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Baubeschreibung
Sieben Straßen führen sternförmig zum Martin-Luther-Platz. Von Osten wird die Platzanlage durch die Lutherkirche beherrscht. Den Turm rahmt nach Norden und Süden je ein dreigeschossiger verglaster Kubus. Das Schiff bleibt auf Traufhöhe der umgebenden zumeist viergeschossigen Wohnbebauung. Umlaufend wird es zum flachen Dach hin durch ein Gesims und ein Fensterband abgeschlossen. Natursteinverkleidete Betonpfeiler strukturieren die verputzten Wände von Schiff und halb rundem Chor. Nach Norden und Süden gliedern sich ans Schiff niedrigere Nebenräume an. Vom Platz betritt man die Kirche durch Turmhalle und Foyer. Die Rundfenster, der Stützenkranz und die profilierte Decke verweisen nach Osten. Um sechs Marmorstufen erhöht, wird hier der marmorne Altar vom lebensgroßen Bronzekruzifix überragt. Der Taufstein aus Lahnmarmor findet sich mittig auf der untersten Stufe. Im gesamten Kirchenraum setzt die Bleiverglasung farbige Akzente: Unter dem Fensterband betonen zwei seitliche Fensterschlitze die beiden Kanzeln, die den Altarraum rahmen. Vollflächig verglast, wird die Gedächtniskapelle nach Norden durch ein Gitter erschlossen.
Geschichte
Zum Lutherjahr 1883 beschloss der Kirchbauverein im stark wachsenden Stadt teil, der profiliert lutherischen Gemeinde zu einer Kirche zu verhelfen. Bis 1893 gestalteten Ludwig Neher und Aage von Kaufmann eine dreischiffige neugotische Halle, von der die Kriegszerstörung nur den Turm übrig ließ. Von der historistischen Ausstattung finden sich heute in der Gedächtniskapelle noch Altar, Kruzifix und einige Kapitelle. Für den 1955 eingeweihten Wiederaufbau orientierte sich Ernst Görcke am Vorgängerbau: eine auf Stützen ruhende Halle, der Altar entrückt, der Taufstein mittig der Gemeinde zugewandt.
Seine Glasgestaltung verknüpfte der damalige Städelprofessor Georg Meistermann eng mit der Nutzung und Architektur. Während das Fensterband abstrakt bleibt, spielen die Tropfenformen der Kanzelfenster auf Pfingsten und die biblischen Gnadenströme an. Das Motiv setzt sich bis indie Bleiglasfenster der Gedächtniskapelle fort, um sich über dem Kruzifix zur Dornenkrone zu verdichten. Zugleich deuten die Tropfen auf die in Wort und Sakrament, an Kanzel und Altar wirksame Gnade. Die Rundfenster erinnern die versammelte Gemeinde im Kirchenschiff an die Seligpreisungen (Matthäus 5). Durch Anbau der Kuben und Vorziehen der Orgelempore erweiterte Reinhard Ganz die Kirche 2004 zum Gemeindezentrum.
Bewertung
Städtebaulich dominiert die Kirche den Martin-Luther-Platz und bezeugt quartiergeschichtlich, wie sich die gründerzeitliche Gemeinde im wachsenden Stadtteil verortete. Typengeschichtlich zeigt der Bau, wie nah sich im Frankfurt der mittleren 1950er Jahre römisch-katholische und evangelische Kirchenbauten kamen. So verweisen viele Parallelen auf die nahe St. Michael-Kirche (1954): vom umlaufenden Fensterband über die Inszenierung der liturgischen Hauptorte bis zur Glaskunst von Meistermann. Der qualitätvolle Fensterzyklus des damals führenden deutschen Glasgestalters verband sich in der Lutherkirche eindrücklich mit einer profiliert lutherischen Liturgie und einer stimmigen Wiederaufbauarchitektur. (g, s, k)
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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