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Neuer Friedhof von 1882, erweitert 1965/66 und 1985. Der neue Friedhof ersetzte den alten Domfriedhof, der zuletzt 1833 erweitert worden war, sich jedoch bei der stetig wachsenden Stadtbevölkerung als grundsätzlich zu klein erwiesen hatte. Als Gelände wurde ein lang gestrecktes Rechteck auf dem Gebiet der Unterheide gewählt. Es war von einem schmiedeeisernen Umfassungsgitter über niedriger Werksteinmauer umgeben, das im zweiten Weltkrieg entfernt wurde - nur die Tore des Hauptportals blieben erhalten. Der Friedhof wird durch fünf parallel verlaufende Alleen mit unterschiedlichen Laubbäumen bzw. Zypressen erschlossen, die mehrere Querwege kreuzen. Sämtliche Wege sind mit weißem Kies bestreut. Die zentrale Achse führt zu einem ovalen Kreuzhügel mit großem Kruzifix mit Bronzekorpus, dahinter ist der Friedhof der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten als Ehrenhain gestaltet. Dieser mündet in den halbrunden Ehrenfriedhof des II. Weltkriegs mit Stalingraddenkmal, weiterem Hochkreuz und einem annexartigem Rondell mit Holzkreuz der Landsmannschaften. Die Partien für die in Limburg bestatteten Russen und Polen sowie die Ehrenabteilungen der beiden Weltkriege stammen aus einer Neu- bzw. Umgestaltungsmaßnahme der Jahre 1959/60.
Im nördlichen Erweiterungsbereich des Friedhofs findet sich die neue Friedhofskapelle von 1972/73 (Architekt F.J. Hamm, BDA), in deren linkem Eingangsbereich seit 1979 ein rundes Mosaik der ehemaligen Offheimer Kapelle eingelassen ist. Dieses Bildwerk war auf Empfehlung Pater Ludger Rinklakes von der Kunstanstalt für Glasmosaik Ambrosi und Wünschmann (Berlin-Neukölln) im Zuge der Kapelleninstandsetzung im Jahre 1917 geschaffen worden und diente als Altarbild. Das im Durchmesser ca. 2, 80 m große Mosaik zeigt ein Vesperbild (die trauernde Maria mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß) vor goldenem Hintergrund mit achtzehn Sternen. Vor dem Abriss der Kapelle im Jahr 1967 wurde das Mosaik abgenommen und 1978/79 restauriert. Hierbei wurde der einstige Ornamentrahmen, der stark geschädigt war, entfernt. Das Mosaik ist aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen als Einzeldenkmal anzusehen.
Folgende Grabsteine bzw. Grabanlagen sind aus ortsgeschichtlichen bzw. kunsthistorischen Gründen als Einzeldenkmäler einzuschätzen:
[1] Bürgermeister Andreas Schlitt
Einfaches Kreuz auf einem Postament aus dunklem Marmor, Einfriedung aus niedrigen Rotsandsteinpfosten mit Eisenrohren, Ende des 19. Jahrhunderts.
[2] Bauunternehmer David Brötz (1859-1929) und Ehefrau Katharina, geb. Zingel
Der Grabstein ist als antikisierende Tempelfront gestaltet, im Fronton des Dreiecksgiebels das Monogramm DB; zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
[3] Familiengrabstätte Menges und Meyer-Sartori
Große Schauwand der Jahrhundertwende aus Sandstein mit eingelassener marmorner Inschriftplatte, zentraler Giebelrisalit, im dortigen Giebel floraler Schmuck; seitlich Tondi mit geflügelten Puttenköpfen; Brüstung mit zierlichen Schmiedeeisengittern.
[4] Familiengrabstätte Johann Georg Brötz (Bauunternehmer)
Stattlicher Baldachin, dessen vier Säulen mit Flechtbordüren und Phantasiekapitellen aus grauem Werkstein geschmückt sind. Darunter erhebt sich eine Stele mit Marmorurne und bronzenen Inschrifttafeln. Einfriedung der Grabstätte mit breiten Vasen.
[5] Familiengrabstätte Breidling
Weißes Marmorastkruzifix auf schwarzer Stele.
[6] Familiengrabstätte Brühl
Einfassung der Jahrhundertwende mit kannelierten Gusseisenpfosten mit Akanthusschmuck, schwere, eckige Kettenglieder; zwei der Grabsteine bestehen aus Kruzifixen mit Bronzefiguren auf Marmorstelen
[7] Familiengrabstätte Carl Trombetta († 1903)
Äußerst stattliche Grabanlage des frühen 20. Jahrhunderts aus schwarzem Marmor: Ädikula mit zwei tuskischen Vollsäulen, flankiert von zwei Flügelwänden, die mit zierlichen Bronzefriesen (Lorbeergirlanden) geschmückt sind. Aufwändige Grabeinfassung aus Marmorpfosten, Bronzebalustern und Querstreben sowie schwerer Kette. Inschrift: F. Hofmeister, Frankfurt a. M.
[8] Grabmal Josef Menges und Lina Menges (†1904; †1910)
Auf einem hohen Postament aus schwarzem Marmor kniet die Skulptur einer trauernden Frau aus hellem Marmor, die einen Blütenkranz in den betend zusammengelegten Händen hält; frühes 20. Jahrhundert
[9] Familiengrabstätte Reuter
Im Zentrum eine Ädikula mit kannelierten Säulen, hochrechteckige Flügelpartien. In der unteren Mittelpartie in späterer Zeit ein stehender, toter Christus ohne Kreuz eingemeißelt; zweites Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.
[10] Grabstätte Otto Goebels (spätere Belegung)
Säulenbau aus grauem Werkstein mit Rundbogenbekrönung, darin Relief des gekreuzigten Christus, der von knienden Engeln flankiert wird; die am Kreuz hängende Dornenkrone wird in den Händen der Engel zu Rosenranken; zweites Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, schlechter Erhaltungszustand. (o. Abb.)
[11] Familiengrabstätte Carl Hilf († 1909)
Neoromanischer Aufbau aus großer, zentraler Stele mit seitlichen Flügelteilen. Die zentrale Partie wird von kurzen romanischen Säulchen (Würfelkapitelle mit Rankenornamenten) flankiert, die einen leicht gespitzten Bogen stützen, im Bogenfeld qualitätvolles Mosaik mit der Darstellung einer Pieta, oberhalb des Mosaiks geflügelter Puttenkopf. Umrandung mit niedrigen Steinpostamenten, jedoch Verlust der einfassenden Ketten.
[12] Grabstätte Heinrich Lellmann, Maurermeister
Adikula mit schlanken Vollsäulen und Dreiecksgiebel, die Darstellung deutet im Relief eine Altarmensa mit sich darüber erhebendem Kreuz an (späteres kleines Bronzekreuz).
[13] Familiengrabstätte Grandpré
Großes Kreuz auf einer Stele aus grauem Werkstein, in der Mitte ist ein Bronzemedaillon mit einem Christuskopf eingelassen. (o. Abb.)
[14] Familiengrabstätte Ohl
Stele aus Porphyr mit begleitenden Flügelpartien, im Zentrum ein hochrechteckiges Bronzerelief mit der Darstellung einer sich an ein Bücherpult lehnenden Frau, die auf eine Sanduhr blickt; auf den Seitenteilen Rosenranken; zweites Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.
[15] Grabstätte Josef Hartmann, Zimmermeister (1853-1917)
Weißer Werkstein; kannelierte dorische Säulen, die einen geschwungenen Giebel tragen; Kreuz mit einem Bronzemedaillon mit Christuskopf.
[16] Grabstätte Dr. Fritz Scholl (Zweitbelegung)
Breite Stelenform aus hellem Stein in romanisierenden Formen: über ornamentierten Konsolstücken erhebt sich ein Rundbogen mit eingeschriebenem Kleeblattbogen, der ein Kruzifix mit Bronzefigur Christi rahmt, seitlich die Buchstaben Alpha und Omega; zweites Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.
[17] Grabstätte Rudolf Goerlach (†1906)
Hoher, von einem Kreuzmedaillon bekrönter Grabstein mit dem Relief einer knienden Frau mit langen Haaren, die Blumen pflanzt; seitlich Pflanztröge; frühes 20. Jahrhundert
[18] Grabstätte Wilhelm Scheid
Weißer Marmor, gotisierende Stele mit Maßwerkdekor und bekrönender Kreuzblume, flankierende Inschriftplatten.
[19] Familiengrabstätte Jakob Wolff
Dreiteiliger Grabstein aus grauem Werkstein mit Dreipassabschluss, risalitartig vorkragende Mitte, über der das Relief einer Pietagruppe erscheint. Im Zentrum ist ein hochrechteckiges Bronzerrelief eingelassen, welches den Kopf des Verstorbenen in Dreiviertelansicht zeigt, darunter als Zeichen seines Berufsstandes zwei Äskulapschlangen. Der Gesamtentwurf stammt von Arnold Hensler, Pieta und Bildnisrelief sind eigenhändige Frühwerke.
[20] Grabstätte Albert Henninger
Hoher rundbogiger Grabstein aus schwarzem Marmor mit einbeschriebenem Kruzifix (Bronzefigur Christi), Bekrönung durch Marmorvase. (o. Abb.)
[21] Familiengrabstätte Obenauer
Sechs kannelierte dorische Säulen tragen ein Gebälkstück mit fünf Rosetten; davor große Urne auf einer Stele. Niedrige Abschrankung; zweites Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.
[22] Familiengrabstätte Lehnard
Hoher Grabstein mit geschweiftem Abschluss, der von zwei Säulen mit Girlandenschmuck getragen wird. Im Zentrum Bronzerelief mit Profilansicht Christi mit Heiligenschein;
zweites Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. (o. Abb.)
[23] Familiengrabstätte Dr. Jakob Höhler
Hohes Kreuz mit dornengekröntem Christushaupt, nach Entwurf von Arnold Hensler von Steinmetz Hilf, Limburg, ausgeführt, ca. 1930.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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