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Baubeschreibung
Im Osten des Stadtgebiets findet sich die Kirche auf einer der höchsten Erhebungen Offenbachs. Nördlich des Ketteler-Krankenhauses und der evangelischen Markuskirche, westlich der Oberen Grenzstraße ist der Stahlbetonbau in der parkartigen Puteauxpromenade verortet. Auf elliptischem Grundriss gruppieren sich zwölf gewölbte Wandscheiben, an jeder der beiden Schmalseiten eine halbkreisförmige „Apside“ und an jeder der beiden Breitseiten eine längere herausgezogene Wandscheibe. Zwischen diesen betonsichtigen Elementen ergeben sich vertikale Lichtschlitze. Zur Straße bildet die hochgezogene Nordost-Apside eine Fassade aus, nach Südwesten schließt sich an die flachgedeckte betonsichtige Kirche die Sakristei als niedriger flachgedeckter Bau an.
Im Nordwesten rahmen das Schiff mit Sakristei und das ehemalige Pfarrhaus sowie das der Kirche gegenüberliegende Pfarrzentrum einen geschützten Hof. Von hieraus gelangt der Besucher durch ein Bronzeportal in ein Foyer, das zwei Treppenabgänge zur „Krypta“ und den ebenerdigen Zugang zum Kirchenschiff erschließt. Unter der Orgelempore hervortretend, umfangen vier Bankblöcke den halbkreisförmigen erhöhten Altarraum im Südosten: Der freistehende Altarblock wird von Tabernakelstele und Ambo gerahmt, von Osterleuchter und Sedilien hinterfangen. Licht bringen die abstrakt verglasten Fensterschlitze und ein Oberlicht im Altarraum. Überfangen wird der gesamte Raum durch eine gitterförmige abgehängte Decke, die zu den drei Apsiden hin ansteigt.
Geschichte
Zunächst wurde die Messe provisorisch in der Kapelle des Ketteler-Krankenhauses oder in der Marienschule gefeiert. Schon 1963 hatten man sich nach einem beschränken Neubauwettbewerb für zwei Entwürfe „alteingesessener“ Büros entschieden: das Duo Alois Giefer und Hermann Mäckler sowie Johannes Krahn. Schließlich wagte die im selben Jahr selbständig gewordene Gemeinde 1965 einen Neustart und beauftragte den Frankfurter Architekten Helmut Bauernfeind, der sich im Kirchenbau der Region Offenbach erst in den kommenden Jahren verstärkt engagieren sollte: z. B. mit der Sanierung bzw. Erweiterung von St. Konrad (1962/80) in Offenbach oder von St. Stephan (1966/84) in Dreieich-Sprendlingen. Die Offenbacher Gemeinde Hl. Dreifaltigkeit begründete ihre Entscheidung gegenüber dem Bistum mit den Umbrüchen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Der von Bauernfeind nordöstlich der Kirche geplante Campanile aus gewölbten Wandscheiben wurde nicht mehr umgesetzt.
Die Ausstattung der Kirche erhielt ihren prägenden Akzent durch die um 1969 eingefügte, abstrakte Bleiverglasung der Lichtschlitze, gestaltet nach Entwürfen der Mariendonker Schwester Praxedis. Ebenfalls um 1969 wurde das heutige Altarkreuz, dessen Glaseinsätze nach Entwürfen des Mainzer Malers Alois Plum gefertigt wurden, über dem Altar angebracht und nachträglich durch eine „Gloriole“ an der Stirnwand farblich hervorgehoben. Nach Einweihung der Kirche im Oktober 1968 folgten bis 1979 stufenweise - weiterhin durch Bauernfeind, jedoch nach erneuerten Plänen - Pfarrhaus und Gemeindezentrum. 2012 übergab die Gemeinde ihr Pfarrhaus an das Projekt „Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum“ und baute das Pfarrzentrum für alle verbleibenden gemeindlichen Nutzungen um. Die heutige, zum Andachtsraum umgestaltete „Krypta“ diente um 1970 zunächst als Jugendraum.
Bewertung
Skulptural freistehend, bildet die Kirche eine in sich geschlossene, ausgewogene künstlerische Formfindung und ein würdiges Gegenstück zur nahen evangelischen Markuskirche (1961). Kirchbaugeschichtlich vertritt Hl. Dreifaltigkeit vorbildhaft und für das Bistum Mainz überraschend früh den damaligen Anspruch, den Außenbau aus dem Innenraum, aus den erneuerten liturgischen Erfordernissen zu entfalten. So staffelte Bauernfeind die Wandscheiben auf elliptischem Grundriss um die versammelte Gemeinde, die sich wiederum halbkreisförmig um das länglich aufgespannte liturgische Zentrum schart. Der solitäre Bau wird symbolisch aufgeladen: Zwölf Wandscheiben tragen zwölf Apostelleuchter - und ergeben mit den beiden Apsiden die notwendige Zahl für 14 Kreuzwegstationen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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