kapelle mit Betonglasgestaltung. Zudem umfasst die Anlage einen – durch eine abstrakte Wandmalerei geschmückten – Saal sowie weitere Gemeinderäume: vom Getränkeausschank bis zur vollautomatischen Kegelbahn.
Geschichte
Zur Erweiterung des historischen Praunheim entwarf Ernst May eine Arbeitersiedlung, die kleinteilige flach gedeckte Häuser in Straßenfluchten aneinanderreihte. Als die Siedlung ab 1927 umgesetzt wurde, blieb ein zentraler Bauplatz für das Volkshaus frei. Da dieses Vorhaben aus finanziellen Gründen scheiterte, nutzte die wachsende römisch-katholische Gemeinde den Standort für ihre neue Kirche. Martin Weber gestaltete hierfür 1930 eine kubische Holzkonstruktion als nutzungsoffene Notkirche. Nachdem die Gemeinde 1951 selbständig geworden war, gewann sie Giefer und Mäckler für die Umgestaltung ihrer Notkirche. Die Architekten ergänzten einen Glockenträger, Hans Leistikow fügte ein fischförmiges Fassadenmosaik hinzu. Im Inneren wurde der Kirchenraum erweitert und durch ein seitliches Fensterband aufgehellt. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil konnte man zwar nicht neu bauen, doch Hans Busch mit der Erweiterung zum Gemeindezentrum beauftragen. Über gemeindliche Anbauten hinaus ordnete Busch den Kirchenraum quer und trennte eine Kapelle ab. Die dortige Betonglasgestaltung entwarf, ebenso wie die Wandmalerei im Gemeindesaal, Jupp Jost.
Bewertung
Städtebaulich ist die Christkönig-Kirche unauflöslich mit der sie umgebenden Arbeitersiedlung verbunden. Sie fügt sich maßstäblich in die Häuserstruktur ein, wird in vorgerückter Ecklage zugleich durch Glockenträger und Mosaik hervorgehoben. Geschichtlich bildet der Bau das einzige in dieser Klarheit überlieferte Beispiel Frankfurts, wie eine Notkirche zum Gemeindezentrum weitergebaut wurde. Alle prägenden Stufen des modernen Frankfurter Kirchenbaus sind ablesbar, da jede Generation künstlerisch mit viel Augenmaß vorging: Sowohl Giefer und Mäckler als auch Busch ordneten jeweils den Bestand neu und ergänzten ihn für die aktuellen ästhetisch-funktionalen Bedürfnisse. (g, s, k)
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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