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Bereits vor 1913 bestand der Plan des Bistums neben den Ausbildungsstätten in Hadamar und Montabaur ein großes Priesterseminar in Limburg selbst zu errichten. Dies musste aufgrund des Ersten Weltkriegs sowie der Inflation von 1923, die den Seminardotationsfond liquidierte, immer wieder verschoben werden, so dass man erst 1928 konkrete Schritte einleiten konnte. Anstoß gab der erste Jahrgang katholischer Theologen, die an der neuen Hochschule in St. Georgen studierten und die ab 1931 ihre weitere, eher praktisch ausgerichtete Ausbildung in Limburg erhalten sollten. Im Februar 1928 legten die Architekten Hans und Christoph Rummel/Frankfurt ihre Pläne für den Seminarbau auf barockisierendem Grundriss vor, die jedoch nicht angenommen wurden. Nach Hinzuziehung des bedeutenden Architekten Dominikus Böhm legte dieser Ende Juli neue Pläne vor, die im Lauf des nächsten Jahres von den Gebrüdern Rummel ausgeführt wurden.
Das Priesterseminar erhebt sich auf der Anhöhe der Brückenvorstadt an der Abzweigung des Dietkircher Weges. Der unregelmäßige Bau aus mehreren, in Höhe und Längenerstreckung differenzierte Flügeln in winkeliger Anordnung ist zum Flusstal mit dem Dom orientiert. Die zwei- bzw. dreigeschossigen, schlicht verputzten Trakte mit verschieferten Walmdächern werden durch die gleichmäßige Reihung der Fensterachsen gegliedert, nur in den Bereichen der Treppenhäuser werden die Wände durch großzügige Fensterflächen über zwei Geschosse aufgebrochen. Einen wirksamen Kontrast zu den ausschließlich eckigen und kubischen Formen des Gesamtbaus bilden die Chorapsis und die hohen Rundbogenfenster der Kapelle als einzige gerundete Details.
Die Schmalseite des lang gestreckten Haupttrakts ist durch einen Portikus auf schmalen Vierkantstützen sowie eine schlichte Werksteinrahmung des hohen Portals als Haupteingang charakterisiert. Das lichtdurchflutete Entrée mit Treppenaufgang zieht den Besucher in den Bau hinein, lange Flure führen ihn bis zur Kapelle am anderen Ende des Flügels. Verbunden mit dem Hauptbau durch einen zweigeschossigen Verbindungstrakt mit Hörsälen ist der Bibliotheksflügel. Dieser wird fast vollständig von dem über zwei Geschosse reichenden Büchersaal eingenommen, der in Anlehnung an historische Vorbilder mit zwei umlaufenden Emporen versehen ist. Vier eingeschossige, kleine Lesekammern schließen sich dem Bibliotheksraum zur Gartenseite hin an.
Das Priesterseminar ist ein charakteristisches Beispiel für die Vereinfachung auf das Wesentliche, die sich in der schmucklosen Verwendung einfachster Grundformen ausspricht und die für die Erneuerung der Architektur um 1930 charakteristisch ist. Ausgangspunkt dieser Vereinfachung sind traditionelle Typbildungen, die entsprechend der neuen Gesinnung auf ihre Grundformen reduziert werden. Hinzu kommt die Anpassung an die Umgebung und Landschaft sowie die Vorliebe für natürliches oder regionaltypisches Material und lagernde Formen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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