Liebigstraße 12
Liebigstraße 12
Ansicht des Chemischen Institutes 1841
Seltersberg-Bebauung mit "Alter Klinik" zur Zeit Liebigs
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Gießen, Stadt und Landkreis
Gießen
  • Liebigstraße 12
Liebigmuseum
Flur: 6
Flurstück: 94/2

Wirkungsstätte Justus von Liebigs. Der wohl bedeutendste deutsche Chemiker forschte, lehrte und wohnte hier von 1824-1852. Der klassizistische Bau war ursprünglich eines der beiden Wachhäuschen (Pendant Anfang der 1970er Jahre abgerissen, heute Parkplatz) der 1818/1819 errichteten "Neuen Kaserne auf dem Seltersberg", deren Entwurf Georg Moller zugeschrieben wird. Nachdem das Großherzogliche Infanterieregiment wegen Streitigkeiten mit den Studenten 1821 nach Worms verlegt worden war, wurde der Hauptbau (nach Kriegsschäden abgerissen) als Universitätsklinik genutzt. Der auf Betreiben Liebigs zweimal erweiterte (1833/34 und 1839), lang gestreckte Rechteckbau ist mit seiner Schmalseite zur Straße hin orientiert. Die Fassade wird von einem Dreieckgiebel und der offenen, dreiteiligen Arkadenvorhalle beherrscht, zu der eine breite Freitreppe hinaufführt. Sämtliche Gesimse, die Antenpfeiler und die überschlanken, nicht kannelierten Säulen sind ebenso in rotem Sandstein ausgeführt wie die Archievolten der seitlichen Rundbogenfenster. Charakteristisch und besonders wichtig für die Wirkung des Baues sind die gleichmäßig gereihten, hochrechteckigen Fenster der Langseite, die sämtlich mit Klappläden versehen sind. Das Gebäude - seit 1920 Museum - ist aufgrund seiner Innenausstattung (teilweise rekonstruiert) von besonderem Interesse für die Wissenschaftsgeschichte. Es enthält u.a. das Alte Labor, das Analytische Labor und den Hörsaal Liebigs. In den insgesamt 12 Räumen des ehemaligen Chemischen Instituts werden anhand von originalen Gerätschaften und Hilfsmitteln die Arbeitsbedingungen zur Zeit Liebigs eindrucksvoll dokumentiert. Als eines der wichtigsten Chemie-Museen und als international bekannte Erinnerungsstätte hat das Gebäude überregionale Bedeutung. Auch aufgrund seiner baukünstlerischen und städtebaulichen Qualität ist das Gebäude Kulturdenkmal.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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