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Schon seit dem Jahr 1287 ist in Wetzlar eine Niederlassung des Deutschen Ordens nachgewiesen. Die Ordensritter hatten eine große Parzelle erworben, die sich an der Schnittstelle zwischen dem alten Stiftsbesitz und der im 13. Jahrhundert stark expandierenden bürgerlichen Stadt Wetzlar befand. Der gesamte Bereich des Ordenshofes wurde mit einer Mauer umgeben, an der entlang sich unterschiedliche Gebäude erstreckten, die heute nicht mehr vorhanden sind. Teile der noch vorhandenen Hofmauer dürften aber noch aus der ursprünglichen Bauzeit stammen. Konsolen, Entlastungsbögen und zugesetzte Tore verweisen zumindest bis in das späte Mittelalter zurück. Das älteste der heute vorhandenen Gebäude ist die im frühen 16. Jahrhundert errichtete Zehntscheune, an die sich im rechten Winkel das 1701 umgebaute Hauptgebäude anschließt. Zwischen Zehntscheune und ehemaligem Tor befindet sich noch ein weiteres Gebäude mit einem Fachwerkobergeschoss aus dem 17. Jahrhundert, das um 1750 um mehrere Fensterachsen erweitert wurde. Eine weitere Bruchsteinscheune, die sich auf dem Hof befand, wurde infolge eines schweren Bombentreffers in den Nachkriegsjahren abgetragen. An der rechten Seite des Hauptgebäudes wurde 1985 die alte Hochzeitslaube aufgestellt, die sich ursprünglich seit 1596 an der Rückseite des alten Rathauses am Fischmarkt befand. Nach dem Auszug des deutschen Ordens 1809 wurde die gesamte Anlage von 1818 bis 1877 zum Teil als Armenschule und zum Teil als Kaserne genutzt. Den Hof dominiert das "ganz aus Stein erbaute" Hauptgebäude. Der dreigeschossige, verputzte Baukörper, der bis auf die älteren Außenmauern aus dem Jahre 1701 stammt erhebt sich über einem hohen Sockelgeschoss, das einen Keller beherbergt. Über dem rundbogigen Kellerabgang erhebt sich ein einsachsiger Risalit mit verschiefertem Obergeschoss unter einem Dreiecksgiebel. Die hellen Fassaden werden lediglich durch die dunkel abgesetzten Sandsteinlaibungen der Fenster und einen durch flache Gesimsbänder gebildeten hohen Dreiecksgiebel über dem Eingang gegliedert. Das Gebäude wirkt allein durch seine Größe und schlichte Monumentalität. Das gaubenbesetzte Mansarddach mit seinem stark profilierten Kranzgesims entstand unter dem Komtur Hugo Damian von Schönborn. In spitzem Winkel anschließend befindet sich die aus Bruchstein errichtete, ehemalige Zehntscheune. Der dreigeschossige Baukörper wurde in der Zeit zwischen 1529 und 1539 unter dem Komtur Wolfgang Schutzbar, genannt Milchling, erbaut. Die Scheune brannte im Jahre 1908 aus und wurde darüber hinaus im November 1944 von Bomben getroffen. Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts blieben die erhaltenen Außenmauern als Ruine bestehen und wurden wieder mit neuen Einbauten und einem Dach versehen. Noch heute steht die steinsichtige, traufständige Scheune in einem reizvollen Kontrast zu dem hell verputzten Hauptgebäude. Trotz der mehrfachen Zerstörung blieben die Außenwände weitgehend erhalten und prägen heute besonders den Abzweig der Pfaffengasse von der Arnsburger Gasse. Die hohe, geschwungene, den Straßenverlauf markierende Bruchsteinwand mit ihrem großen Entlastungsbogen und den auf Konsolen ruhenden Gebäudeecken bestimmt bis heute den Verlauf der Pfaffengasse. Die konkav geschwungene Bruchsteinmauer geht in einen konvexen Schwung über und ist in unregelmäßiger Folge durchfenstert. Sie bildet hier die Rückseite des in der Mitte des 17. Jahrhunderts errichteten Verwalterhauses. Über einem Bruchsteinsockel aus älterer Zeit erhebt sich ein massives Erdgeschoss, dessen helle Putzfassade nur durch die dunkel abgesetzten, mit profilierten Rahmen versehenen Fenster und die Tür mit flachem Oberlicht gegliedert wird. Das Obergeschoss wurde bis auf den linken Teil, der dem Erdgeschoss entspricht, in einem aufwändigen Fachwerkgefüge errichtet, dass sich über einer dichten Deckbalkenlage, deren Zwischenräume mit gekehlten Füllhölzern verziert sind, erhebt. Flache, gebogene Streben bilden mit Herzknaggen Mannfiguren. Die Brüstungfelder der im 18. Jahrhundert vergrößerten Fenster werden durch gebogene, genaste und zum Teil mit Voluten beschnitzte Streben verziert. Um 1750 wurde das Gebäude von Adam Heinrich Buff noch um mehrere Fensterachsen erweitert. In diesem nach teilweisen Kriegszerstörungen 1949 wiederaufgebauten Gebäude wurde im Jahre 1753 Charlotte Buff geboren, die Johann Wolfgang von Goethe zu seinem Roman "Die Leiden des jungen Werther" anregte.
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