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Im Rahmen des N.S-Führerprogramms von August Wilhelm Müller sowie Martin Leipold errichteter Hochbunker von 1941-43
An der ehemaligen Ludwig-Rehn-Straße wird ein maximal 55 m langer und 50 m breiter Bunker errichtet, der zumindest teilweise oberirdisch sichtbar ist. Da der Straßenverlauf geändert wurde, liegt der Bunker heute an der Paul-Ehrlich-Straße.
Unter dem Abschnitt IV Krankenanstalten sind im LS-Führerprogramm bombensichere Bauten sowohl für das Krankenhaus in Höchst als auch für das städtische Krankenhaus aufgeführt. Als No. 2 ist ein unterirdischer Operationsbunker der städtischen Klinik, heute Universitätskliniken, mit Schutzräumen genannt. Der Architekt ist August Wilhelm Müller, Oppenheimer Landstr. 55, spezialisiert auf „Städtebau, Siedlungen, Industriebauten; Wohnbau, Schutzraumbau“. Ab 1945 ist der Architekt Martin Leipold mit Nacharbeiten beauftragt. Ausführende Firma ist das Spezialbauunternehmen Dipl.-Ing. Kögel. Die Erdarbeiten beginnen am 1. April 1941, die Betonarbeiten am 14. Juli 1941.
Der Bunker hat eine Grundfläche von 2.360 qm. Auf zwei Etagen verteilen sich 565 Schutzplätze. Der Bunker hat keine Einzelräume, aber Heizung, Wasser und eine Notstromversorgung. Die Kosten sind mit 1 Million Reichsmark veranschlagt. Der erhaltene Bauantrag (90) weist für den 25. Juni 1942 einen Bauschein für den Luftschutzbau Nr. 30 aus, wonach das Gebäude am 28. September 1942 betonfertig und behelfsmäßig im Juli 1943 in Benutzung ist.
Der oberirdische Abschnitt des Bunkers ist aufwändig mit Rotsandsteinen verziert. Über eine ebenfalls aufwändig gestaltete Treppenanlage von Nordosten, bzw. Südwesten erreicht man eine unbebaute Plattform, die umlaufend von einer Rotsandsteinbrüstung eingefasst wird. Auf der Plattform ragen zweigeschossig die Lüftungstürme empor, die rechteckigen Öffnungen im oberen Teil sind vermauert. Insgesamt sechs Eingänge sind vorhanden, zwei führen ins Untergeschoss. Bei dem Eingang an der südwestlichen Ecke könnte es sich um den ehemaligen Haupteingang handeln, da über der Tür eine ehemalige Befestigung, wahrscheinlich eines Hakenkreuzes erkennbar ist, dazu Reste einer Lampenhalterung. Alle Eingänge sind vermauert. Die Bunkerwände zeigen auf allen Seiten quadratische Öffnungen mit Drahtgittern mit dahinter liegenden, vergleichsweise großen Lüftungsöffnungen. Die Lüftungsöffnungen nach Südosten sind als Bogenfenster mit Sandsteinrahmung ausgeführt und Holzlamellen verdecken die eigentliche Lüftungsöffnung.
Nach Auskunft von Herrn Prof. Wernicke, Universitätsklinikum, befanden sich während des Krieges darin neben Operationsräumen auch zwei Stationen zur allgemeinen medizinischen Nutzung. Ab 1945 werden die Räume durch die Chirurgische Polyklinik genutzt und 1972 außer Betrieb genommen. Die Zivilschutzbindung führt bis in die Mitte der 1980er Jahre zu einem entsprechenden Bauunterhalt. In den Räumen ist die medizinische Einrichtung in Teilen und die technische Ausstattung, z.B. die Energieversorgung und Belüftung erhalten. Zwischen 2004 und 2006 können Pläne zum Abriss nicht umgesetzt werden.
Der Hochbunker steht als Einzelkulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.
Literatur
Hampel, Andrea: Hochbunker in Frankfurt am Main. Denkmaltopografie Stadt Frankfurt am Main. (Beiträge zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main; 17), Frankfurt am Main 2012.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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