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Eine Urkunde aus dem Jahre 1375 gibt Auskunft über die zu diesem Zeitpunkt vorgenommene Trennung des Hospitals vor den Toren der Stadt von der Butzbacher Pfarrkirche. Die Existenz des Hospitals ist damit zumindest für den unmittelbar zurückliegenden Zeitraum belegt. Von dem einst großen, hofartig geschlossenen Baukomplex des Hospitals ist nur noch die Kapelle sowie ein an deren Nordseite anschließendes Hospitalgebäude erhalten. Die Kapelle ist eine Fachwerksaalkirche, die über einem Vorgängerbau des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Während das Schiff vom Anfang des 16. Jahrhunderts stammt, ist für den Chor aufgrund dendrochronologischer Bestimmung als Baudatum das Jahr 1440 anzunehmen. Für die Raumform ist neben dem polygonal abgeschlossenen Chor ein Längsunterzug über achteckigen Holzstützen mit Runddiensten prägend. Ihre Kopfbänder sowie die der Wandständer lassen trotz der Flachdeke einen gewölbten Raumeindruck entstehen. Die gegenwärtige Erscheinung der Wendelinskapelle ist auf eine in den 1980er Jahren durchgeführte Restaurierung zurückzuführen, die unter der Leitung des Architekten Peter Weyrauch stand und als purifizierend zu charakterisieren ist. Nachträgliche Emporen wurden mit Ausnahme der 1682 eingebauten wieder entfernt. Das sichtbar gelassene Fachwerkwandgefüge des Chores wurde vor allem im Hinblick auf einen als bestimmend interpretierten Mittelriegel rekonstruiert. Im Äußeren sollen zwei Schwellenkränze auf unterschiedlicher Höhe zeitlich getrennte Bauzustände veranschaulichen.
Noch aus der Bauzeit des Kirchenschiffes Anfang des 16. Jahrhunderts stammt ein Schnitzaltar; eine Pieta sowie das darunter gelegene Relief "Tod des hl. Wendelin" werden jeweils von zwei Heiligenstatuen gerahmt. Die beiden 1944 verbrannten gemalten Seitenflügel des Altars wurden nach vorhandenen Bildvorlagen von dem Restaurator Gartmann aus München neu angefertigt.
Das an die Kapelle anstoßende ehemalige Hospitalgebäude, heute zu Vereinszwecken genutzt, geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Es ist zusammen mit der Kapelle trotz kritischer Anmerkungen zu deren letzter Restaurierung ein herausragendes Kulturdenkmal Butzbachs, in dem sich geschichtliche, künstlerische und auch städtebauliche Aspekte überschneiden.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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