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Die Kirche von Dorlar wird urkundlich erstmals 1257/58 erwähnt, jedoch sind mindestens drei Vorgängerbauten aus karolingischer und ottonischer Zeit ergraben worden. Größere Bedeutung erlangte sie anlässlich der Gründung eines Prämonstratenserinnenklosters 1297 durch die Herren von Merenberg, die damaligen Landesherren. Es handelt sich damit um die zweite Klostergründung dieses Adelsgeschlechtes und neben Altenberg um die zweite Niederlassung dieses Ordens in der unmittelbaren Umgebung von Wetzlar. Die Kirche wurde erweitert und diente teilweise als Grablege der Merenberger. Seit dem 13. Jahrhundert entwickelte sich eine kleine Wallfahrt, deren Anziehungspunkt, eine wundertätige Marienstatue, 1617 in die Koblenzer Jesuitenkirche kam. Um den drohenden Niedergang des Klosters abzuwenden, wurde es 1437 in ein Männerkloster umgewandelt, das nach wie vor dem Abt von Rommersdorf unterstellt war. In der Reformationszeit wurden Propstei und Pfarrei Dorlar 1541 an Johann von Buseck verkauft und das Kloster in der Folge aufgelöst. Der Versuch einer Neubesetzung im Dreißigjährigen Krieg scheiterte. Ein endgültiges Ende setzte ein Blitzschlag Ende des 18. Jahrhunderts, der die Hauptgebäude des Klosters einäscherte, so dass heute nur noch die Ruinen eines Gebäudes an der Westseite der Kirche, ein Torbogen am Chor sowie Reste der Einfriedungsmauern erhalten sind. Auf dem südlichen Kirchhofsteil Grabstein in Form eines Baumstumpfes für Carl Jung, †1882. Die erhöht am nördlichen Lahnufer gelegene Kirche ist im Norden und Süden eingebettet in die ehemaligen Friedhöfe. Das einschiffige Langhaus und der schmalere und niedrigere Chor sind durch Strebepfeiler gegliedert und weisen Maßwerkfenster auf, die im Zuge der Klostergründung in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden sein dürften. Der Dachreiter des Langhauses um 1900 in barockisierender Form erneuert. Von den drei Eingängen ist das spitzbogige Nordportal mit schönen spätgotischen Türbeschlägen besonders hervorzuheben. Vermutlich im Zusammenhang mit der Umwandlung in ein Mönchskloster wurde der dreijochige Saalbau um die Mitte des 15. Jahrhunderts mit einem Kreuzgratgewölbe und Gurtbögen versehen. Der leicht erhöhte Chor wird durch einen hohen, frühgotischen Bogen abgetrennt, während im Chorjoch beachtliche Mauerreste eines älteren Vorgängerbaus nachgewiesen sind. Daran schließt sich das gotische Chorpolygon mit 5/8 Schluss und Gratgewölben auf Rundsäulenvorlagen an. Neben den Bauten in Wetzlar gehört die Kirche von Dorlar gemeinsam mit Altenberg und Braunfels zu den wichtigsten Zeugnissen gotischer Baukunst im südlichen Lahn-Dill-Kreis. Von der Innenausstattung sind zuerst die Wandmalereien zu nennen: Während die figürlichen und floralen Malereien im Langhaus auf den Zustand nach 1437 zurückgehen, griff man im Chor auf die Farbfassung aus der Zeit um 1665 zurück, als die Kirche grundlegend erneuert wurde. Im Chor zierliches Wandtabernakel von 1469 mit kielbogiger Öffnung, ursprünglichem Gitter und Blendmaßwerk. Romanischer Taufstein mit Blendbogenrelief ähnlich wie in Reiskirchen und Vollnkirchen. Grabstein von Pfarrer Friedrich Rotenberger, † 1699. Barocker Orgelprospekt. Zahlreiche Ausstattungsstücke aus der Renovierungsphase von 1816: dreiseitige Empore auf Rundsäulen mit Blattwerkkonsolen, bauchige Kanzel mit Schalldeckel in der originalen roten Farbfassung, westliche Eingangstür. Östliches Chorfenster: 1930 von H. Achenbach aus Siegen, Ausführung J. Wiegmann, Düsseldorf. Fenster am alten südlichen Eingang 1987 von E. Jakobus Klonk aus Oberrohspe.
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