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Die evangelische Pfarrkirche in Seulberg, ein über die Feldflur weithin sichtbares Wahrzeichen, entstand 1862-64 nach Plänen von Christian Holler. Sie trat an Stelle der alten Martinskirche, die in der schriftlichen Überlieferung 1326 erstmals in Erscheinung tritt, deren Entstehung aufgrund des Patroziniums jedoch in karolingische Zeit zurückreichen dürfte. Ihre Gründung wird zudem in engem Zusammenhang mit der Urzelle Seulbergs, dem Herrenhof, gesehen. Von diesem 1861 abgebrochenen Gotteshaus ist bekannt, dass seine damalige Gestalt, bestehend aus einem Schiff mit dreiseitigem Chorschluss, auf spätgotischen Baumaßnahmen beruhte, und dass die 1698 vorgenommene Renovierung / Instandsetzung ihre Spuren u. a. in Form eines Dachreiters hinterlassen hatte.
Der neogotische Neubau entstand entgegen der gängigen Praxis und wohl aufgrund der damals im Umfeld des Kirchhofs bestandenen Bausituation in gewesteter Ausrichtung und unter Ausnutzung der gesamten Spanne zwischen Bornstraße und Alt Seulberg auf einer Länge von 20 m. Als Baumaterialien kamen zur Anwendung Backsteine der Fabrik Kaspar Rill, Seulberg, beiger und bunter Sandstein für den Sockel, Fenster- und Türgewände sowie roter Mainsandstein für die Fialen. Großvolumiger Saalbau mit Nordostturm und eingezogenem, fünfseitigem Chor. Die Langseiten wie auch der Chor gegliedert mit über Kaffgesimsen abgetreppten Strebepfeilern und durchsetzt mit spitzbogigen Maßwerkfenstern. Unter der Traufe ein Rundbogenfries. Der Turm mehrstufig gegliedert: zunächst bestehend aus einem mit Strebepfeilern gestützten und über quadratischem Grundriss bis weit über den Dachfirst aufsteigenden Sockelsegment, das in eine verjüngte und achtseitige, von rundbogigen Schallöffnungen durchschlitzte Gestalt übergeht (auf den Giebeln ursprünglich gusseiserne Kreuzblumen), über der letztlich ein achtfach gebrochener, Kreuz und Hahn auf der Spitze tragender Helm emporragt. Im sparsam mit Lisenen und Rundbogenfries gegliederten und verzierten Kirchenraum dominierend die bauzeitliche Innenarchitektur in Holz, wie die längsverschalte Decke, die Kanzel und die pfeilergestützte, in der Gestaltung mit dem Orgelprospekt korrespondiernde Orgelempore.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren: Glocke 1695 Ph. H. Bach & Söhne, Windecken; Buntverglasung, J. S. Fried, Sachsenhausen und J. Hirschvogel, München; Altar und Taufstein aus Nassauischem Marmor, Geschenk des Hessen-Homburger Landgrafen Ferdinand (1783-1866); Orgel, 1864/65, A. Rassmann; im Chor Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.
Ehrenmal
Seitlich des Kirchenportals über der Stützmauer des Kirchhofes errichtetes Denkmal für die Teilnehmer an den Kriegen 1870/71. In Buntsandstein von Ernst und Carl Arnold „Steinhauer in Kirdorf“ ausgeführt (siehe seitlich links). Obelisk über dreifach gestuftem Sockel. Inschrift mit Resten von Vergoldung: „Zur dankbaren / Erinnerung / an den siegreich beendeten / Krieg 1870 u. 71 / gestiftet am 15. September / 1872 / von dem Gesangsverin / und den Jungfrauen / Seulbergs mit Beihülfe / der Gemeinde“. An Obelisk und Sockel die Namen der gefallenen bzw. ihren Verletzungen im Lazarett erlegenen Seulbergern. Rechts am Sockel zudem die Erinnerungsinschrift: „Der Krieger Philipp Raab kämpfte mit gegen Frankreich in den Jahren 1813 u. 14“
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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