Alt Seulberg 27, ev. Kirche
Alt Seulberg 27, Ehrenmal
Lade Kartenmaterial...
Hochtaunuskreis
Friedrichsdorf
Seulberg
  • Alt Seulberg 27
Ev. Pfarrkirche und Ehrenmal
Flur: 17
Flurstück: 121/3

Die evangelische Pfarrkirche in Seulberg, ein über die Feldflur weithin sichtbares Wahrzeichen, entstand 1862-64 nach Plänen von Christian Holler. Sie trat an Stelle der alten Martinskirche, die in der schriftlichen Überlieferung 1326 erstmals in Erscheinung tritt, deren Entstehung aufgrund des Patroziniums jedoch in karolingische Zeit zurückreichen dürfte. Ihre Gründung wird zudem in engem Zusammenhang mit der Urzelle Seulbergs, dem Herrenhof, gesehen. Von diesem 1861 abgebrochenen Gotteshaus ist bekannt, dass seine damalige Gestalt, bestehend aus einem Schiff mit dreiseitigem Chorschluss, auf spätgotischen Baumaßnahmen beruhte, und dass die 1698 vorgenommene Renovierung / Instandsetzung ihre Spuren u. a. in Form eines Dachreiters hinterlassen hatte.

Der neogotische Neubau entstand entgegen der gängigen Praxis und wohl aufgrund der damals im Umfeld des Kirchhofs bestandenen Bausituation in gewesteter Ausrichtung und unter Ausnutzung der gesamten Spanne zwischen Bornstraße und Alt Seulberg auf einer Länge von 20 m. Als Baumaterialien kamen zur Anwendung Backsteine der Fabrik Kaspar Rill, Seulberg, beiger und bunter Sandstein für den Sockel, Fenster- und Türgewände sowie roter Mainsandstein für die Fialen. Großvolumiger Saalbau mit Nordostturm und eingezogenem, fünfseitigem Chor. Die Langseiten wie auch der Chor gegliedert mit über Kaffgesimsen abgetreppten Strebepfeilern und durchsetzt mit spitzbogigen Maßwerkfenstern. Unter der Traufe ein Rundbogenfries. Der Turm mehrstufig gegliedert: zunächst bestehend aus einem mit Strebepfeilern gestützten und über quadratischem Grundriss bis weit über den Dachfirst aufsteigenden Sockelsegment, das in eine verjüngte und achtseitige, von rundbogigen Schallöffnungen durchschlitzte Gestalt übergeht (auf den Giebeln ursprünglich gusseiserne Kreuzblumen), über der letztlich ein achtfach gebrochener, Kreuz und Hahn auf der Spitze tragender Helm emporragt. Im sparsam mit Lisenen und Rundbogenfries gegliederten und verzierten Kirchenraum dominierend die bauzeitliche Innenarchitektur in Holz, wie die längsverschalte Decke, die Kanzel und die pfeilergestützte, in der Gestaltung mit dem Orgelprospekt korrespondiernde Orgelempore.

Zur Ausstattung gehören des Weiteren: Glocke 1695 Ph. H. Bach & Söhne, Windecken; Buntverglasung, J. S. Fried, Sachsenhausen und J. Hirschvogel, München; Altar und Taufstein aus Nassauischem Marmor, Geschenk des Hessen-Homburger Landgrafen Ferdinand (1783-1866); Orgel, 1864/65, A. Rassmann; im Chor Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.

Ehrenmal

Seitlich des Kirchenportals über der Stützmauer des Kirchhofes errichtetes Denkmal für die Teilnehmer an den Kriegen 1870/71. In Buntsandstein von Ernst und Carl Arnold „Steinhauer in Kirdorf“ ausgeführt (siehe seitlich links). Obelisk über dreifach gestuftem Sockel. Inschrift mit Resten von Vergoldung: „Zur dankbaren / Erinnerung / an den siegreich beendeten / Krieg 1870 u. 71 / gestiftet am 15. September / 1872 / von dem Gesangsverin / und den Jungfrauen / Seulbergs mit Bei­hülfe / der Gemeinde“. An Obelisk und Sockel die Namen der gefallenen bzw. ihren Verletzungen im Lazarett erle­genen Seulbergern. Rechts am Sockel zudem die Erinnerungsinschrift: „Der Krieger Philipp Raab kämpfte mit ­gegen Frankreich in den Jahren 1813 u. 14“


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.