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Der alte städtische Friedhof nahm ein relativ kleines Areal vor der Westfassade der Stiftskirche ein. Er war im Norden von einem ehem. Stiftshaus, der Michaelskapelle sowie dem ehem. Kapitelhaus (später Stiftsschule) und nach Süden von dem Weg zur Burg begrenzt. Zudem wurde auch das kleine Geländestück nördlich der Stiftskirche als Friedhof genutzt. Eine große überdachte Ölberggruppe lehnte sich an die südliche Domfassade an und diente den Besuchern des Friedhofs als Andachtsbild (abgerissen 1824). Da das Gotteshaus zugleich die Funktion einer Stadtpfarrei innehatte, diente ihr Kirchhof nicht nur zur Beerdigung der Stiftsangehörigen, sondern der gesamten städtischen Bevölkerung, so dass er sich bei der stetig wachsenden Bevölkerung Limburgs ab dem frühen 19. Jahrhundert als zu klein erwies. Im Jahr 1817 fordert das Herzogliche Amt den Stadtschultheiß Grimm auf, einen Vorschlag zur Vergrößerung des Friedhofes vorzulegen, da die Stadt nunmehr 2.585 Einwohner besitze. Nachdem der Stadtvorstand verschiedene Alternativen zur Verlegung des Friedhofes an den Flachter Weg Richtung Galgenberg, vor die Frankfurter Straße rechts der Mainzer Höhe und an die Schafsberger Gasse (Parkstraße) erörtert, aber verworfen hatte, entschloss man sich zur Erweiterung des bestehenden Friedhofsgeländes durch Erwerb der westlich angrenzenden Grundstücke. In seiner Eingabe vom 14.5.1833 an das zögernde Herzogliche Amt betonte der Magistrat, dass auch die Bevölkerung den "seit undenklichen Jahren nächst der Mutterkirche gelegenen Totenacker" beibehalten wolle. Als im Februar 1834 die Erlaubnis zur Friedhofserweiterung erfolgte, erwarb die Stadt ein altes baufälliges Stiftshaus mit dahinter liegendem Garten, welches etwa am Ort des heutigen Friedhofseingangs stand (1304 Burgmannenhaus des Walter von Cronenberg, 1391 von Vikar Heinrich Rode dem Stift vermacht) sowie die westlich anliegenden Gärten (ehem. von Diezer bzw. von Dehrner Garten sowie ein Teil des Walderdorffer Gartens) und ließ eine neue Friedhofsmauer errichten. Das Stiftsgebäude blieb noch bestehen und wurde als Leichenhaus und Wohnung des städtischen Totengräbers genutzt, ehe es 1857 zur erneuten Friedhofserweiterung abgebrochen wurde. Nach dem sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahlen wurde gegen Ende des Jahrhunderts die Einrichtung eines neuen Friedhofes unumgänglich, der schließlich auf der Unterheide angelegt und 1882 eröffnet wurde.
Um 1965 wird der Domfriedhof zu einer Grünanlage umgestaltet, als Eingang wurde hier ein sehr qualitätvolles schmiedeeisernes zweiflügeliges Gittertor der Zeit um 1600 angebracht, welches aus der Franziskanerkirche stammen soll. Im östlichen Teil finden sich noch einige Grabanlagen und einzelne Grabsteine Limburger Familien des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts. Besonders erwähnenswert sind folgende Grabdenkmäler:
Johann Triack, Stadtfähnrich († 1722), barockes Grabkreuz;
Johann Michael Oberst, Postverwalter (1716-1784), barockes Grabkreuz;
Joseph Anton Trombetta I, Handelsmann (1726-1786) und Ehefrau Johanna Hovius (1736-1805), barockes Grabkreuz;
Johann Anton Trombetta (1775-1789), barockes Grabkreuz;
Joseph Oberst, Postverwalter (1748-1822), klassizistische Grabstele aus schwarzem Marmor;
Anton Busch, Bäcker, Stadtschultheiß und Postverwalter († 1836), hohes Steinkreuz;
Familie Kremer (u. a. Johann Nepomuk Kremer, Rechtsanwalt und kurtrierer Rat in Limburg (1747-1830) und Joseph Kremer, Kaufmann und Zigarrenfabrikant (1819-1886), klassizistisches Grabmahl von 1830 in Form eines antikisierenden Altars;
Grabobelisk für zwei Gefallene des Deutsch-Französischen Krieges 1870/ 71;
Geschwister Dillmann: undatierter Grabstein mit Flachrelief "Schweißtuch der Veronika";
Giulielmus (Wilhelm) Weimer, Stiftskanoniker, gest. 1896, hohes Postament mit Skulptur Johannes Ev.;
Grabanlage Freifrau Franziska von Schütz zu Holzhausen, geb. Busch und Carl, Freiherr von Schütz, schlichter Grabstein aus schwarzem Marmor, alte Gittereinfriedung;
Grabmahl Familie Schmidt, gotisierender Stein mit Skulptur einer Pieta in einer Nische;
Adam Hammerschlag, Gusseisenkreuz;
Franz Jacob Hammerschlag, schlichtes Kreuz auf einem Podest aus schwarzem Marmor;
Grabmahl der Kaufmannsfamilie Cahensly, sachlicher Grabstein in Triptychonform von 1923;
Ab 1928 wurde der schmale Geländestreifen auf der Nordseite des Domes bis zum steilen Absturz zur Lahn als Grablege der Domherren angelegt. Im Auftrag des Domkapitels schuf Arnold Hensler für diesen Ort eines seiner Hauptwerke, eine Kreuzigungsgruppe (1931/32), welche die Worte Christi: "Siehe da, dein Sohn, siehe da, deine Mutter" thematisiert.
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