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Die Georg-Büchner-Schule ist der letzte der fünf realisierten "Meisterbauten", der eingeweiht wurde. Planer dieses Schulkomplexes war Professor Hans Schwippert, der auch einen Teil des Bonner Bundeshauses mit Plenarsaal gebaut hatte. Schwippert war zum zweiten "Darmstädter Gespräch" zum Thema "Mensch und Raum" 1951 an den Woog eingeladen worden. Damals hatte die Stadt renommierte deutsche und ausländische Architekten beauftragt, insgesamt elf Bauten für das kriegszerstörte Darmstadt zu entwerfen. Weil die Stadt kein Geld hatte, wurden später nur fünf davon gebaut.
Hans Schwippert war zunächst mit einem anderen Plan angetreten. Seine Schule sollte in der Mornewegstraße entstehen. Später plante Schwippert dann um. Für den neuen Standort auf der Lichtwiese konnte er großzügiger planen. Statt mehrgeschossiger Klassenriegel verwirklichte Hans Schwippert seine Vorstellungen vom Klassenteppich, einem System von miteinander verbundenen Pavillons und Freiflächen. Dabei reihte er sich gleichende Klassenmodule an zwei Achsen hintereinander. Zwischen den Klassen liegen Freiluftklassen und Gärten, die zum jeweiligen Klassenraum gehören. Dadurch liegt die Schule fast vollständig im Grünen.
Schwippert hatte die Vorstellung, alle Schüler bildeten während ihrer Gymnasialzeit eine Einheit, unterschiedliche Klassenstrukturen werden nicht gebraucht, alle Klassen sollen gleich aussehen. Fachklassensäle brachte der Meister im zweigeschossigen Riegel unter, der den Klassenteppich zur Straße hin abgrenzt. Schwipperts Schule war für weniger als tausend Schüler konzipiert. Zwischenzeitlich besuchten über zweitausend Schüler die Georg-Büchner-Schule. Platzmangel hat zu baulichen Veränderungen geführt. Einige Freiluftklassen wurden überdacht, die Struktur ist aber nach wie vor erkennbar.
Beim Vermauern der dunkelroten, unterschiedlich gebrannten Klinkersteine legte Hans Schwippert großen Wert auf sorgfältige Arbeit. Er lehrte die Maurer, die unterschiedlichen Farben so zu vermauern, daß ein scheinbar ungewollter Wechsel zwischen hellen und dunklen Tönen entstand, der auf den teilweise langen Mauern für optische Abwechslung sorgt.
1958 wurde mit dem Bau der Georg-Büchner-Schule begonnen. Grundwasserprobleme verzögerten allerdings die Arbeiten mehrmals. Der "Meisterbau" konnte deshalb erst im Jahre 1960 eingeweiht werden.
Turnhalle der Georg-Büchner-Schule
Die Turnhalle der Georg-Büchner-Schule wurde 1983 vom Hochschulbauamt entworfen. Die ca. 45 auf 45 Meter messende Halle hat geschlossene Außenwände aus Sichtklinkersteinen und große verglaste Flächen. Besonders auffällig und elegant gelöst ist das weit über die Hallenwände ragende flache Dach, das unabhängig von der Halle über ihr zu schweben scheint. Tatsächlich lagert das dreidimensionale Fachwerk aus schlanken Stahlrohren auf jeweils elf außerhalb der Halle nördlich und südlich stehenden Betonrundstützen und spannt sich frei über die gesamte Fläche.
Die Geometrie des Raumfachwerks besteht aus tetraeder- und oktaederförmigen Zusammenschlüssen von Rundrohren, die in der Summe bei schlanken Profilen und geringem Materialaufwand hoch belastbar sind und große Spannweiten überbrücken können. Hauptproblem der Konstruktion ist die Ausbildung der Knotenpunkte, an denen bis zu acht Stäbe biegesteif zusammengeführt werden müssen. Die in Serie gefertigten modularen Bauelemente bieten ein hohes Maß an Flexibilität bei der Gestaltung, eine schnelle Montage und auch eine Wiederverwendbarkeit bei temporären Bauten, weshalb Raumfachwerke heute oft bei Messen und Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Die Konstruktion geht zurück auf Ingenieure wie Konrad Wachsmann (1901-1980) und Max Mengeringhausen (1903-1988), der 1937 das MERO-System entwickelte, das zum Inbegriff der Standardkonstruktion von Raumfachwerken geworden ist.
Die Turnhalle steht aus künstlerischen und technischen, das Kunstwerk aus künstlerischen Gründen unter Denkmalschutz.
„Rhönradfahrer“ von Helmut Lander
Die von Helmut Lander (1924-2013) geschaffene gusseiserne Freiplastik „Rhönradfahrer“ wurde 1983 vor der Turnhalle des Georg-Büchner-Gymnasiums aufgestellt. In die knapp zwei Meter großen doppelten Eisenringe sind die Sportler eingefügt. Ihr Rumpf als Mitte wird durch die ausgestreckten Arme und Beine gestützt, Hände und Füße sitzen fest auf dem Radinnern auf. Bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass es sich bei den beiden gleichgroßen Sportlern im Rad um eine Figur handelt, die mittig aufgeschnitten wurde. Dieser Eindruck wird durch die jeweils sich gegenübergestellten Hohlformen bestätigt.
Die Sportler stemmen sich mit Armen und Beinen in die eisernen Räder und scheinen nun Schwung aufzunehmen. Diese Dynamik wird durch eine illusionistisch erzeugte Aufwärtsbewegung der Räder auf dem ansteigenden Betonsockel verstärkt. Die in reduzierten Formen gestalteten Körper wirken jung, viril, kraftvoll und in konzentrierter Spannung. Sie induzieren die nach vorne gerichtete Bewegung, kopfüber kopfunter wird es kein Innehalten geben. Indem der Bildhauer seinen ursprünglich als Einzelfigur geplante Rhönradfahrer mittig teilte, erzeugt er mit den zwei sich überschneidenden Kreisen im futuristischen Sinn eine kraftvolle Dynamik, in die sich der Sportler lustvoll zu fügen scheint.
Das Rhönrad wurde Anfang der 1920er Jahre von Otto Feick entwickelt und 1925 zum Patent angemeldet. Wenn Lander dieses Werk mit Begriffen wie Sport, Kraft und Dynamik verbindet, so wird deutlich, dass für den 1924 geborenen Künstler diese Sportart mit Jugenderinnerungen verknüpft ist.
Die Skulptur wurde von der Eisengießerei Anthes und Gebhardt in Ober-Ramstadt bei Darmstadt hergestellt. Hierzu wurde das Eisen zunächst mit Säure zur verstärkten Rostbildung angeregt, anschließend stoppte man diesen Vorgang zu einem vom Künstler bestimmten Zeitpunkt um den gewählten Zustand zu konservieren. Mit dieser Methode konnte mit der braunen Farbe und rauen, scheinbar ursprünglichen Oberfläche ein materieller Bezug von der Skulptur zum Klinkerbau im Hintergrund hergestellt werden.
Vor die Turnhalle eines Gymnasiums platziert verweist das Kunstwerk auf die Bedeutung des Sports und der Bewegung für die Entwicklung junger Menschen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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