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Baubeschreibung
Die Bergkirche erhebt sich in Sachsenhausen auf dem ansteigenden Gelände südöstlich des Südfriedhofs. An der Kreuzung des Sachsenhäuser Landwehrwegs mit dem Hainer Weg ist der Turm weithin sichtbar. Auch das Schiff überragt noch die Trauf höhe der sich südwestlich anschließenden zweigeschossigen Wohnbebauung. Im Straßenverlauf zurückgesetzt, bildet der Kirchenbau eine
sockelähnliche Treppen- und Platzanlage aus. Die Betonoberflächen der Kirche sind nach außen weißüberfasst. Als Gegenpol zum durchbrochenen Turm wirkt das Schiff monolithisch geschlossen. Nach Norden kragen die Nebenräume als backsteinsichtiger Riegel mit kleinteiligem Fensterraster vor. Ein Verbindungsgang erschließt den zur Kreuzung vorgezogenen Turm.Über den Turm führt der Haupteingang in den backsteinsichtigen Kirchenraum. Zwei Bankblöcke mit Mittelgang verweisen nach Westen zum erhöhten Altarraum. Den steinernen Altartisch rahmen nach Norden eine hölzerne Kanzel und nach Süden eine steinerne Taufe. Ein kreuzförmiges Fenster betont den Taufort. Umlaufend belichtet ein transparent strukturiertes Glasband den gesamten Kirchenraum.Über dieser horizontalen Fuge scheint die holzverkleidete Decke zu schweben. Das Glasband öffnetvertikal auch die Raumecken. Nur im Nordosten bleibt die Anbindung zum Turm massiv. Die Seitenwände werden nach Süden durch kleine Fensterscharten durchbrochen. Nach Norden führen Türen zu den Nebenräumen. Im Osten ist die betonsichtige Orgelempore frei in den Raum eingestellt.
Geschichte
Am Westrand des Südfriedhofs hatte Krahn bereits 1957 die katholische St. Wendel-Kirche gestaltet. Auf der gegenüberliegenden Seite des Friedhofs erhielt die lutherisch geprägte, evangelische Gemeinde 1958 ein auch liturgisch genutztes Gemeindehaus. Nach Wettbewerb wurde Neumann mit dem Neubau der Bergkirche beauftragt, die östlich des Gemeindehauses entstehen sollte. Wie schon St. Wendel wurde auch die Bergkirche als eine den Südfriedhof begrenzende Dominante ausgebildet. Entgegen der gerundet-bruchsteinsichtigen St. Wendel-Kirche wählte Neumann für die Bergkirche eine betonsichtige Quaderform. Inzwischen weiß überfasst, wird die Bergkirche bis heute durch ihre abwechslungsreiche Verschalungsstruktur geprägt. Ähnlich zu St. Wendel ließ Neumann die Decke der Bergkirche im Inneren „schweben“: Nach außen machte er die tragenden Bügel sichtbar, um sie nach innen durch eine Glasfuge zu überspielen. Im Norden der Kirche wurde die bauzeitliche Werktagskapelle rasch zum Ausstellungsraum und später zum Gemeinderaum umgenutzt. Das aus der kunstpädagogischen Gemeindearbeit erwachsene Weihnachtsbild über dem Altar, das außerhalb der Adventszeit verhüllt wird, ersetzt heute das noch erhaltene kupferbeschlagene Altarkreuz.
Bewertung
Auf die katholische St. Wendel-Kirche antwortend, erhebt sich die Bergkirche als städtebauliche Dominante am Südfriedhof. Neumann nutzte das Eckgrundstück gekonnt für ein künstlerisch ausgefeiltes Spiel von Formen und Materialien. Und nicht zuletzt steht die Bergkirche geschichtlich für das Aufstreben der Nachkriegssiedlung am Sachsenhäuser Berg ebenso wie für die Ausprägung einer quaderförmig-betonsichtigen Form im protestantischen Kirchenbau Frankfurts. (s, g, k)
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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