Kapelle von Südosten (Foto: C. Krienke, LfDH)
Kapellenraum nach Osten (Foto: C. Krienke, LfDH)
Kreuzgang mit Lesesaal nach Nordosten (Foto: C. Krienke, LfDH)
Seitenkapelle (Erdgeschoss) (Foto: C. Krienke, LfDH)
Bauzeitlicher Grundriss (Erdgeschoss) (Foto: M. Göddel, LfDH)
Lade Kartenmaterial...
Frankfurt, Stadt
Frankfurt
Bornheim
  • Seckbacher Landstraße 65
Kapelle des St. Katharinen-Krankenhauses
Flur: 441
Flurstück: 108/8

Baubeschreibung 

Auf einer Anhöhe westlich der Seckbacher Landstraße erstreckt sich das vielgliedrige St. Katharinen-Krankenhaus. Im Norden des Komplexes bildet die ehem. Klausur eine Vierflügelanlage aus. An deren Schnittstelle zum Krankenhaus kragt der gerundete Kapellenbau zur Straße vor. In den Materialien hebt sich die backsteinsichtige Kapelle vom übrigen kachelverkleideten Krankenhaus ab. Von Westen wird der Kapellenraum über den Krankenhaus-Haupteingang indirekt erschlossen.Schon im Gang vor dem Gottesdienstraum verweist eine geschwungene Wand auf den ovalen Kapellengrundriss. Das hochgeschlossene Schiff verjüngt sich nach Osten zum erhöhten Altarraum. Nur ein umlaufendes – aus Dreiecken gebildetes – abstrakt gestaltetes Fensterband erhellt den Raum. Nach Norden folgt im Erdgeschoss eine Seitenkapelle. Westlich der Kapelle gruppieren sichdie ehem. Klausurbauten um einen Kreuzgang. Die Achse der Kapelle fortsetzend, birgt er in seiner Mitte den polygonalen verglasten Lesesaal.

Geschichte

Im ausgehenden 16. Jahrhundert begründete Regina Portmann (1552-1613) eine Frauengemeinschaft, die zu ihrer Schutzpatronin Katharina von Alexandrien wählte. Als Schulund Pflegeorden fanden die Schwestern ihren Schwerpunkt im ostpreußischen Raum, wo sie u.a. im Bad Rothenfelder Waldkrankenhaus wirkten. Mit dem Zweiten Weltkrieg zog die Gemeinschaft nach  Münster in Westfalen und übernahm schließlich auch die Leitung des neu begründeten St. Katharinen-Krankenhauses in Bornheim. Die Krankenhausanlage entwarfen Giefer und Mäckler, die im Nachkriegsfrankfurt bereits verschiedene römisch-katholische Gesundheitsbauten modernisiert und erweitert hatten. Für den Bornheimer Komplex verbanden sie Krankenhausfunktionen mit den Klausurräumen der Schwestern. An der Schnittstelle von Krankenhaus und Klausur diente die Kapelle als liturgischer Raum des Ordens, der Patienten und Krankenhausmitarbeiter. Bauzeitlich war die obere Seitenkapelle dem Hauptraum durch Lamellen zugeordnet, um Kranken die Teilnahme an der Messe zu ermöglichen. Zur Einrichtung eines Vortragssaals wurde der Raum später abgeteilt. Auch weitere Details verknüpfen die Kapelle eng mit dem Krankenhausbetrieb, so war die Breite von Türen und Empore auf die Maße der Krankenhausbetten ausgelegt. Die untere Seitenkapelle birgt noch heute einen beschrifteten Balken des Waldkrankenhauses in Bad Rothenfelde. Nachkonziliar ordnete man 1975 den Hauptraum der Kapelle neu. Im Osten wurde das Krankenhaus 1996 um die Cafeteria-Glaspyramide ergänzt. Der kleiner werdende Orden verlegte die Klausur und überführte das Krankenhaus 2005 in eine Stiftung.

Bewertung

Städtebaulich bildet die Kapelle den Zielpunkt des weithin sichtbaren St. Katharinen-Krankenhauses auf einer Anhöhe am Rand Bornheims. Die Kapelle der Katharinenschwestern und die ehem. Klausurbauten belegen geschichtlich eine Krankenhausgründung der späten Nachkriegszeit, getragen von einer spät in Frankfurt heimisch gewordenen ostpreußischen Ordensgemeinschaft. Künstlerisch gelang den bewährten römisch-katholischen Kirchenbauern Alois Giefer und Hermann Mäckler die stimmige Einbindung eines Stadtklosters in eine vielgliedrige Anlage, indem sie die Krankenhauskapelle als Scharnier zwischen die einzelnen Nutzungszonen setzten. (k, s, g)


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.