Gesamtanlage Niederdünzebach Kreuzung Am Bache/Auer Straße/Dammstraße
Gesamtanlage Niederdünzebach Am Bache
Gesamtanlage Niederdünzebach Blick aus nordwestlicher Richtung in die Auer Straße
Gesamtanlage Niederdünzebach Auer Straße aus nordwestlicher Richtung
Gesamtanlage Niederdünzebach Kreuzung Am Bache/Auer Straße/Dammstraße
Gesamtanlage Niederdünzebach Blick auf die Häuser Am Bache Nr. 12-22
Gesamtanlage Niederdünzebach Auer Straße aus südöstlicher Richtung
Gesamtanlage Niederdünzebach Auer Straße 32
Gesamtanlage Niederdünzebach Blick in die Auer Straße mit Anger und Musikantenhäuschen
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Werra-Meißner-Kreis
Eschwege
Niederdünzebach
  • Gesamtanlage
Historischer Ortskern Niederdünzebach

Das Dorf Niederdünzebach wurde erstmals 1303 (interius Tuncebach) als solches bezeichnet. Es liegt versteckt hinter den Leuchtbergen im Bachtal des Dünzebaches. Wie Oberdünzebach, so ist auch dieses Dorf, in den Kämpfen zwischen den Landgrafen von Hessen und dem Erzbischof von Mainz sowie den Landgrafen von Thüringen um 1400 stark in Mitleidenschaft gezogen und danach zeitweise verlassen worden. Diese Verhältnisse deuten sich in den Lehnsbriefen für die von Boyneburg-Hohenstein an. In der Phase des Wiederaufbaues wurde dann um 1556 die Kirche errichtet, deren Turmunterbau von ca. 1360 ist und der Turmaufbau 1609 entstand. Der hölzerne Turmaufbau ist in Hessen sehr selten. Im dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf erneut fast vollständig zerstört; von 32 Häusern waren 1639 noch 14 übrig geblieben. Es lebten nur noch vier Eheleute und zwei Witwen im Dorf, wie im Diensttagebuch des Eschweger Superintendanten Hütterodt um 1650 berichtet wurde.

Die ehemalige Schule wurde nach 1639 erbaut und 1832 nach dem verheerenden Brand um die Jahrhundertwende neu errichtet. Die Feuerbrunst vernichtete auch in den Straßen „Am Bache" und „Auer Straße" Häuser. Im frühen 19. Jh. wurden diese neu errichtet, 1805 wurde das Pfarrhaus instand gesetzt und mit Zwerchhäusern aufgestockt. Im Jahre 1846 wurde der alte Friedhof um die Kirche geschlossen und der neue weit außerhalb des Dorfes verlegt. Die Kirche mit der umgrenzenden Bebauung des frühen 18. Jh. stellt den Ortskern des Straßendorfes dar. Im Bereich des Straßenverlaufs nach der Abknickung ist der Dorfangerplatz mit restauriertem Musikantenhäuschen, welches an das bäuerliche Leben des 19. Jh. erinnert. Im weiteren Verlauf der Auer Straße befinden sich die sehr schönen giebelständig angeordneten Hofanlagen des frühen 19. Jh., der Straßenzug „Am Bache" mit ortsüblichen Winkelhofanlagen des 17. bis 19. Jh., ebenfalls in giebelständiger Anordnung, wobei die rückwärtige straßenabgewandte Scheunenfront teilweise geschlossen durchführt. Auffällig sind in diesem Straßenzug das traufständige Gebäude Nr. 6 mit Ständerkonstruktion und das giebelständige Haus Nr. 13, welche in das 16. bis 17. Jh. zu datieren sind.

1910 wurde der Dünzebach, der oft überschwemmte und lebensbedrohlich war, mit einer Überwölbung in seiner ganzen Länge durch das Dorf geführt. An den Dünzebach erinnert die Straßenbezeichnung und die Brückenkonstruktion an der Ecke Auer Straße/Am Bache und Dammstraße. Gesamtanlage aufgrund orts- und siedlungsgeschichtlicher Bedeutung der sehr schönen giebelständig angeordneten Hofanlagen des frühen 19. Jh.

Zudem erstreckt sich die Gesamtanlage weiter nach Nordosten, die Kulturdenkmäler Dammstraße 1 sowie 4/6, Fachwerkhäuser im Kern aus dem 17./18. Jahrhundert, mit umfassend.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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