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Der Plan, in Homburg v.d.H. eine evangelische Pfarrkirche zu bauen, war bereits unter Landgraf Friedrich VI um 1820 konkreter ins Auge gefasst worden. Unter Landgraf Ferdinand wurde er zwar mit der Bewilligung eines Fonds und Bestellung des Kirchenbaurats 1865 wieder aufgegriffen, realisierte sich jedoch erst in preußischer Zeit durch das dem Projekt entgegengebrachte Interesse Kaiser Wilhelm II. Die Verbindung zu Kaiserhaus und Hauptstadt fand auch in der Beauftragung der für den Entwurf zuständigen Berliner Architekten Max Spitta und ab 1902 Franz Schwechten einen Ausdruck. Auf den Willen des Kaisers, als Stifter erkannt zu werden, verweist außerdem das Kanzelrelief mit der Modelldarstellung der ebenfalls von Schwechten entworfenen Berliner Gedächtniskirche.
Der Bau vereinigt auf eklektische Weise Bauformen und -dekor des die Zeitspanne von Karl d.G. bis zu den Staufern umfassenden, architektonischen Erbes der Deutschen Nation. Der Bezug zu kaiserlichen Sakralbauten (u.a. Pfalzkapelle/Aachen, Kaiserdom/ Speyer) äußert sich im Zitat essentieller Baugedanken und Funktionsträger. Im Gesamtbild unübersehbar ist die Vorbildfunktion des Limburger Doms.
Bauzeit 1903-08. Bauausführung Firma Philipp Holzmann, Frankfurt, und lokale Firmen.
Der Kirchenbau erhebt sich über einem Grundriss in Form des griechischen Kreuzes, dem Vorhalle und Apsis angegliedert sind. Seine Kreuzarme funktionieren einerseits als Teil des Langhauses und als (tonnenüberwölbter) Chor, andererseits als Korridore mit darüberliegenden Emporen. Durch die Vierungskuppel gelingt die Verbindung zwischen Zentralbau und axialer Anlage. Raumarchitektur und Dekoration (Hermann Schaper, Hannover) basieren mehrheitlich auf durch den Jugendstil interpretierten Vorbildern des byzantinischen Kulturkreises. Der Charakter des Inneren wird von einer atmosphärisch gedämpften, auf Materialvielfalt beruhenden Raumfarbigkeit bestimmt, aus der das Apsismosaik mit der Darstellung des Pantokrator (vgl. Monreale/Sizilien) wirkungsvoll hervorbricht. Die Fenster entstanden nach Entwürfen von Alexander Linnemann, Frankfurt.
Der in Backstein mit Verblendmauerwerk (Buntsandstein) errichtete, im Äußeren romanischer Architektur verpflichtete Bau nutzt die Lage auf dem Höhenrücken zur Ausbildung einer die Stadtsilhouette mitprägender Seite. Die stufenweise aus dem abfallenden Gelände sich entwickelnde Apsis wird von paarigen Türmen mit Rautenhelmen flankiert. Stadtseitig wiederum erhebt sich eine über den Vorplatz frei wirkende Doppelturmfassade. Besondere Aufmerksamkeit kam der Gestaltung der Portale (Gotthold Riegelmann, Bauplastik allg.) zu. Der monumental die Hauptfront beherrschende Eingang, bestehend aus Rundbogenöffnung mit tiefem Gewände und Archivolte sowie einem in der Flucht zurückversetzten Zwillingsportal mit Kleeblattbogen, steht in Ausbildung und Bildprogramm (Weltgericht) unter direktem Einfluss von St.Trophime/Arles. Der Nebeneingang West, bzw. das über die Schlupfpforte in der Schlossmauer erreichbare und über eine Treppenanlage die kaiserliche Loge im Südostturm erschließende Kaiserportal, zeigt deutlich stauferzeitliche Anleihen, wohingegen das Portal Ost (Eingang zur Krypta) mit seinen stylophoren Löwen einem lombardischen Motiv folgt. Kulturdenkmal aus architektur-, kirchen- und ortsgeschichtlichen Gründen.
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