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In den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts errichteten die Grafen von Diez hoch über dem Weiltal wohl anstelle einer kleineren Vorgängerfeste eine Burg. Sie bildete gerade einmal 100 Jahre lang den Mittelpunkt einer Herrschaft, die ihren Einfluss in weiten Teilen des Hintertaunus entfaltete und zu dessen territorialen Strukturierung beitrug. Unter Beobachtung dieser Burg stand nicht nur der Weg durch das Tal, das sich zwischen Landstein und Gertrudenhammer in eine weite Flussniederung öffnet. In ihrem unmittelbaren Aktionsradius lagen auch die Straßen in Richtung Hattstein bzw. Reifenberg, Usinger Becken, und „Tenne“.
Die über unregelmäßig dreieckigem Grundriss erbaute Anlage war mit einer auf den felsigen Untergrund gesetzen Ringmauer bewehrt, die an der südöstlichen Seite als starke Futtermauer ausgebildet ist. Im Vorfeld zusätzlichen Schutz gewährte der in den Fels gesprengte Halsgraben von ca. 14 m Breite, durch den die Torgasse verlief. Vermutlich hatte sich über der verstärkten Mauer der Nordspitze ein die Zufahrtsstraße überblickender Auslug erhoben.
In seiner ursprünglichen Gestalt weitesgehend erhalten geblieben ist der auf dem höchsten Punkt des Burginneren stehende Bergfried, der kurz vor der Ersterwähnung der Diezer Wehranlage im Jahr 1208 entstanden sein muss (die im Gebälk verzimmerten Stämme laut dendrochronologischer Untersuchung 1203/04 gefällt). Sein Mauerrund erhebt sich auf einem Durchmesser von 8,50 m auf ca. 19 m Höhe und umkleidet eine in drei Stockwerke geteilte Raumröhre. Der Einstieg erfolgt etwa auf halber Höhe in der mittleren Etage, die durch eine Bodenluke mit dem überkuppelten (und ehemals auch von außen zugänglichen) Gelass bzw. Vorratsraum einerseits und durch eine in der Mauerstärke verlaufende Wendeltreppe mit der ehemals überwölbten Turmkammer (ausgestattet mit einer Abortanlage) andererseits verbunden ist. Schriftliche Quellen erteilen zwar wiederholt Auskunft über weitere Gebäude, wie das gräfliche Haus, Ställe, Scheune, Brauhaus etc. (allesamt 1608/09 abgebrochen), geben jedoch keinen Aufschluss über deren Standort. Vermutlich sind die im Südosten an der Futtermauer vorhandenen Mauerreste dem Hauptgebäude zuzuordnen. Im Südwesten außerhalb der Burgmauer und inmitten des Friedhofes gestanden hatte die der Heiligen Katharina geweihte und 1352 erstmals erwähnte Kapelle, die 1486 durch einen Neubau ersetzt und 1864 abgerissen wurde (siehe Merzhäuser Straße 12). Um 1600 waren weite Teile der in wehrtechnischer Hinsicht längst veralteten Wehranlage baufällig und wurden aus Sicherheitsgründen abgetragen. 1601 erhielt der Keller den „Tzwinger oder Schiessgraben zunächst der Pforte gelegen“ und im Jahr 1676 hatte ein Herr von Fackenhofen innerhalb der ehemaligen Ringmauer einen Garten angelegt.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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