Jestädter Straße 9 Mühlenanwesen
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Werra-Meißner-Kreis
Eschwege
Niederhone
  • Jestädter Straße 9
  • Wehre
  • Jestädter Straße
Mühlenanwesen
Flur: 14
Flurstück: 112/4, 79/2, 79/3, 80/1

Teil der Gesamtanlage:
Gesamtanlage Niederhone

Mühlenanwesen, bestehend aus dem Mühlbetrieb, Getreidespeicher, Scheunen mit Remisen und der Villa. Der mächtige sehr hohe Getreidespeicher stellt das Wahrzeichen Niederhones dar. Der 1916 erbaute turmartige Bau mit Mansardkrüppelwalmdach ist im oberen Drittel durch umlaufendes Gesims und einen großen Rundbogenfries geziert, zu den Giebelseitigen mit Rundbogenfenstern ausgestattet. Die Mühle hat ihren Ursprung im 10. Jh. und wird 1311 erstmalig urkundlich erwähnt. Sie stand lange im Zusammenhang mit dem ehemaligen Domänenhof und ist seit 1780 im Familienbesitz der Familie Rohmund unter dem Besitzer Martin Rohmund, der auch 1906 an der Wehre, unterhalb der Mühle, eine elektrische Zentrale, die elektrische Energie spendete und auch die Mühle bei geringem Wasserstand versorgte, errichten ließ. Am heute noch laufenden Wehr befinden sich über 300 Jahre alte Wehrrücken der alten Getreidemahlmühlen, die hier mit großen Rädern unterschlägig bis 1818 angetrieben wurden. 1837 kam eine Ölmühle hinzu; die Turbinenanlagen 1884 beim Umbau der Mühle und zeitgemäßer Einrichtung. Der älteste heute noch gut erhaltene Teil des Mühlanwesens sind die große Scheune an der Ecksituation des Bachverlaufs und die dazugehörige Remise, die bis zur Einfahrt das Anwesen umgrenzt. Die Scheune ist unter dem Schopfwalm mit 1739 datiert und hat die Initialen JHK. Sie wurde von Johann Heinrich Kersten gebaut; Ständerbauweise und aufgesetztes Obergeschoss in Rähmbauweise.

Im Einfahrtsbereich ist die Datierung „1736 Zur Ehre Gottes und Liebe den Nächsten". Auf der anderen Seite der Einfahrt führt ebenfalls ein lang gestrecktes Gebäude mit massivem Erdgeschoss als Umgrenzung der Hofanlage entlang des Bachverlaufs.

Das Mühlengebäude wurde oft erweitert und umgebaut zuletzt durch den barockisierenden Umbau im Jahre 1845 am 1736 errichteten Gebäude mit Büro und massivem Untergeschoss, es hat lebhaftes Fachwerk mit K-Verstrebungen und profiliertem Schwellenkranz sowie einem Mansardwalmdach mit Spitzgauben. Inschrift im Sockel mit der Datierung 1736 und 1845. Die im Jahre 1911 erbaute Villa im großen angrenzenden Garten ist vielgliedrig und mit Fachwerkgiebeln ausgestattet. Bemerkenswert ist der Fenstererker mit abgetreppter Konsole. Die Mühlenanlage mit Speicher, Villa und Wehr sind Kulturdenkmäler als Sachgesamtanlage aufgrund geschichtlicher, technischer und städtebaulicher Bedeutung.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, städtebaulichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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