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Eindrucksvoller klassizistischer Kirchenbau im Bereich des ursprünglichen südöstlichen Ortseingangs von Schwanheim, platziert innerhalb eines ummauerten Friedhofsgeländes. Erbaut 1819-21 nach Plänen des Darmstädter Baudirektors Georg Moller. Die Bauleitung übernahm der ebenfalls aus Darmstadt stammende Georg August Lerch.
Bereits in den Jahrhunderten zuvor hatten Vorgängerkirchen hier ihren Standort. Für das Jahr 1411 ist bereits eine Pfarrei erwähnt, spätestens 1448 wurde eine Kirche errichtet. Diese musste 1618-20 einem Neubau weichen, den Jakob Wustmann, der Baumeister der Darmstädter Schlosskirche, errichtete. Der erst 1687 eingeweihte Kirchenbau wurde im Laufe des 18. Jhs. für die Kirchengemeinde zu klein, so dass es nach ersten, nicht zur Ausführung gelangten Erweiterungsplänen von Landbaumeister Spieß zu dem heute noch bestehenden Neubau kam. Die Mollersche Kirche erfuhr erstmals 1839 im Innern eine Renovierung, im Äußeren kam es 1877 zu einer gravierenden Veränderung durch die Beseitigung der schlichten klassizistischen Zeltdächer der Türme und ihren Ersatz durch hohe Spitzhelme. 1907 wurde das Kircheninnere von dem Frankfurter Maler Karl Lanz mit einer Jugendstilmalerei dekoriert, die bei einer gründlichen Renovierung 1962/63 wieder verschwand. Allerdings wurde nun das östliche Chorfenster vermauert. Erst die jüngste Restaurierung von 1993/94 stellte den ursprünglichen Zustand wieder her.
Der vollständig verputzte Kirchenbau erhebt sich über einem längsrechteckigen Grundriss, dem nach Nordosten eine blockhafte Eingangsfront vorgelagert ist. Der Altarraum ist in das Schiff eingebunden und wird von schmalen Nebenräumen flankiert.
Die Fassade beeindruckt durch die hohe, mit einem Rundbogen sich öffnende, zentrale Halle und die beiden Türme, die sich, zunächst integriert in die Frontpartie, über einer Attika mit Konsolgebälk vierseitig erheben. Hier hohe, rundbogig schließende Schallöffnungen, als allseitige Bekrönungen Dreiecksgiebel, die zu den hohen Spitzhelmen überleiten. Das Portal mit schlichten Pilastern und Gebälk, darüber ein von Akanthusspiralen gerahmtes Bogenfenster.
Das versteckt hinter der Fassade liegende Schiff wird beidseitig durch jeweils fünf hohe, rundbogig schließende Fenster belichtet und ist von einem schlichten Satteldach überspannt. In der südwestlichen Giebelfront breites Bogenfenster zur Belichtung des Altarraumes.
Im Innern ein Saal mit flacher Decke, der eingezogene Altarraum mit kassettiertem Tonnengewölbe und zentral angeordneter Kanzel mit zwei Treppenaufgängen. An drei Seiten des Schiffes hölzerne Empore auf kannelierten dorischen Säulen, hier über dem Eingang die 1863 von Heinrich Keller geschaffene Orgel. Der Entwurf des stilistisch der Kirche angepassten Prospekts stammt von Balthasar Harres aus Darmstadt. Vor dem Altarbereich schönes klassizistisches Taufbecken, in der Westecke eine Kreuzigungsgruppe, die 1698 von einem Frankfurter Meister bereits für die Vorgängerkirche geschaffen worden war. Die ursprünglichen Kirchenbänke 1963 vernichtet.
Vor der Kirche, zwei Ehrenmäler für die Gefallenen der beiden Weltkriege, das des letzten von 1956. Der Zugang durch die auch den rückwärtigen Friedhof umgebende Mauer erfolgt über ein zweiflügeliges Eisentor zwischen Sandsteinpfosten.
Die das Landschaftsbild der Rheinebene weithin bestimmende Schwanheimer Kirche ist als Bauwerk ein eindrucksvolles Zeugnis klassizistischer Gesinnung, wie sie von dem schulbildenden Darmstädter Architekten Moller vertreten wurde. Einzig störendes Element sind die nachträglich aufgesetzten Spitztürme, die jedoch dem Wunsch der Schwanheimer Bevölkerung entsprachen. Der Sakralbau ist von besonderem kunsthistorischem Rang.
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