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Bis Ende des 19. Jahrhunderts bot die Stadtsilhouette nach Süden hin ein in sich geschlossenes, einzig durch den "Weißen Turm" überragtes Bild. Erst mit dem Bau der katholischen Pfarrkirche an prominenter Stelle auf dem Mühlberg wurde ein erster, die barocke Anlage aufbrechender Akzent gesetzt. Wenig später folgte dann die nicht minder monumentale Erlöserkirche, mit der sich "das Gepräge einer christlichen Stadt" abrundete.
Die Kirchgemeinde der 1869 in selbstständiger Form entstandenen katholischen Pfarrei Homburg setzte mit St. Marien ein deutliches Zeichen ihrer Präsenz in der seit 1527 reformierten Stadt. Zwar waren unter Friedrich II im Zuge der Ansiedlungspolitik auch Katholiken in Homburg aufgenommen worden. Diese sahen sich jedoch ausdrücklich an die Pfarrei des kurmainzischen Nachbarorts Kirdorf verwiesen. Deutlicher treten die katholischen Gläubigen dann ab 1812 als zahlenmäßig erstarkte Gemeinde auf, die ab 1815 in der ehemaligen französisch-reformierten Kirche (Dorotheenstr. 5) Gottesdienst hielt. Die Errichtung der Pfarrkirche, für die bereits 1863 ein Bauplatz angekauft worden war, zögerte sich durch die zivil- und kirchenrechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Staat und katholischer Kirche ("Kulturkampf") erheblich hinaus. Erst die sog. Friedensgesetze von 1886/87 bereiteten schließlich den Weg zur Realisierung. 1889 wurde der ursprünglich für St. Josef in Krefeld entworfene Plan des Mainzer Dombaumeisters Ludwig Becker von der Gemeinde einstimmig angenommen und zwischen 1892 und 1895 mit leichten Änderungen umgesetzt. Grundsteinlegung (1892) und Einweihung (1895) fanden im Beisein der Kaiserin Friedrich statt.
Der in Tuff- und grauem Sandstein erstellte, im Kleide frühgotisch inspirierte Bau ist durch seine Raumgestalt Ausdruck der im frühen 19. Jahrhundert geführten Diskussion um die ideale, praktischen Anforderungen genügenden Architektur katholischer Pfarrkirchen. Die damals moderne Auffassung kommt mit dem, im Gegensatz zum gängigen basilikalen Typ stehenden, stützenfreien und dem Besucher Blickfreiheit gewährenden Schiff zur Geltung. Der Grundriss zeigt einen einschiffigen Innenraum, bestehend aus einem zweijochigen Langhaus und einer Vierung mit untiefen Querarmen und eingezogenem Chor, dem sich die fünfseitige Apsis anschließt. Dem ersten Joch des Langhauses angegliedert sind der das Vestibül aufnehmende Kirchturm mit Treppentürmchen einerseits und die polygonale Taufkapelle andererseits. Das zweite Joch wird von je einer Seitenkapelle flankiert. Weitere Funktionsglieder wie Treppen und Sakristeiturm schließen sich dem Chor an. Diese den scheinbar einfachen Grundriss formvielfältig bereichernden Anbauten tragen im Aufriss durch ihre unterschiedlichen Höhen und Bedachungen zusammen mit der Vierungslaterne zum lebhaften Bild der individuell sich präsentierenden Seiten bei. Von monumentaler Wirkung ist die talseitige, zweizonige Chorpartie und ebenso die Hauptfassade, die Blickpunkt in der Achse Waisenhausstraße ist. Diese Fassade besitzt mit der reich gegliederten und verzierten, von einer Maßwerkrose beherrschten Giebelwand und einer dem Hauptportal vorgesetzten Halle (1907) sowie den beiden Turmportalen und der darüber befindlichen Bauskulptur eine besonders aufwendige Gestaltung.
Zur bauzeitlichen und bauzeitnahen Ausstattung gehören der als Rest im Apsisraum erhaltene, aus roten, mit dem Fischsymbol verzierten Fließen bestehende Bodenbelag. Aus der Erstverglasung der (nach 1945) erneuerten Querhausrosetten stammen die bemerkenswerten Porträtmedaillons bauzeitgenössischer Persönlichkeiten. Des weiteren sind zu nennen der Hauptaltar, 1910, der Josephaltar, 1905, und die Orgel von Johannes Klais, Bonn, 1906. Ein früher Ankauf stellt der auf dem Triumphkreuz montierte Corpus Christi (fränkisch, um 1500) dar. Kulturdenkmal aus architektur-, kirchen- und ortsgeschichtlichen Gründen.
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