Die Bastionen rund um die Frankfurter Innenstadt wurden seit 1805 planiert und als öffentlich zugängliche Parkanlage gestaltet. Zugleich entwickelten sich die angrenzenden Ringstraßen mit ihren tiefen Gartengrundstücken zu einer bevorzugten Wohnanlage wohlhabender Frankfurter Bürger. So etwa die Hochstraße westlich und die Seilerstraße östlich des Eschenheimer Turms. Hier entstanden bis Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Mietshäuser mit oft parkähnlich angelegten Grünflächen. Fast alle Gebäude wurden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört und deren Gärten seither großenteils der öffentlichen Grünfläche zugeschlagen.

Eine rare Ausnahme ist das um 1850 entstandene Remisengebäude in der Bleichstraße 50a, zu dem noch ein großes Gartengrundstück gehört. Es ist heute das einzige Beispiel für die in der Bleichstraße oder der Seilerstraße einst typische Baustruktur mit meist drei- bis viergeschossigen Mietshäusern direkt an der Straße für ein wohlhabendes Klientel wie Ärzte oder Kaufleute und niedrigeren Rückgebäuden, in denen meist Bedienstete unterkamen. Das schmale, zur Hofseite sechsachsige, Gebäude mit Pultdach besitzt nur ein Obergeschoss und zeigt eine spätklassizistische Putzfassade mit stark profilierter Sandsteingliederung der Fenster- und Türgewände und des geschosstrennenden Gesimses.