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Frankfurt, Stadt
Frankfurt
Bahnhofsviertel
  • Gutleutstraße 20
  • Weißfrauen-Kirche
  • Gutleutstraße
Ev. Weißfrauenkirche
Flur: 79
Flurstück: 24/2, 24/4

Baubeschreibung

An der Ecke der Gutleut- zur Weserstraße tritt die zweigeschossige Weißfrauenkirchehinter die umgebendevielgeschossige Wohn-, GeschäftsundBürobebauung zurück. Der durchbrochene Campanile zeigt sich zum Gehsteig vorgezogen und über ihm aufgeständert. Dem gegenüber reiht sich die hochgeschlossene geschwungene Kirchenfassade in die Straßenflucht ein. Belebt wird die hohe Fassade durch den farbigen Wechsel der Natursteinverkleidung und eine Engelsplastik. Nach Nordosten dem Verlauf der Gutleutstraße folgend, gliedert sich der niedrigere Vorbau an. Ihm ist ein wellenförmiges Flugdach auf schlanken Stützen vorgelagert. Von Nordosten erschließt eine Treppenanlage das Obergeschoss der Kirche mit dem dortigen Gottesdienstraum. Durchbrochene Betonformsteine trennen das Foyer vom Kirchenraum. Zwischen Putzflächen münden vorkragende Betonstützen wie Dienste in eine netzgewölbeähnliche Deckenstruktur. Auf parabelförmigem Grundriss verjüngt sich der Raum nach Nordwesten zum erhöhten Altarraum. Den mittigen Taufstein rahmen auf den Stufen zwei Kanzeln. Auf ihrer Höhe öffnen sich zweiwandhohe Seitenfenster, deren Betonformsteine mit Blei- und Betonglas gefüllt sind. Das Schiff belichten hochliegende bleiverglaste Rundfenster. Im Untergeschoss findet sich ein Saal für die Sozialarbeit.

Geschichte

Die Weißfrauenkirche wurde 1228 für den Büßerorden der Magdalenerinnen begründet und nochmals spätgotisch umgestaltet. Nach der Reformation nutzten den Raum verschiedene reformatorische Gemeinschaften. Die Ruine der kriegszerstörten Kirche wurde 1952 zugunsten des Durchbruchs der Berliner Straße niedergelegt. An anderer Stelle plante der Gemeindeverband einen Neubau, für den 1953 ein Wettbewerb ausgelobt wurde. Die prominent besetzte Jury, der u. a. Otto Bartning angehörte, sowie die Qualität der eingereichten Entwürfe erregten damals Aufmerksamkeit. Den Auftrag erhielt schließlich Werner Neumann, der Motive des gotischen Vorgängerbaus – wie die gewölbeähnliche Deckenstruktur –aufnahm. Als Relikt der alten Weißfrauenkirche wurde bauzeitlich ein Altarbild über dem Sakristeizugang eingebunden. Der parabelförmige Grundriss, die sich rhythmisch zum Altarraum steigernden Betonstützen und das Farbspiel der Fassade erinnern an die 1953 eingeweihte römisch-katholische Allerheiligen-Kirche. An künstlerischer Ausstattung sind besonders die frühen Werke des Glaskünstlers Hans Lander sowie die Engelskulptur von Josef Jäkel hervorzuheben. Seit 2005 dient der Bau als Diakoniekirche für soziale, kulturelle und liturgische Zwecke.

Bewertung

Die neu errichtete Weißfrauenkirche steht stadtgeschichtlich für die Kontinuität des mittelalterlichen zum „Neuen“ Frankfurt. Typengeschichtlich verkörpert der Bau die Aufnahme früher römisch-katholischer Raumformen durch den Gemeindeverband. Die liturgisch bewegte Parabelform der Allerheiligen-Kirche wurde mit dem in Frankfurt bewährten Gruppenbau verbunden. An einer belebten Straßenecke ordnete Neumann das Ensemble städtebaulich wirkungsvoll, indem er die Kirche wie auf einem Sockel heraushob. Künstlerisch gelang ihm sowohl die eigenständige Durchdringung römisch-katholischer Motive als auch die Einbindung der hochwertigen Glaskunst von Hans Lander. (g, s, k)


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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