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Die Sachgesamtheit des Universitätsforstgartens (Akademischer Forstgarten) liegt am Fuße des Schiffenbergs auf einem spitzwinklig zulaufenden Areal zwischen Schiffenberger Weg (Hausener Straße) und dem Forstgartenweg (Clementia-Weg).
1825 wurde die Hessische Forstlehranstalt als eigenständige, von der Universität unabhängige Institution gegründet. Direktor war Johann Christian Hundeshagen. Im Zuge dieser Gründung wurde ein Pflanzgarten notwendig, der sowohl dem forstpraktischen Unterricht als auch forstbotanischen Studien dienen sollte. Auf einer Fläche von 0,5 ha legte Oberforstmeister von Gall den Forstgarten an, auf dem bis 1830 nahezu 400 verschiedene Forstgewächse gepflanzt wurden. Auf Drängen von Hundeshagen wurde die Anstalt 1831 der Universität einverleibt. So entstand in Gießen das älteste Universitätsforstinstitut der Welt. In der Folge prägten die Forstprofessoren Carl Justus Heyer (1835-56), Gustav Heyer (1854-68) und Richard Hess (1868-1916) die Gestaltung des Forstgartens. Nach einer Bestandsaufnahme von Richard Heß wuchsen im Forstgarten 1890 etwa 270 verschiedene Bäume und Sträucher. Als bedeutendes, international bekanntes Arboretum mit vorwiegend ausländischen Holzarten diente er in erster Linie Studienzwecken. Zugleich entwickelte sich der Forstgarten aber auch zum Ausflugsziel der Gießener Bevölkerung. Auf dem Weg zum Schiffenberg legte man hier gerne eine Rast ein. Mit einigen Unterbrechungen betrieben die wechselnden Betreuer des Gartens bis in die 50er Jahre eine Gartenwirtschaft. Als 1938 der Reichswissenschaftsminister entschied, das Gießener Forstinstitut zugunsten der forstwissenschaftlichen Ausbildung an der Universität Göttingen aufzulösen, fiel der Forstgarten an die Staatsforstverwaltung zurück. Trotz dieses Rückschlages ist der Forstgarten, der seit 1985 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist, mit seinem Bestand von mehr als 200 verschiedenen Baum- und Straucharten auch heute noch eine bedeutende Sammlung lebender Gehölze.
Wegen seiner universitäts- und wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung und als Ort von hohem Erinnerungswert ist der Universitätsforstgarten Kulturdenkmal im Sinne einer Sachgesamtheit. Zum Bestand gehören das auf die Gründungsphase zurückgehende, 1886 mit einem Seitenflügel (Professoren Arbeitszimmer, kleiner Hörsaal) versehene Wohnhaus, die beiden Wirtschaftsgebäude, von denen eines im Sinne des Historismus (Fachwerkobergeschoss, Krüppelwalmdach) gestaltet ist, die große, nach allen Seiten offene Holzlaube (Kaffeehalle), der Teich, der Gedenkstein für Heß, der wahrscheinlich um 1914 von einer Gießener Fünfzigervereinigung auf einem künstlichen Hügel errichtete hölzerne Pavillon, das alte Wegenetz und nicht zuletzt der wertvolle, alte Baumbestand.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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