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1925/26 errichtetes dreigeschossiges Verwaltungsgebäude mit hohem Walmdach im Eckbereich Schiede - Diezer Straße (Architekten F. Gais und G. Schaupp, Frankfurt). Die elfachsige westliche Front folgt dem leicht gebogenen Verlauf der Schiede, während die südlichen Bauabschnitte vom Straßenverlauf zurückspringen, um so die Einmündung der Diezer Straße optisch zu erweitern. Bei dem nur fünf Jahre später begonnenen, gegenüberliegende Bau des St. Georgshofes wurde in der Ausschreibung eine gleichartige Ausklinkung vorgeschrieben, um so eine städtebaulich wirksame, beidseitig trichterartige Öffnung zum Kreuzungsbereich der beiden wichtigsten Verkehrsachsen zu schaffen. Diese Erweiterung des Straßenraumes wurde nach dem Abriss des St. Georgshofes bei der Errichtung des Kaufhauses Karstadt nur in sehr verminderter Form wieder aufgenommen.
Die elfachsige Frontseite zur Schiede ist durch mehrere, nur wenige Zentimeter starke Versprünge gegliedert, die der Fassade ein feines Relief verleihen: so bildet das dreiachsige Zentrum mit dem Eingangsportal einen Mittelrisalit, während die äußeren Fensterachsen durch breite vorspringende Wandfelder flankiert werden. Der rundbogige Eingang wird durch eine äußerst markante Umrahmung aus facettierten Werksteinen betont, hierüber erhebt sich ein Basrelief, das einen stehenden Löwen mit hessischem Wappen (steigender Löwe) in der Pranke zeigt (Bildhauer W. Ohly, Frankfurt). Qualitätvolle hölzerne Eingangstür der Bauzeit mit vergitterten Fenstern und Oberlicht. Das darüber liegende Obergeschossfenster ist als einziges des gesamten Baues mit einem Segmentbogengiebel geschmückt. Die anderen Fensteröffnungen sind gerade eingeschnittenen und besitzen schlichte, scharrierten Werksteingewände. Die bauzeitlichen Fenster mit kleinteiligen Sprossengliederungen blieben erhalten, sie sind für die Wirkung des Gebäudes von entscheidender Bedeutung.
Die Seite zur Diezer Straße erscheint als Flügelanlage mit unterschiedlich tiefen Seitenpartien. Die dreiachsige Frontseite des linken Bauteils ist mit einem weiteren Eingang besetzt, der durch eine gerade Verdachung akzentuiert ist. Oberhalb des Fensters im 1. Stock Medaillon mit Ährenmotiv. Fast alle unteren Standgauben der Walmdächer wurden in späterer Zeit durch lange Gaubenreihen ersetzt, die der Vertikalität der sonstigen architektonischen Gestaltung zuwiderlaufen, darüber bauzeitliche halbrunde Einzelgauben.
Im Inneren schlichte Ausstattung, nur zum Teil noch bauzeitlich. Während der jüngsten Umbaumaßnahmen und Außensanierung 2004/05 wurde zur Diezer Straße ein neuer Eingang mit etwas überdimensionierter Treppen- und Zugangsanlage geschaffen.
Das Kreishaus ist ein hervorragendes Zeugnis der Baukunst der zwanziger Jahre, dem es mit geringstem Aufwand gelingt, eine überzeugende Gliederung der ausgedehnten Fassade zur Schiede zu schaffen sowie den Eingang zur Diezer Straße durch die Staffelung des Baukörpers geschickt zu beleben. In seiner schlichten Sachlichkeit und äußerst reduzierten plastischen Zier typisch für die Zielvorstellungen der Architektur dieser Zeit. Von überragender städtebaulicher Bedeutung durch seine hervorgehobene Position an einer der wichtigsten Kreuzungen der Limburger Innenstadt.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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