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Typisches Bad Sodener spätklassizistisches Palais, 1839 erbaut von dem jüdischen Bankier Enoch Reiss, bedeutender Mäzen Bad Sodens und Miterbauer des Hauses Bethesda (1856), das Mittellose zur Kur aufnahm.
Das flache Satteldach tritt in der Traufansicht kaum in Erscheinung, ruhige Gliederung der zweigeschossigen Fassade mit Souterrain durch Gesimsbänder und hohe, rechteckige Fenster (Fenstertüren im Obergeschoss), profilierte Sandsteinlaibungen, gusseiserner Balkon auf auskragenden Sandsteinkonsolen.
Künstlerische Bedeutung wegen der klaren und ruhigen Baugliederung bei zurückhaltender Ausschmückung.
Städtebauliche Bedeutung in der Krümmung der ehemaligen Hauptstraße und im Ensemble der kleinen Gesamtanlage, historisch wichtig auch wegen eines ersten Aufenthalts der Herzogin Pauline von Nassau, vor allem jedoch als bauliches Zeugnis des Frankfurter jüdischen Mäzenatentums.
Zur Geschichte des Hauses gehört, dass es jüdischen Mitbürgern während der Verfolgung im Dritten Reich als Zufluchtsort diente. Zugehörig der rückwärtige, jetzt öffentliche, parkähnliche Garten mit wertvollem Baumbestand sowie Obst- und Nutzgarten, Gärtnerhaus (Am kleinen Hetzel 1) und einer Scheune mit Stall und Kutscherwohnung; das zugehörige Gesindehaus, vor einigen Jahren abgerissen, stand an der Stelle des heutigen Parkplatzes.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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