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Oberhalb des Dorfes am Berghang gelegene, auch als Schloss bezeichnete Burganlage. Vermutlich im späten 11. Jahrhundert durch die Herren von Nord-
eck errichtet und seit der Mitte des 13. Jahrhunderts in landgräflichem Besitz, war die Burg von 1371 bis 1488 Le-
hen der Schutzbar gen. Milchling und seit 1526 Lehen der Rau von Holzhausen. Ab 1909 im Besitz der Grafen von Schwerin zu Friedelhausen, wird sie seit 1925 als Landschulheim bzw. Internat genutzt.
Die aus einer regelmäßigen, annähernd quadratischen Anlage bestehende Hangburg ist mit einem tiefen Halsgraben versehen. An der Nordwestecke erhebt sich der freistehende, aus glatten Basaltlavaquadern errichtete, runde Bergfried als vielleicht ältester Teil der romanischen Anlage. Ebenfalls romanisch ist ein Teil der Außenmauern und ein halb vermauertes rundbogiges Portal an der Westseite, während ein weiteres, spitzbogiges Portal am Aufgang zur Burg (Südseite) durch die Jahreszahl 1708 und durch einen Wappenstein von 1683 bezeichnet ist.
Das Hauptgebäude an der Ostseite des Hofes ist spätgotisch, seine Außenmauern sind massiv, die Hofseite in Fachwerk errichtet. Ein weiteres, an den Turm angrenzendes Gebäude ist mit einem offensichtlich als Spolie erhaltenen Balkenteil versehen. Seine Inschrift besagt:
„DISEN BAVW HADT DER REICHSFREYEN HOCH EDEL GEBOHRNEN
GESTRENG VND GROSMAN VES TEN HERRN HERRN PHILIPS
ADOLPS RAVHEN VON VND ZU HOLZHAUSEN ERBAVWEN
LASEN VND DEN 18 MERTZ ANO 1675 AVFGESCHLAGEN WORDEN".
Ebenfalls zum Bestand der Anlage gehört ein lang gestrecktes, völlig verschindeltes Fachwerkhaus, das so genannte Unterhaus, das innerhalb der Vorburg liegt. Ebenso das kleine pavillonartige, in Fachwerk erbaute Gartenhaus nördlich der Burg, dessen hölzerner, heute vermauerter Torbogen mit der Jahreszahl 1682 versehen ist.
Besonders interessant ist die innerhalb der Vorburg, nahe der inneren Burgmauer errichtete Burgkapelle. Als separater, im Kern romanischer Baukörper dürfte die Kapelle schon bald nach der Erbauung der Burg entstanden sein. Das ursprünglich rechteckige, 1708 zur Burgmauer hin erweiterte, nicht ganz rechtwinklige Gebäude besteht aus dickem Basaltbruchsteinmauerwerk, das an den Ecken von Lungsteinquadern gefasst ist. Der einem Quadrat angenäherte, nach Osten orientierte Chorraum ist fast so groß wie der Gemeinderaum. Während der Chor mit einem Kreuzgratgewölbe ausgestattet ist, das von Eckvorlagen getragen wird, hat der Gemeinderaum eine flache Decke. Der stumpf angesetzte Strebepfeiler an der Südseite und der spitzbogig veränderte Triumphbogen dürften etwa gleichzeitig in gotischer Zeit entstanden sein. 1708 entstanden im Zuge einer stark eingreifenden Bauveränderung (Wappentafel der Rau v. Holzhausen über dem Eingang) der oben bereits erwähnte Anbau, ein neuer Dachstuhl samt dem oktogonalen Dachreiter mit Welscher Haube, eine von drei runden Holzstützen getragene Westempore und die rundbogig abschließenden Sandsteinlaibungen der Tür und der Fenster.
Eine nahe der Kapelle in die Burgmauer eingelassene Gedenktafel besagt: „RESTAURIERT 1888 A NORDECK ZU RABENAU".
Wichtige Bestandteile der Burganlage sind weiterhin der oktogonal gefasste barocke Ziehbrunnen im Burghof sowie zwei Gedenksteine von hohem Erinnerungswert. Der eine, eine klassizistische Gedenksäule in der Nähe des Gartenhäuschens trägt die folgende Inschrift auf dem beigefügten Wappenschild: „DEM ANDENKEN DES/ FREIHERRN CARL RAU VON U ZU HOLZHAUSEN/ DIE DANKBAREN HINTERBLIEBENEN/ * 3.7.1801 + 9.12.1853", der andere, der am nordöstlichen Ende des Kräutergartens steht, zeigt außer dem Wappen die Widmung: „ZUM GEDENKEN AN/ GÖTZ EBERHARDT FREIHERRN VON NORDECK ZUR RABENAU/ DEM LETZTEN SEINES STAMMES/ GEB. AM 24. JAN. 1917 ZU SAGAN/ GEF. ALS MAJOR D.R. AM 20. AUG. 1944 ZU LORIOL BEI VALENCE".
Sämtliche erwähnten Teile der Burganlage sind im Sinne einer Sachgesamtheit Kulturdenkmäler aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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