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Hauptportal des Friedhofs, Friedhofskapelle, Einfriedung, Wasserkaskade, Familiengrabmal "Leitz", Denkmal 1915-1919, Wegenetz mit Alleecharakter im älteren Teil nördlich des Ehrenmals. Bis in das späte 18. Jahrhundert wurden die Wetzlarer Bürger noch auf dem alten Kirchhof vor der Stiftskirche im Bereich zwischen Dom und Michaelskapelle beigesetzt. Nachdem dieser Friedhof durch Überbelegung zu einem Gesundheitsrisiko zu werden drohte, begann man die Verstorbenen im Bereich des heutigen Rosengärtchens vor dem Wöllbacher Tor zu beerdigen. Bis 1880 diente dieser Teil der ehemaligen Wallanlagen der Stadt als Friedhof, mußte jedoch infolge des einsetzenden Wachstums der Stadt erheblich erweitert werden, so dass man sich nach einem neuen Platz umsah. Diesen fand man an der Bergstraße, die um 1880 noch unbebaut war. Hier wurde 1881/82 der neue Friedhof angelegt. Eine in West-Ost-Richtung vom Portal an der Bergstraße verlaufende Hauptachse wird durch rechtwinklig angeordnete Wege von jeweils vier Grabfeldern flankiert. Seit Beginn der Neubelegung in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich der Charakter des Friedhofes in diesem Bereich völlig verändert. Lediglich das zeittypische Wegesystem und die als Alleen ausgebildeten Hauptachsen blieben bis heute erhalten. Am Ende der Hauptachse entstand 1919 das noch vorhandene Ehrenmal, dessen Gliederung den Friedhof in verkleinerter Form abbildet. Beiderseits einer von niedrigen Mauern flankierter Hauptachse befinden sich die Gräberfelder der im Ersten und Zweiten Weltkrieg Gefallenen, die über Stichwege zu erreichen sind. Über wenige Stufen, die von Mauern mit trauernden liegenden Figuren flankiert sind, erreicht man den Hauptweg des Ehrenmals, das vor einem einer Altarwand mit Gedenktafel endet. Das 1921 eingeweihte Ehrenmal bildete zu der Zeit das südwestliche Ende des Friedhofes. Seit 1923 ging die Stadt daran, den Friedhof nach Südwesten beträchtlich zu erweitern. Im Norden entstand am ehemaligen Ende des älteren Friedhofes ein neuer Haupteingang, der den Friedhof nunmehr von der Frankfurter Straße aus erschließt. Das Bruchsteinportal verfügt über einen von kleineren Toren flankierten, mit einem weiten Spitzbogen versehenen Durchgang, der von allegorischen Figuren eines Mannes und einer Frau begleitet wird. Auf der Rückseite des Portales sind den Figuren Inschriften zugeordnet, die diese Figuren als Trauer und Hoffnung kennzeichnen. Die von Stileichen flankierte Hauptachse führt zunächst entlang der alten Friedhofsbegrenzung, um dann nach Südwesten den neuen Friedhofsteil zu erschließen. Der von der Frankfurter Straße aus stark abfallende Friedhof wird durch Alleen und die Wege begrenzende Hecken terrassenartig gegliedert. In der Mitte des Hauptweges wurde im Jahre 1928 eine neue Friedhofskapelle mit Krematorium errichtet. Die Kapelle wurde nach Entwürfen von Hermann Billing aus Karlsruhe, dem Architekten der Mannheimer Kunsthalle, in expressionistischen Formen erbaut. Der Bruchsteinbau wird durch spitzbogige Fenster und eine von drei spitzbogigen Arkaden gebildete Vorhalle gegliedert. Im Inneren dominiert eine Spitztonne mit ebensolchen Stichkappen den Raum und stellt ihn in eine Reihe mit dem Inneren der vom Offenbacher Professor Dominikus Böhm errichteten Kirche in Köln-Frielingsdorf. Die von Eugen Ehmann aus Stuttgart angefertigte farbige Fassung, die weiblich aufgefasste, zum Himmel aufstrebende Engel mit wehenden Gewändern darstellte, wurde inzwischen entfernt und durch eine weiße Fassung ersetzt. Im südlichen Anschluss an das Krematorium fefand sich ehemals eine Wasserkaskade, die heute bepflanzt ist. Der nördliche Teil der Erweiterung ist parkartig gestaltet und verfügt über eine Brunnenpergola, die eine grottenartig gefasste Quelle halbrund umgibt. Den höchsten und zugleich östlichen Endpunkt des Friedhofes bildet ein Aussichtspavillon. Bis heute sind die Grabmäler verschiedener bedeutender Wetzlarer Bürger, wie des Baumeisters Robert Schneider, der Familie Kellner, des Geschichtsforschers Heinrich Gloel, des Bildhauers Friedrich Meyer, des Kreisbaumeisters Wilhelm Witte und Oskar Barnacks, dem Erfinder der Leica, erhalten geblieben.(s) Das auffälligste der in der Regel schlichten Grabmäler befindet sich auf der Gruft der Familie Leitz. Ein übergiebeltes Denkmal, das von halbrunden niedrigen Mauern flankiert wird, zeigt eine Bildtafel mit zwei knieenden Trauernden. Die gesamte Grabstelle ist von einer eisernen Einfriedung, die in ausgeprägter Jugendstilmanier stilisierte Lilien zeigt, umgeben.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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