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Der Name "Blumenrodde" wird erstmals in einem Testament des Limburger Schöffen Rule Bonthe vom 24. November 1365 erwähnt. Zu dieser Zeit scheint es sich um einen kleineren, schon länger bestehenden Ort gehandelt zu haben. Ein "Hof Blumenrod", der circa 300 Meter südlich der heutigen Anlage auf ehemals Diezer Gebiet (heute Gemarkung Linter, ehemals Eschhofen) stand, befand sich über Jahrhunderte im Besitz der Herren von Hohenfeld. Er wurde wahrscheinlich um 1720 niedergelegt. Der heutige Hof Blumenrod geht zurück auf eine Neugründung des späteren 18. Jahrhunderts (1776?). Eine Karte dieser Zeit zeigt drei Gebäude, die zu einer nach Norden offenen, U-förmigen Anlage gruppiert sind. Diese Grundstruktur wird bestätigt durch die spätbarocke Entstehungszeit des im Süden liegenden Wohnhauses und zweier im rechten Winkel hierzu angeordneten massiven Scheunen. Im 19. Jahrhundert Erweiterung der Anlage durch schlichte Stall- und Wirtschaftsgebäude. 1935/36 wurde das Hofgut, welches zu dieser Zeit dem Freiherrn von Schütz gehörte, enteignet und auf dem ausgedehnten Besitztum ein Militärflugplatz angelegt. Um Verwaltungsräume und eine Offiziersmesse zu schaffen, ließ die Wehrmacht 1936 einen straßenseitigen Querbau errichten, der die ursprüngliche Dreiseitanlage zu einem Geviert schloss. Nach 1945 kam Hof Blumenrod in Staatsbesitz, es wurde von der Domänenverwaltung verpachtet. 1963 ging der Hof in das Eigentum des Landes Hessen über. Ab 1965 Planung und Entstehung einer modernen Satellitenstadt auf Teilen des Gutsgeländes, welches erst partiell, dann gänzlich in den Besitz der Stadt Limburg übergegangen war. Der östliche Flügel der Hofanlage wurde in den Jahren 2002 bis 2006 renoviert und mit einem modernen Anbau versehen.
Eindrucksvolles Anwesen, dessen ein- bis zweigeschossigen Gebäude, die sich um einen großen rechteckigen Hof gruppieren, zwischen dem späten 18. Jahrhundert und den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden. Das stattliche Wohnhaus des 18. Jahrhunderts (1776?) errichtet über einem viereckigen Grundriss, an dessen nördlichen Eckbereichen zwei ebenfalls quadratische, kleinere Bauteile anschließen. Das Erdgeschoss besteht aus ca. 60 cm dicken Bruchsteinmauerwerk, die Obergeschosse aus Fachwerk. Die frei liegenden Giebelseiten der beiden Flügelbauten zeigen klar gegliederte Fachwerkgefüge des späteren 18. Jahrhunderts, in den Eckbereichen halbe Mannfiguren. Hohe verschieferte Mansarddächer mit Gaubenfenstern, nach Norden Halbwalmdächer. Im Inneren zeittypisch symmetrische Grundrissstruktur mit zentralem Treppenhaus; erhaltenes Dachtragwerk mit liegendem Stuhl.
Ebenfalls noch dem 18. Jahrhundert entstammen die beiden imposanten massiven Bruchsteinscheunen mit Mansardwalmdächern über liegenden Dachstühlen. Im östlichen Bau, dem ehemaligen Rinderstall, wurde im 19. Jahrhundert ein preußisches Kappengewölbe über gusseisernen Säulen eingefügt, das bei der Sanierung erhalten blieb.
Der lang gestreckte südöstliche Bauteil mit massivem Untergeschoss und Fachwerkdrempel entstand im 19. Jahrhundert Bereits 1898 gab es zwei weitere Gebäude (u. a. eine Wagenremise), die den ursprünglichen Dreiseithof nach Norden abriegelten, der heutige zweistöckige Flügel mit Bruchsteinsockel, Tordurchfahrt und flachem Walmdach entstand 1935/36.
Das ehemalige Hofgut ist als Nachfolger einer weitaus älteren Ansiedlung von regionalgeschichtlicher Bedeutung, seine unterschiedlichen Bauabschnitte sind zudem aussagereiche Zeugnisse der eigenen wechselhaften Geschichte. Vor allem die älteren Gebäudepartien besitzen hohe bauästhetische Qualitäten.
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