Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Unmittelbar beim erhaltenen nordöstlichen Abschnitt der Bensheimer Stadtmauer gelegener Adelshof, bereits um 1395 von den Herren von Walderdorff an Stelle zweier Vorgängerbauten errichtet, somit wahrscheinlich das älteste Wohngebäude Bensheims und eines der bedeutendsten Häuser Südhessens. Die aus Wallendorf (Dillgebiet) stammenden Bauherren traten bereits im frühen 14. Jh. in der Stadt in Erscheinung und hatten hier ausgedehnten Grundbesitz. Um 1630 verkauften sie ihren Hof an die von Gemmingen, in der Mitte des 19. Jhs. übernahmen ihn die Freiherren von Überbruck und Rodenstein. Danach gelangte er in bürgerlichen Besitz, wurde aufgeteilt und umgebaut. Vor 1975 erwarb die Stadt den alten Adelshof und ließ ihn fachgerecht wiederherstellen. Heute ist hier neben Vereinsräumen ein Weinlokal untergebracht.
Der langgestreckte, zweigeschossige Fachwerkbau ist traufständig und mit einem Satteldach versehen. Das auf egalisierendem Sockel ruhende Erdgeschoss zeigt regelmäßig gesetzte, kräftige Stiele mit Kopf- und Fußstreben, entsprechend ist das leicht vorkragende, etwas niedrigere Obergeschoss konstruiert. Jeder zweite Balken der Zwischendecke ist durch ein knaggenartiges Kopfband verriegelt. Brust- und Kopfriegel reichen von Kante zu Kante, an den Eckstielen sind sie von außen aufgeblattet. Rückwärtig befand sich im Obergeschoss über der gesamten Länge ein offener Laubengang, der bei der Sanierung nicht rekonstruiert wurde. Da das Gebäude wegen der die Obergasse nach Osten abriegelnden Stadtmauer nur von der Hauptstraße her erschlossen werden konnte, wurde die westlich gelegene, horizontal geschlossene Durchfahrt schräg durch das Haus gelegt, wobei in der Nordwestecke ein toter Raum entstand, in die vermutlich die Treppe zum Laubengang des Obergeschosses gelegt wurde. In der Durchfahrt befindet sich seitlich in einer Vitrine ein spätgotischer Türsturz (Eselsrücken), der in einer Wand vermauert war und hier der interessierten Öffentlichkeit gezeigt wird. Weitere Fundstücke, v.a. Ofenkacheln aus der Renaissance, befinden sich im Stadtmuseum.
Von der Durchfahrt gelangt man in die Erdgeschosshalle, die, nach Entfernung einer Zwischendecke, heute wieder ihre ursprüngliche Höhe erreicht. Das Obergeschoss ist in drei Räume unterteilt, im Bereich über der Durchfahrt steht eine Freisäule.
Das ursprünglich schornsteinlose herrschaftliche Wohnhaus zählt zu den baugeschichtlich wertvollsten Fachwerkgebäuden Hessens, seine Erhaltung liegt in besonderem wissenschaftlichen Interesse.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |